Melanie Bauschke - „Auf jeden Fall den Titel!“
Weitspringerin Melanie Bauschke ist in bestechender Form: Beim Hallen-Meeting in Karlsruhe landete sie am Samstag gleich zwei Mal jenseits der Hallen-EM-Norm für Göteborg (Schweden; 1. bis 3. März), die bei 6,55 Metern liegt. Im Interview berichtet die Berlinerin, warum es zurzeit so gut läuft und was sie sich für die Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund (23./24. Februar) vorgenommen hat.
Melanie Bauschke, herzlichen Glückwunsch zum tollen Wettkampf! Haben Sie Zeit für ein kurzes Interview?Melanie Bauschke:
Oh, ich dachte, Sie kommen jetzt wegen einer Doping-Probe. Interview natürlich gerne (lacht)!
Sie haben heute gleich zwei Mal die Norm für die Hallen-EM überboten. Wie überrascht waren Sie selbst über dieses gute Ergebnis?
Melanie Bauschke:
Naja, das war mehr oder weniger so geplant. Der erste Wettkampf in Berlin [Anm. d. R.: 6,38 m] war ja schon relativ gut. Daher wollten wir jetzt die Hallen-EM-Norm angreifen. Ich wollte eine volle Hallensaison bestreiten, und Göteborg war auf jeden Fall mein Ziel.
Dann lief die Vorbereitung auf die Hallensaison bereits vielversprechend?
Melanie Bauschke:
Ich habe gut durchtrainiert und bin verletzungsfrei geblieben. Sonst hatte ich immer irgendwelche Wehwehchen, mal die Füße, mal die Knie… Dieses Mal lief es echt gut! Im Dezember waren wir auf Teneriffa im Trainingslager. Dort haben wir viele Sprungserien gemacht und die liefen auch alle sehr gut, daher waren wir guter Dinge.
Der Weitsprung der Frauen fand in Karlsruhe auf einer Anlage mit erhöhter Grube und Anlauf auf einem Steg statt - wie war das für Sie?
Melanie Bauschke:
Auf dem Steg habe ich so ein bisschen meine Stärke. Ich bin schon ein paar Mal auf dem Steg gesprungen, das liegt mir einfach - das liegt den langsameren Weitspringerinnen, und dazu gehöre ich auch. Die Schnellen kommen meist auf so einer Anlage nicht so gut zurecht. Da habe ich immer einen kleinen Vorteil.
Wussten Sie im Vorfeld, welche Anlage Sie hier vorfinden würden?
Melanie Bauschke:
Nein, das haben wir erst gestern Abend erfahren.
Mit Ihrem Satz auf 6,68 Meter haben Sie Ihre Hallen-Bestleistung aus dem Jahr 2010 um einen Zentimeter verbessert. Wie hat sich der Sprung angefühlt?
Melanie Bauschke:
Der lief schon sehr gut, das war ein ziemlich guter Sprung. Ich musste nicht mehr so viel arbeiten, das Publikum hat wirklich gut mitgemacht. Ich hoffe, dass ich noch mehr solcher Sprünge schaffe!
Mit Ihrer Leistung haben Sie sich spätestens jetzt in die Favoritenrolle für die Deutschen Hallen-Meisterschaften geschoben. Welche Ziele haben Sie sich für Dortmund gesetzt?
Melanie Bauschke:
Na, da möchte ich auf jeden Fall mal wieder den Titel holen! Einmal war ich ja schon Deutsche Hallen-Meisterin, das möchte ich wieder schaffen.
Wie lang liegt Ihr letzter Sieg zurück?
Melanie Bauschke:
Oh, wann war das? Das müsste ich jetzt eigentlich wissen (lacht). Es war auf jeden Fall mein erstes Jahr in der Frauen-Klasse [Anm. d. Redaktion: 2008].
Sie treten hin und wieder auch im Hochsprung in Aktion, waren 2011 sogar Deutsche Freiluft-Meisterin. Werden Sie in diesem Winter Hochsprung-Wettkämpfe bestreiten?
Melanie Bauschke:
Nein, das ist nicht geplant. Im Sommer vielleicht wieder, aber in der Halle nicht.
Video: Melanie Bauschke springt Norm und Bestweite