Michael Möllenbeck holt Schwung für Peking
Olympiakur in der Schlüsselbad Klinik? Michael Möllenbeck weiß ganz genau, was es damit auf sich hat. Der 36 Jahre alte Diskus-Hüne gönnt sich bereits zum zweiten Mal einen dreiwöchigen Reha-Aufenthalt. Intensiv betreut und beraten wird er dabei von Chefarzt Siegfried Wentz, einst selbst erfolgreich als Zehnkämpfer und Olmpionike unterwegs.
Michael Möllenbeck gönnt sich eine Auszeit (Foto: Chai)
"Wer richtig durchstarten will, braucht zwischen den Wettkämpfen mit intensivem Vorbereitungstraining eine Phase zur Regeneration", stimmen die beiden überein. Beim ersten Aufenthalt in der Peterstaler Fachklinik für Rehabilitation plagte Michael Möllenbeck eine chronische Entzündung des Hüftmuskels. Acht verschiedene Ärzte hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits konsultiert – mit wenig Erfolg. Die Beschwerden kehrten stets zurück. Helfen konnte ihm dann Chefarzt "Sigi" Wentz. Die Behandlung während der Olympiakur im vergangenen Jahr und der "Hausaufgabenplan" für die Zeit danach zuhause, kombiniert mit Physiotherapie, habe nun Abhilfe verschafft.
Diesmal topfit
Diesmal gibt es kein "Wehwechen". "Er ist topfit", stellt Siegfried Wentz fest, "da fehlt es an nichts". Der Mediziner findet wichtig und richtig, was Michael Möllenbeck macht: Am Ende der Wettkampfsaison braucht man dringend eine Pause. Vier bis sechs Wochen einfach nur Spaß haben, die Seele baumeln lassen. Der Körper braucht die Zeit zur Regeneration. Auch für die Psyche und die Motivation sei dies auch die beste Voraussetzung. Wer gnadenlos durchpowert, dem gehe schon mal am Ende die Luft aus. Langfristig sind da die Ressourcen gefährdet.
Michael Möllenbeck genießt die Tage in der Schlüsselbad Klinik. Hier nimmt der zwei Meter große Hüne schon mal ein Buch zur Hand, oder streift durch die schöne Landschaft im Schwarzwald. Auch findet er hier Gelegenheit, sich mit neuen Klamotten auszustatten. Er schätzt die regionale Küche und kennt die Gastronomie vor Ort.
Ruhe vor dem Sturm
Bei alledem ist Michael Möllenbeck eins klar: Das ist die Ruhe vor dem Sturm. Bald geht das Training los. Die Olympischen Spiele in Peking (China) fest im Blick, geht es dann Vollgas voraus, sagt er. Da spürt man ihn schon durchblitzen, den Kampfgeist, den Siegeswillen. Er wird es anpacken. Bronze hat der Diskuswerfer bereits bei den Weltmeisterschaften 2001 und 2005 geholt.
Auch wenn er im Top-Team Kader Peking 2008 mit 36 Jahren schon mal als "betagte Fachkraft" bezeichnet wird, so wie es aussieht, muss man mit ihm rechnen. Denn er ist nicht nur topfit, so Siegfried Wentz, sondern er hat den "jungen Wilden" auch enorme Wettkampferfahrung und eine ausgereifte Technik voraus.