Merle Homeier wieder Blockwettkampf-Meisterin
Lampenfieber und Leidenschaft für Leichtathletik sind am Samstag bei der U16-DM im Blockwettkampf in Mönchengladbach aufeinandergetroffen. Bei dieser Talentprobe für die Asse von morgen sammelte Merle Homeier (VfL Bückeburg) die meisten Punkte. Kira Königs (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) bekam den größten Applaus. Kein Wunder: Die Siegerin im Block Wurf der W15 wohnt nicht weit weg vom Austragungsort.
Bei mittelprächtigen Wetterbedingungen haben am Samstag 198 Nachwuchsathletinnen bei der U16-DM im Blockwettkampf Kampfgeist und Durchhaltevermögen demonstriert - im zwar windanfälligen, ansonsten aber für Wettbewerbe dieser Art idealen und abermals bestens präparierten Grenzlandstadion in Mönchengladbach-Rheydt. Der rund achtstündige Wettkampf erwies sich als regelrechtes Casting für die Könner von morgen, eine Sichtung von Talenten, auf die Deutschlands Leichtathletik bauen kann.
„Girl of the Games“ war Merle Homeier vom VfL Bückeburg, im vergangenen Jahr Deutsche Meisterin im jüngeren Jahrgang. Im Block Sprint/Sprung standen für die 15-Jährige nunmehr nach fünf kraftraubenden Disziplinen 2.928 Punkte zu Buche – nur 73 Punkte unter der zehn Jahre alten DLV-Bestleistung. Ganz stark: 6,08 Meter im Weitsprung. Antonia Kohl (SV Halle; 2.906 Punkte) holte wie 2013 Silber. Lara Hümke (LTV Bad Dürkheim; 2.842) erarbeitete Bronze.
Kira Königs nutzte Heimvorteil
Lokalmatadorin Kira Königs (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), im Vorjahr in Markt Schwaben bereits mit Bronze dekoriert, wusste ihren Heimvorteil eindrucksvoll zu nutzen. Mit 2.855 Punkten eroberte sie im Block Wurf den obersten Podestplatz. Ausschlaggebend: 39,16 Meter im abschließenden Diskuswurf. Auch mit der Kugel (12,80 m) besorgte der hochgewachsene Blondschopf das beste Einzelergebnis. Anna Kosina (LG Kindelsberg Kreuztal; 2.800 Punkte), nach vier Disziplinen noch vorn, verbesserte sich deutlich und wurde mit Platz zwei belohnt. Vorjahressiegerin Bjarna Liv Lakämper (MTV Hanstedt/ Niedersachsen; 2.787 Punkte) schaffte diesmal Platz drei.
Nele Weßel (SV Preußen Berlin) wiederholte ihren Vorjahressieg im Block Lauf. Mit 2.776 Punkten steigerte sie den Berliner Rekord um vier Zähler. Über 80 Meter Hürden (12,02 sec) und im Weitsprung (5,35 m) lieferte die Hauptstädterin die besten Resultate im Feld ab, haderte aber mit dem Ergebnis im Ballwurf. „Nur 40 Meter, sieben Meter unter meiner Bestleistung“, schimpfte die 15-Jährige, deren künftige Schwerpunkte noch offen sind. „Mehrkampf oder Langsprint“, so die nun zweifache Deutsche Schülermeisterin. Jaqueline Eylmann (SV Friedrichsgabe; 2.728 Punkte) holte Silber. Theresa Schöppner (TV Flieden; 2.690 Punkte) wurde wie vor Jahresfrist Dritte.
Mathilda Kraft punktbeste 14-Jährige
In der W14 scheffelte Mathilda Kraft (Erfurter LAC) die meisten Punkte. 2.791 Zähler brachten ihr den Sieg im Block Sprint/Sprung. Ihr besten Einzelresultate: 5,48 Meter im Weitsprung und 12,04 Sekunden über 100 Meter. Vize-Meisterin Lara Latz (LC Rehlingen; 2.785 Punkte) lag nur winzige sechs Zähler zurück, gefolgt von Marie-Luise Wächter (SV Halle; 2.750 Punkte). Selina Dantzler (LG Stadtwerke München; 2.741 Punkte) setzte sich hier im Block Wurf durch. Ihre Top-Resultate: 13,38 Meter mit der Kugel und 36,32 Meter mit dem Diskus. Sofia Robrahn (Schweriner SC; 2.607 Punkte) wurde Zweite vor Lea-Sophie Klik (LAC Erdgas Chemnitz; 2.572 Punkte).
Im Block Lauf der W14 lagen vor den abschließenden 2.000 Metern vier Athletinnen punktemäßig noch eng beieinander. Letztendlich erkämpfte aber Johanna Berrens (SV Steinheim) mit einem beeindruckenden Start-Ziel-Sieg ihren ersten nationalen Titel. „Ich habe mich durch ein Motivationsvideo auf YouTube inspirieren lassen und wollte unbedingt gewinnen“, so der zierliche Blondschopf mit Langstrecklerinnenfigur. Die Schwäbin trainiert unter der Regie ihres Vaters Wolfgang Berrens seit zwei Jahren leistungsorientiert und hat eine 800-Meter-Bestzeit von 2:20,57 Minuten.
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