Melanie Schulz - Erfolgreich ausprobiert nach München
Ihren Durchbruch, so sagt Melanie Schulz vom SV Creaton Grossengottern selbst, habe sie im vergangenen Jahr bei den U23-Europameisterschaften in Amsterdam gehabt, als sie sich den Titel über 3.000 Meter Hindernis sicherte. Doch auch der Sieg am Samstag bei den Deutschen 10.000-Meter-Meisterschaften war irgendwie so etwas wie ein Durchbruch, denn sie gewann ihren ersten nationalen Meistertitel in der Frauenklasse.

Foto: Kiefner
Ganz alleine lief sich die Thüringerin hinterher auf dem Nebenplatz des Dessauer Stadions aus. So wie sie auch ihr Rennen ab kurz nach der Hälfte gelaufen war. Denn als Sabrina Mockenhaupt passen musste, stürmte die 22-Jährige vom SV Creaton Grossengottern alleine der führenden und außer Konkurrenz laufenden Jugoslawin Sonja Stolic hinterher. Im Ziel blieben die Uhren bei 32:40,09 Minuten stehen. Damit war das Ziel, die 33:00 Minuten und damit die EM-Norm für die jüngeren Jahrgänge zu unterbieten, erfüllt. „Darauf habe ich hart hingearbeitet“, erklärte Schulz anschließend. „Ich wusste, dass 10.000 Meter lang sind und erst auf den letzten zwei, drei Kilometern entschieden werden. Deshalb habe ich auch innerlich immer auf den Mann mit dem Hammer gewartet. Aber er kam nicht.“Vorbereitung in Kenia mit Nils Schumann
Vielleicht ist er ja noch in Kenia. Dort bereitete sich Melanie Schulz fast vier Wochen lang zusammen mit Nils Schumann und dem gemeinsamen Trainer Dieter Hermann auf die Saison vor. Seit 1996 wird die Mittel- und Langstrecklerin von ihm betreut. Unter seiner Regie möchte sie sich auch zu einer der weltbesten Hindernisläuferinnen entwickeln: „Langfristig will ich nur über die Hindernisse laufen. Bis es so weit ist, werde ich aber noch ein wenig die 10.000, 5.000 und 1.500 Meter ausprobieren.“
Die Olympischen Spiele 2008 in Peking seien das große Ziel, erklärt die Angestellte des Bundesgrenzschutzes vorausschauend. Dann werden erstmals auch für die Frauen über 3.000 Meter Hindernis Medaillen vergeben. Bis dahin ist jedoch noch ein wenig Zeit und so hat Melanie Schulz zuerst mal die EM im August diesen Jahres im eigenen Land vor Augen: „Es ist ein beruhigendes Gefühl, dass ich jetzt die Norm über 10.000 Meter habe. Mein Hauptziel waren und sind jedoch die 5.000 Meter. Auf dieser Strecke möchte ich ebenfalls die Norm knacken.“ Die 10.000 Meter seien vorerst nur ein „Abfallprodukt“. Ein ziemlich erfolgreiches, wie sich am Samstag zeigte.