| Neujahrsspringen

Menno Vloon schlägt Raphael Holzdeppe in Merzig

Die Stabhochspringer haben dem Publikum am Samstag beim Neujahrsspringen im Zeltpalast von Merzig wieder eine tolle Show geboten. Lokalmatador und Vorjahressieger Raphael Holzdeppe belegte mit 5,51 Metern Rang zwei hinter dem Niederländer Menno Vloon, der als einziger Springer 5,61 Meter überquerte.
Manuel Keil

Der Verlauf des Wettkampfes in Merzig war eigentlich perfekt auf Raphael Holzdeppe zugeschnitten. Nach einem ganz starken Einspringen stieg der Zweibrücker als letzter Springer bei 5,51 Metern in den Wettkampf ein. Diese Höhe meisterte er auf Anhieb souverän und ging zur Freude der Zuschauer im ausverkauften Zeltpalast vor dem Polen Piotr Lisek in Führung. Anschließend ließ er gleich mehrfach aus, um bei 5,71 Metern wieder zum Stab zu greifen.

In der Zwischenzeit hatte sich Menno Vloon an dem Weltmeister von 2013 vorbei geschoben. Bei 5,51 Metern hatte sich der Niederländer zwar noch schwer getan und den dritten Versuch benötigt. Dem Publikum erklärte Vloon aber darauf, das sei ja „alles noch Aufwärmen“. Als einziger Springer überquerte er anschließend 5,61 Meter, und das gleich im ersten Versuch. Deutschland ist ein gutes Pflaster für den 23-Jährigen: In Zweibrücken hatte er sich 2017 auf 5,85 Meter gesteigert.

Bei 5,71 Metern, was zugleich neuer Meeting- und inoffizieller „Zelt“-Weltrekord gewesen wäre, hätte Raphael Holzdeppe mit dem allerletzten Sprung der Veranstaltung gewinnen können. Wie sein Konkurrent scheiterte er aber im dritten Versuch.

Raphael Holzdeppe mit Sprüngen zufrieden

„Ich habe mich super gefühlt. Für das, was ich mir vorgenommen habe, war das eine normale Steigerung“, erklärte er anschließend, warum er gleich auf 5,71 Meter erhöhen wollte. Mit den Sprüngen sei er eigentlich zufrieden gewesen, mit dem Resultat allerdings noch nicht. „Am Ende war die Pause zwischendrin vielleicht einfach etwas zu lang.“

Seinen nächsten Wettkampf wird der Weltmeister von 2013 beim ISTAF Indoor in Berlin (26. Januar) bestreiten. Dort wird er anders als in Merzig, wo aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nur 14 Anlaufschritte möglich waren, wieder aus vollen 18 Schritten springen. Er plant eine komplette Hallensaison inklusive der Hallen-Weltmeisterschaften in Birmingham (Großbritannien; 1. bis 4. März).

Als zweitbester Deutscher belegte Karsten Dilla (TSV Bayer 04 Leverkusen) hinter den beiden Polen Piotr Lisek und Pawel Wojciechowski (jeweils 5,51 m) den fünften Platz. „Das war wieder ein geiler Wettkampf, was die Stimmung betrifft. Von meiner Leistung würde ich es aber nur als okay einordnen“, fand er. Seit Herbst bildet er in Zweibrücken eine Trainingsgemeinschaft mit Raphael Holzdeppe, wovon er sich neue Impulse für sein großes Ziel, die Heim-EM in Berlin (7. bis 12. August), erhofft.

Bo Kanda Lita Baehre scheitert erst an Hallen-Bestleistung

Hinter Karsten Dilla belegte Publikumsliebling Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 5,41 Metern Platz sechs, er scheiterte nur knapp an dem Versuch, mit 5,51 Metern seine Hallenbestleistung aus der Vorwoche um einen Zentimeter zu verbessern. „So früh ist das noch nicht ganz so schlimm, es war ja erst der zweite Wettkampf“, verriet anschließend am Zeltmikrofon. Er freut in dieser Hallensaison ganz besonders auf das PSD Bank Meeting in seiner Heimatstadt Düsseldorf (6. Februar).

Bundestrainer Andrei Tivontchik zog nach dem Wettbewerb insgesamt ein positives Fazit: „Das war ja heute aus verkürztem Anlauf, und dafür sind alle sehr gut gesprungen. Was sie wirklich draufhaben, können sie dann bei den nächsten Wettkämpfen aus vollem Anlauf zeigen.“ Eine weitere positive Nachricht des Tages dürfte vor allem die Springer freuen. Am 12. Januar 2019 wird das Neujahrsspringen mit der dann fünften Auflage wieder stattfinden. Neben dem Sieger Menno Vloon haben auch viele weitere Springer eine erneute Teilnahme in Aussicht gestellt.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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