Melanie Bauschke und ihr Sprung nach vorne
Mit dem Nachwuchs-Länderkampf im Rahmen des Golden-League-Meetings in Zürich (Schweiz) hat sich Melanie Bauschke am letzten Freitag aus dem Leichtathletik-Sommer verabschiedet. Auch wenn dort im Weitsprung nicht mehr als ein dritter Rang und 6,12 Meter herauskamen, zieht die erst 20 Jahre alte Berlinerin eine positive Bilanz für dieses Jahr.
„Ich habe einen guten Sprung nach vorne gemacht, aber die Stabilität müssen wir noch ein bisschen ausbauen und den Anlauf verändern“, stellt sie fest.Bereits im Winter schürte Melanie Bauschke Hoffnungen, in der Hallensaison steigerte sie sich auf 6,56 Meter, räumte den nationalen Titel ab und im Mai folgte dann in Weinheim ein Satz auf 6,62 Meter. Olympia lockte, doch für die Teilnahme in Peking (China) reichte es nicht ganz.
Die Blondine erklärt: „Ich hatte den ganzen Sommer über mit Fußproblemen zu kämpfen. Dafür, dass ich dann nur noch mit halber Kraft gesprungen bin, waren die Leistungen schon noch in Ordnung.“
Weg vorgezeichnet
Der weitere Weg der jungen Athletin scheint klar vorgezeichnet, zumindest hat sie selbst ihre Vorstellungen. „Die WM im nächsten Jahr in Berlin ist für mich Punkt Nummer eins, mein Abitur ist ein weiterer wichtiger Punkt. Wenn danach die berufliche Basis gelegt ist, dann möchte ich natürlich in vier Jahren in London dabei sein. Mir hat in diesem Jahr nicht soviel für Olympia gefehlt“, sagt Melanie Bauschke, die in Zukunft die Spiele nicht mehr vom Fernseher aus verfolgen will.
Einen Vorgeschmack darauf, wie es in der großen, weiten Leichtathletik-Welt so zugeht, bekam sie bei ihrem Gastspiel bei „Weltklasse Zürich“; auch wenn sie dort nur eine der vielen Nebenrollen bekleidete. Trotzdem wurde ihr im Stadion Letzigrund schon etwas Aufmerksamkeit zuteil. Vielleicht auch ein Grund, warum sie sich gerne besser in Szene gesetzt hätte.
Tolle Stadt, ruhige Zürcher
„Mit dem Ergebnis war ich nicht zufrieden, denn ich wusste, dass die Form da war. Ich hatte mir viel vorgenommen und extra noch einmal drei Wochen dafür trainiert“, berichtet Melanie Bauschke, die ihrem ersten Eindruck nach die Zürcher als „ganz locker, wenn auch ein bisschen zu ruhig für meine Begriffe“ charakterisiert.
Mit einer positiven Stimmung („Zürich fand ich toll“) kann das Spree-Girl nun ihren nächsten Aufgaben entgegenblicken. Von der Leichtathletik hat sie erst einmal vier Wochen Urlaub, dafür stehen aber andere Pflichten unmittelbar an: „Jetzt geht die Schule wieder los.“