| Erdgas Mehrkampf-Meeting

Michael Schrader und Jennifer Oeser bestechen in Ratingen

An Tag eins des Mehrkampf-Meetings in Ratingen haben sich zwei Athleten besonders in Szene gesetzt: Vize-Weltmeister Michael Schrader als Führender im Zehnkampf und die WM-Dritte von 2011 im Siebenkampf, Jennifer Oeser, die hinter der Niederländerin Anouk Vetter auf Platz zwei liegt. Ein spannender Kampf um das WM-Ticket für Peking (China; 22. bis 30. August) bahnt sich zwischen der Leverkusenerin und Lilli Schwarzkopf an.
Pamela Ruprecht

Spätestens als Michael Schrader (SC Hessen Dreieich) nach zwei ungültigen Versuchen im Weitsprung noch auf herausragende 7,81 Meter geflogen war, war der 27-Jährige im Zehnkampf voll da. Mit 4.330 Punkten liegt er 25 Punkte über seinem Kurs von Götzis (Österreich; 8.415 Pkt). Sein stärkster Kontrahent um den Ratingen-Sieg, Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied), punktete, um sich für die WM zu schonen, über 400 Meter nicht. Trotzdem will der U23-Europameister an Tag zwei wieder im Startblock stehen.

Denn: Mehrkämpfer haben nicht viele Wettkämpfe im Jahr, sie brauchen die wenigen Gelegenheiten dringend, um ihre Technik und Herangehensweisen zu optimieren. „Das sind wichtige Überprüfungen für uns“, erklärte Bundestrainer Rainer Pottel. Angesichts der Resultate blickt er optimistisch in Richtung Weltmeisterschaften in Peking, die Tickets sind aber so gut wie vergeben an das DLV-Trio Kazmirek, Schrader und Rico Freimuth.

Pascal Behrenbruch fast aus dem Rennen

Die Resultate von Pascal Behrenbruch (Rang sieben; 3.914 Pkt.), dessen Highlights 15,52 Meter im Kugelstoßen und 1,98 Meter im Hochsprung waren, sorgten dafür, dass der Ex-Europameister nur mehr schwer in den Kampf um die WM-Tickets eingreifen kann. Der Frankfurter hat zwar einen stärkeren zweiten Tag, doch die Punktzahl von Rico Freimuth (SV Halle; 8.380 Pkt.) aus Götzis scheint kaum noch möglich. Damit rechnet auch der Hallenser. Aufgrund von leichten Knieproblemen hörte er im Hochsprung bei 1,86 Meter auf, dafür stieß er zuvor im Kugelstoßen mit 15,62 Metern erneut Bestleistung.

Noch vor Pascal Behrenbruch stehen nach Tag eins auf den Rängen vier und fünf Nico Beckers (Aachener TG; 4.016 Pkt.) und Matthias Prey (SC Rönnau 74; 3.966 Pkt.), der die Tagesbestweite im Kugelstoßen (15,65 m) mitnahm. Auf Platz zwei liegt der Südafrikaner Willem Coertzen (4.230 Pkt.) mit hundert Punkten Rückstand auf Michael Schrader wieder auf Afrikarekord-Kurs.  

Bei den Frauen hatte Jennifer Oeser in Ratingen den stärksten Tag der DLV-Siebenkämpferinnen. Die Leverkusenerin rangiert mit 3.728 Punkten hinter der Niederländerin Anouk Vetter (3.785 Pkt.) auf dem zweiten Platz. Im Hochsprung (1,84 m) und im Kugelstoßen (14,23 m) kam die 31-Jährige jeweils fast an ihre früheren Bestleistungen heran und liegt gut 70 Punkte über dem Zwischen-Resultat ihres Comeback-Siebenkampfs in Ulm. Ihr kleiner Sohn war mit im Stadion und konnte seine Mutter mehrmals ausgelassen jubeln sehen. Die WM-Norm (6.150 Pkt.) und das Ticket scheinen noch möglich.

Carolin Schäfer mit starken Einzelleistungen

Die vor der vierten Disziplin Führende Carolin Schäfer, etwa mit tollem Hochsprung (1,84 m), hatte nach ihrem Auftritt in Österreich eine starke Erkältung und fühlte sich daher für den 200-Meter-Lauf nicht fit - der Abbruch eine Vorsichtsmaßnahme. Die EM-Vierte will aber am Sonntag in den ersten beiden Disziplinen starten, um für die WM in Peking zu trainieren. Sie bleibt den Zuschauern also erhalten.

Ihre Trainingskollegin Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt) steht auf Rang vier mit 3.614 Punkten. Sie wird nicht an ihre Saisonbestleistung von 6.458 Punkten herankommen. Gerade im Sprint waren die windigen Bedingungen für die Athleten nicht leicht.

Das hinderte Cindy Roleder aber nicht daran, in 23,68 Sekunden den Meeting-Rekord über 200 Meter zu knacken. Etwas überraschend liegt die EM-Dritte im Hürdensprint nach dem ersten Tag auf Platz drei. Die 6.000-Punkte-Grenze rückt in greifbare Nähe, in den Kampf um das noch verbleibende WM-Ticket wird die Leipzigerin aber aufgrund von Schwächen im Speerwurf nicht eingreifen können.

Jennifer Oeser oder Lilli Schwarzkopf?

Noch in Lauerstellung liegt Lilli Schwarzkopf (Rang sechs; 3.584 Pkt): „Ich kann nicht leugnen, dass der Virus größere Spuren hinterlassen hat“, so das Fazit der Hannoveranerin nach den ersten vier Disziplinen im Siebenkampf. Die Olympia-Zweite musste im Vorfeld mehrere Wochen pausieren. Trotzdem war eine Bestleistung im Kugelstoßen (15,02 m) drin und ihr starker zweiter Tag kommt noch. „Ich hoffe auf einen gute Punktzahl.“ Die wird sie brauchen, um an Jennifer Oeser heranzukommen.

Nach den Zwischenständen des ersten Tages haben Carolin Schäfer (TV Friedrichstein Alt Wildungen) und Claudia Rath ihre WM-Tickets so gut wie sicher. Um den dritten Startplatz konkurrieren also Lilli Schwarzkopf und Jennifer Oeser. „Es ist noch alles offen, beide haben die Möglichkeit, sich zu qualifizieren“, schaut Bundestrainer Wolfgang Kühne auf den Sonntag voraus. „Die Entscheidung wird im Weitsprung fallen.“

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