Michaela führt Usain Bolt zum Weltrekord
Für Volunteer Michaela Redl wurde ein Traum wahr: Sie begleitete Usain Bolt auf seinem Weg zu Gold! Der Superstar jagte kurz vor seinem Rennen noch eine Spinne in der Umkleide.
Tausende Leichtathletik-Fans auf der ganzen Welt werden Michaela Redl (20) um diesen Job am Sonntagabend beneidet haben: Sie war der Volunteer, der Usain Bolt, den Gewinner des 100-Meter-Rennens der Männer in Weltrekordzeit, begleitete und die Box mit seinen Kleidern tragen durfte.Die junge Frau aus Sindelfingen in Baden-Württemberg hatte als Letzte Kontakt zum Jamaikaner, bevor er die 100 Meter in 9,58 Sekunden lief. „Es war unglaublich. Ich kann es nicht beschreiben, es war eine Wahnsinnserfahrung“, sagt Michaela nur ein paar Minuten nach dem Erfolg von Usain Bolt.
Eine große deutsche Tageszeitung hatte diesen speziellen Job während der Weltmeisterschaften verlost und Michaela war die Glückliche, die gewonnen hatte. Die BWL-Studentin ist selbst Hobby-Leichtathletin, der 100-Meter-Sprint gehört ebenfalls zu ihren Disziplinen. „Ich war so stolz, dass ich Usain Bolt begleiten durfte, weil er eines meiner Vorbilder ist.“
Auf Spinnenjagd
Am Sonntagabend traf Michaela auf Usain Bolt im Callroom. „Ich weiß nicht, ob er aufgeregt war. Er hat es jedenfalls zunächst nicht gezeigt.“ Stattdessen hatte der spätere Weltmeister sogar genug Zeit, um mit Asafa Powell Witze zu machen. „An der Decke des Callrooms saß eine Spinne und die beiden haben versucht, sie zu jagen“, erzählt Michaela über die letzten Minuten vor dem Beginn des Rennens.
Asafa Powell fing sogar an, ein Lied über die Spinne zu singen. „Er sang etwas vom Spider-Pig aus dem Simpsons-Film“, erzählt Michaela. Kurz vor dem Rennen betrat die Studentin zusammen mit den Athleten und den anderen Volunteers das Olympiastadion und hielt Usain Bolts Box mit Rucksack und Wasserflasche in ihren Händen. Vor dem Start zeigte allerdings sogar der Jamaikaner Nerven. „Er war sehr konzentriert und hat gar nichts mehr gesagt“, erzählt Michaela über die Gemütsverfassung des Sportlers.
Bei den Vorläufen hatte Bolt immer noch mit seinem Volunteer abgeklatscht. Wenige Minuten später bewies er allerdings eindrucksvoll seine Kraft und sein Können. Er war der Schnellste auf der Bahn, lief die 100 Meter in 9,58 Sekunden und wurde als Held im Stadion gefeiert.
Freundin von Isa Phillips
Leider konnte Michaela den Erfolg ihres Idols nicht live im Stadion mitverfolgen. Die Volunteers mit den Boxen der Athleten müssen kurz vor dem Start zurück in die Katakomben. „Ich habe Usains Erfolg nur im Fernsehen gesehen“, erzählt Michaela, „aber das macht mir nichts aus. Die Erfahrung, ihn zum Start begleiten zu dürfen, war es alle Mal wert.“
Es war übrigens nicht das erste Mal, dass Michaela Usain Bolt getroffen hat. Die Studentin ist die Freundin von Isa Phillips, der wie Bolt aus Jamaika kommt und Läufer über die 400 Meter Hürden ist. „Leider hat er nicht das Finale erreicht“, bedauert sie. Michaela hatte Isa Phillips kennengelernt, als sie beim Weltfinale in Stuttgart arbeitete.
„Deswegen habe ich auch Usain bereits einmal vorher getroffen, beim Training. Trotzdem war dieser besondere Job für mich eine unglaubliche Erfahrung.“ Michaela wird die weiteren Entscheidungen live im Stadion verfolgen, sie hat sich ein Wochenticket gekauft. „Aber der Job als Usains Begleitung wird das absolute Sahnehäubchen bleiben.“
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