Melanie Kraus muss bei der WM passen
Marathonläuferin Melanie Kraus (TSV Bayer 04 Leverkusen) muss ihren WM-Marathon-Start absagen. Dies teilte Rüdiger Harksen, DLV-Cheftrainer Track, am Dienstagmorgen bei der DLV-Pressekonferenz in Nike Town in Berlin mit. „Sie hat leider massive Rückenprobleme, die einen Start unmöglich machen“, sagte er.
Auch wenn es am Montagabend keine weitere Medaille für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) gab und einige Athleten Tränen vergossen, zeigte sich Rüdiger Harksen nicht unzufrieden mit dem Vortag. „Nach dem Spannungsbogen mit zwei Medaillen am Sonntag, haben wir am Montag die ganze Bandbreite der Emotionen erlebt“, sagte er. „Wir sind trotzdem stolz auf unsere Athleten.“Besonders die Potsdamer Hindernisläuferin Antje Möldner, die als Neunte erneut ihren deutschen Rekord verbessert hatte, und Sprinterin Verena Sailer (MTG Mannheim), die als beste Europäerin über 100 Meter Elfte geworden war, hatten sehr gute Leistungen abgeliefert. Und auch die Hammerwerfer und Stabhochspringerinnen, betonte er, hatten sich gut behauptet.
Stabhochspringerinnen können wieder lächeln
Während die Stabhochspringerinnen am Vorabend noch Tränen ob einer vergebenen Chance vergossen hatten, konnten sie nach einer sehr kurzen Nacht am Morgen schon wieder lächeln. „Gestern kam einfach alles über mich“, sagte Silke Spiegelburg, die Vierte geworden war. „Der Salto Nullo von Yelena Isinbayeva kam schon sehr überraschend. Wenn ich Fünfte geworden wäre, hätte ich den Wettkampf vielleicht noch besser wegstecken können.“
Aus dem Wettkampf will die Leverkusenerin jetzt aber vor allem das Gefühl aus dem ersten Versuch über 4,75 Meter mitnehmen, bei dem sie die Latte schon so gut wie überquert hatte, sie aber im Runtergehen noch mitriss. „Dieses Gefühl aus dem Sprung muss ich jetzt festigen“, sagte sie, dann gehe es auch bald über diese Höhe. Auch wenn sie keiner Springerin einen Wettkampf ohne gültigen Versuch gönne, kann sie dem „Salto Nullo“ der bisherigen Überfliegerin Yelena Isinbayeva etwas Positives abgewinnen. „Es gibt uns anderen auch Mut und zeigt, dass auch sie nur ein Mensch ist.“
Anna Battke wollte unbedingt
Nachdem Anna Battke am Vorabend den Wettkampf noch lange mit ihrem Trainer analysiert hatte, wurde danach der Kopf ausgeschaltet. „Irgendwann ist es einfach auch mal gut“, sagte sie. Ins Bett ging es für die Mainzerin aber nicht, auch wenn sie die beiden Nächte zuvor wegen Aufregung schon kaum geschlafen hatte. „Nach so einem Wettkampf kann ich nicht schlafen.“
Dass es am Abend davor mit 4,55 Metern nicht geklappt hatte, konnte sie noch immer nicht verstehen. „Im Training bin ich 4,70 Meter gesprungen“, sagte sie. „Ich wollte es gestern unbedingt. Und dann geht es normalerweise auch, denn ich will nicht so oft“, sagte sie schmunzelnd.
Recht unentschlossen, was sie von ihrem Wettkampf halten sollte, war Kristina Gadschiew aus Zweibrücken. „Ich glaube, das geht erst mit Abstand, wenn ich nicht mehr hier in dem Trubel in Berlin bin“, sagte sie. Eines hat sie sich aber vorgenommen: Nachdem der Wettkampf wieder mit einer Höhe wie fast immer geendet hatte, will sie kein Mittelmaß mehr sein. „Wenn man mit Mittelmaß in die Top Ten der Welt kommt, dann frage ich mich, was wäre, wenn ich richtig gut bin?“
Die WM in Berlin auf leichtathletik.de:
WM kompakt | Presssekonferenzen live | Twitter | Videos | DLV-Team | Teambroschüre (pdf) | Ergebnisse | News | WM-Buch | WM-Münze | DLV-Club | Zeitplan | berlin2009.org