Melanie Seeger glänzt als Vierte
Nach ihrer Babypause im letzten Jahr ist Melanie Seeger in der Weltspitze zurück. Die Potsdamerin erreichte am Mittwochmorgen bei der EM in Barcelona (Spanien) im 20 Kilometer Gehen in 1:29:43 Stunden Platz vier. Die alles überragende Russin Olga Kaniskina fügte in 1:27:44 Stunden ihrer Sammlung den noch fehlenden EM-Titel hinzu und führte einen Dreifacherfolg der Gehernation an.

Olga Kaniskina passierte die 10 Kilometer nach 44:11 Minuten mit zehn Sekunden Vorsprung. Die Verfolgergruppe mit Melanie Seeger an insgesamt sechster Position schien bei vierzig Sekunden Rückstand auf die Führende bereits zu diesem Zeitpunkt die Bronzemedaille unter sich auszumachen.
Erbitterter Kampf
In diesem erbitterten Kampf trennte sich dann aber bereits in der zwölften von zwanzig Runden die Spreu vom Weizen, als die Russin Vera Sokolova attackierte und ihr nur Melanie Seeger folgen konnte.
Die 33-jährige Deutsche, die am Montag direkt aus der Höhe von Font-Romeu nach Barcelona gekommen war, musste dann aber auch etwas abreißen lassen, hatte immer noch Bronze vor Augen, die Spanierin Beatriz Pascual aber im Nacken. Diese schloss schließlich auch nach einer Stunde Gehzeit wieder zu Melanie Seeger auf und machte unter dem Jubel der Zuschauer Jagd auf die Russin an dritter Position.
Am Ende noch Vierte
Melanie Seeger ging fortan auf einem sicheren fünften Platz, vom dem aus sie sich unter den Augen ihrer Eltern in der vorletzten Runde noch an Beatriz Pascual vorbei auf Platz vier schob und nach 1:29:43 Stunden zufrieden das Ziel erreichte. Für sie war es der größte internationale Erfolg seit den Olympischen Spielen 2004 in Athen (Griechenland), wo sie Fünfte geworden war.
Im Kampf um die Medaillen machten die Russinnen Olga Kaniskina (1:27:44 h), Anisya Kirdyapkina (1:28:55 h) und Vera Sokolova (1:29:32 h) den russischen Sweep perfekt.
Stimmen zum Wettkampf:
Melanie Seeger (SC Potsdam):
"Der vierte Platz ist auf keinen Fall undankbar. Ich kann es immer noch gar nicht glauben. Das war das Rennen meines Lebens. Ich habe mich von Anfang an so gut gefühlt. Es ist alles genauso passiert, wie ich mir das vorgestellt hatte. Das Jahr war so verdammt hart, niemand außer meiner Familie hat an mich geglaubt und jetzt kratze ich hier sogar an einer Medaille. Ich bin einfach nur happy, dass ich gezeigt habe, dass ich es kann. Ich bin dort angekommen, wo mich keiner mehr erwartet hatte. Am Ende hatte ich das Glück, dass ich auf den letzten zwei Kilometern noch mobilisieren konnte. Ich wusste, dass ich wieder zu Kräften komme, wenn ich mein Ding gehe. Schade, dass drei Russinnen vorne waren. Das passiert super selten."
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