Meseret Defar krönt Meeting-Premiere in Prag
Die stattliche Kulisse von 8.452 Zuschauern erlebte am Donnerstagabend in der Prager O2 Arena die gelungene Premiere eines ambitionierten Hallen-Meetings auf tschechischem Boden. Krönender Abschluss der Veranstaltung war eine neue Hallen-Weltbestzeit über zwei Meilen. Die Äthiopierin Meseret Defar verbesserte ihre eigene Marke um über vier Sekunden auf 9:06,26 Minuten. Es war der neunte Weltrekord ihrer Karriere.
Die Weltrekordträume von Stabhochspringerin Yelena Isinbayeva platzten hingegen. Das Covergirl des Meetings benötigte für 4,75 und 4,90 Meter bereits zwei Versuche, um dann die 5,01 Meter dreimal zu reißen. Danach lag die Russin ihrem Trainer Vitaly Petrov vor lauter Enttäuschung weinend in den Armen.Die Ludwigshafenerin Lisa Ryshich, einzige deutsche Starterin in der Goldenen Stadt, kämpfte sich wacker durch den Wettkampf. Mit 4,45 Metern, die sie im zweiten Versuch, den sie zunächst abgebrochen hatte, doch noch überquerte, blieb die 20-Jährige als Fünfte nur einen Zentimeter unter ihrer Saisonbestmarke.
Hochsprung-Weltmeisterin Blanka Vlasic verzichtete kurzfristig leicht angeschlagen auf ihren Start. Mit dem Aus der Kroatin war der Weg frei für die Spanierin Ruth Beitia, die mit 1,98 Metern im Stechen gewann.
Ismail Ahmed Ismail stark
Über 800 Meter stieg der Olympia-Zweite Ismail Ahmed Ismail zum viertbesten Hallenläufer überhaupt auf. In 1:44,75 Minuten blieb er in einem engagiert vorgetragenen Lauf rund eine Sekunde unter seiner alten Hallen-Bestleistung, die zugleich die schnellste Marke des Jahres gewesen war, und entriss damit dem Hallen-Weltmeister Abubaker Kaki, der in Prag die 1.000 Meter gewann (2:17,22 min) auch den sudanesischen Hallenrekord, unter dem er um sechs Hundertstel blieb.
Unter die ersten Fünf der ewigen Weltbestenliste lief sich über 5.000 Meter der Äthiopier Abraham Cherkos, der die neue Prager Bahn, auf der er nach 13:07,83 Minuten im Ziel war, als „fantastisch“ lobte.
Die kurzen Strecken waren bis auf eine Ausnahme, die 60 Meter der Männer gingen an der Briten Craig Pickering (6,58 sec), ganz in den Händen der USA. Danielle Carruthers (7,89 sec) und Dexter Faulk (7,55 sec) brachten sich im Hürdenwald für die bevorstehenden US-Hallen-Meisterschaften auf Touren. Die überzeugende Frauen-Sprintsiegerin Carmelita Jeter (7,20 sec) wird, wie sie ankündigte, dort allerdings nicht antreten.