Michael Möllenbeck bezwingt Lars Riedel in Halle
Die deutschen Werfer präsentierten sich bei den Halleschen Werfertagen bereits in guter Form und zeigten bemerkenswerte Leistungen zu diesem frühen Saisonzeitpunkt. Im Mittelpunkt stand das Diskus-Duell zwischen Lars Riedel und Michael Möllenbeck, das an den Wattenscheider WM-Dritten ging. Mit Susanne Keil, Michael Möllenbeck, Andy Dittmar, Ralf Bartels, Boris Henry, Franka Dietzsch, Steffi Nerius, Nadine Kleinert und Markus Esser konnten sich eine ganze Reihe DLV-Athleten - zum Großteil bei ihrem Saisondebüt - in die noch junge Liste der Normerfüller für die EM in München neu eintragen.
Michael Möllenbeck triumphierte in Halle (Foto: Krebs)
Susanne Keil jagte ihren Hammer im dritten Durchgang auf 67,21 Meter. "Dann ist mir ein Stein vom Herzen gefallen", meinte die Frankfurterin und scherzte: "Der Hammer war heute fast schwerer als der von den Männern." Sie stellte aber auch kritisch fest, dass sie nur einen normalen Wurf gehabt habe und alle anderen technisch nicht gestimmt hätten.Souverän gestaltete der Saarbrückener Boris Henry den Speerwurf der Männer. Alle seine Würfe landeten jenseits der 80 Meter, der weiteste bei 83,58 Metern. "Das ist zwar schön", so der WM-Sechste, "aber ich würde schon gern mal wieder so richtig weit werfen." Auf dem zweiten Rang reihte sich der Berliner Manuel Nau (80,77 m) ein.
Michael Möllenbeck bezwingt Lars Riedel
Der Wattenscheider Michael Möllenbeck bezwang im ersten innerdeutschen Duell diesen Jahres der beiden WM-Medaillengewinner den Titelträger Lars Riedel mit 67,07 Metern, was zugleich eine neue deutsche Jahresbestweite bedeutete: "Ich wäre gern noch beständiger gewesen, aber im ersten Wettkampf ist man immer noch etwas unsicher." Im Hinblick auf die EM in München, für die er sich nun qualifiziert hat, ist sein Ziel wieder eine Medaille. "Sie soll aber diesmal eine andere Farbe haben als in Edmonton." Dort war es Bronze. In Halle ging der dritte Rang an den Belgier Jo van Daele (63,95 m), auf den Lars Riedel mit 66,49 Metern einen deutlichen Vorsprung hatte. Der Chemnitzer nahm seinen zweiten Platz ziemlich gelassen: "Es läuft alles bestens, ich bin körperlich fit. Meine Saison ist so aufgebaut, dass es momentan noch nicht die Topform sein muss."
Einen weißrussischen Sieg durch Pavel Lyzin gab es im Kugelstoßen der Männer. Er kam als einziger mit 20,15 über die Schallmauer von zwanzig Metern, die Andy Dittmar (19,99 cm) nur um einen Zentimeter verpasste. Der Hallen-EM-Teilnehmer war auch zufrieden: "Es freut mich, dass ich die gute Form aus dem Trainingslager mitnehmen konnte." Gemeinsam mit Detlef Bock, der Dritter wurde (19,69 m), und Ralf Bartels (Vierter mit 19,60 m) hatte er sich in Portugal auf die anstehenden Aufgaben vorbereitet.
Franka Dietzsch und Steffi Nerius siegen
Einen überlegenen Sieg fuhr die Neubrandenburger Diskuswerferin Franka Dietzsch ein. Die Ex-Weltmeisterin schleuderte ihren Diskus auf 64,12 Meter und hatte über sechs Meter Vorsprung auf ihre Konkurrentinnen Theresa Machado (POR; 57,86 m) und Jana Tucholke (D; 57,52 m). Etwas knapper war es für die Leverkusenerin Steffi Nerius. Mit 62,66 Metern hatte sie in der Speerwurf-Konkurrenz aber trotzdem Dörthe Friedrich (60,95 m) klar im Griff.
Nadine Kleinert wurde in Abwesenheit von Astrid Kumbernuss, die in jedem Fall in der nächsten Woche in das Wettkampfgeschehen eingreifen will, ihrer Favoritenrolle im Kugelstoßen gerecht. Mit 18,17 Metern behauptete sie sich gegen Nadine Beckel (17,66 m) vom Schweriner SC.
Miloslav Konopka aus der Slowakei sorgte schließlich im Hammerwurf der Männer für einen weiteren ausländischen Erfolg. Er trug sich mit 78,42 Metern in die Ergebnisliste ein und verwies den Franzosen Christophe Epalle (77,53 m) und Vladimir Maska (CZE; 76,42 m) auf die Plätze. Dahinter landeten die deutschen Vertreter Markus Esser (76,42 m) und Holger Klose (76,10 m) auf der Vier und Fünf, während Ex-Weltmeister Karsten Kobs (73,70 m) sogar den Endkampf verpasste.
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