Melaine Walker auf den Spuren von Deon Hemmings
Mit neuem Olympischen Rekord und der viertschnellsten Zeit der Geschichte setzte Melaine Walker am Mittwochabend im Olympia-Finale über 400 Meter Hürden die Erfolgssträhne der jamaikanischen Leichtathleten fort. Die 25-Jährige, mit Igelfrisur und Zahnspange unterwegs, verbesserte in Peking (China) ihre Bestzeit nicht nur auf 52,64 Sekunden, sondern stieg auch zur zweiten Olympiasiegerin ihres Landes auf dieser Strecke auf.
„Ich freue mich sehr, wie es gelaufen ist, ich freue mich über meinen Sieg und ich danke Gott.“ Zwölf Jahre vor ihr hatte in Atlanta (USA) die unvergessene Deon Hemmings als erste jamaikanische Frau überhaupt einen Olympiasieg errungen und damit eine Vorbildfunktion in ihrem Land übernommen.Melaine Walker, die vor diesem Jahr noch eine Bestzeit von 54,14 Sekunden hatte, teilte sich ihr Rennen perfekt ein. Anfangs hielt sie sich zurück und ließ sich auch von der hinter ihr heranstürmenden Sheena Tosta (USA) nicht aus der Ruhe bringen. Auf dem letzten Drittel der Stadionrunde spielte sie dann ihre Reserven aus und konnte sich im Nationalstadion auf der Ehrenrunde nur 15 Minuten nach ihrem Landsmann, dem neuen 200-Meter-Weltrekordhalter Usain Bolt, feiern lassen.
„Bei uns Jamaikanern passt jetzt alles zusammen und wir zeigen, dass wir die Besten sind“, sagte Melaine Walker zu den phänomenalen Erfolgen und Leistungen der Athleten von der Karibikinsel. Sie meinte auch: „Ich will den Leuten etwas bieten, bin gerne Entertainerin.“
Sheena Tosta am Ende der Kräfte
Sheena Tosta, die auf den letzten Metern ihre Kräfte mehr und mehr verließen, konnte in 53,70 Sekunden noch Silber ins Ziel retten.
Bronze ging an die Britin Tasha Danvers, die damit für ihre neue persönliche Bestleistung von 53,84 Sekunden belohnt wurde. „Für mich war es ein sehr hartes Jahr. Ein Virus hatte mich die Saison behindert, dazu hatte ich noch Achillessehnenprobleme. Aber ich habe mir gesagt, dass ich nichts zu verlieren habe.“
Die verletzte Weltmeisterin Jana Rawlinson (Australien) und die gesundheitlich angeschlagene Weltrekordhalterin Yuliya Pechonkina (Russland), die vor dem Karriereende stehen soll, waren bei den Olympischen Spielen nicht am Start. Die Titelverteidigerin Fani Halkia (Griechenland) war kurzfristig wegen Dopings aus dem Verkehr gezogen worden.
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