Misserfolg oft Geheimnis des Erfolgs
Am Wochenende stand im DLV-Trainingslager (3. bis 10. Dezember) in Nikosia (Zypern) das Thema Mentaltraining im Mittelpunkt. Die Motivations- bzw. Inspirationstrainer Edgar Itt und David Kadel hatten für die 65 Athletinnen und Athleten neben einem ausführlichen Impulsvortrag mehrere Workshops zusammen mit dem DLV-Verbandspsychologen Dr. Michael Gutmann angeboten. Theorie und Praxis brachten dabei den Teilnehmern die Möglichkeiten von Inspiration nahe.
"Die Leichtathletik hat mich geprägt und ich bin froh, dass ich zu meinen Wurzeln zurückkehren darf", sagte der ehemalige Top-Hürdenläufer Edgar Itt. Nachdem er zunächst in der freien Wirtschaft gearbeitet hatte, hat er sich inzwischen auf dem Gebiet des Motivationstrainings einen Namen gemacht.Auch David Kadel, der über hundert Sendungen von "N24-Ethik" moderierte, zählt inzwischen in Deutschland zu den renommiertesten Experten auf dem Gebiet des Mentaltrainings. Unter anderem arbeitet er für die Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 und FC Schalke 04.
Können sensibilisieren, nicht motivieren
"Wir können sensibilisieren, motivieren müssen wir Euch nicht", sagte David Kadel, der von Beginn an klar machte, dass es nicht um Motivation im Spitzensport, sondern in erster Linie um Ansätze zur Inspiration geht. Der wesentliche Unterschied zwischen Motivation und Inspiration bestehe darin, dass die Inspiration einen Tick wertvoller für jeden einzelnen Athleten sei.
"Es gibt für mich nichts Inspirierenderes als Menschen", sagte David Kadel. Anhand zahlreicher Praxisbeispiele aus der Welt des Sports, verdeutlichten die beiden Mentaltrainer, wie man durch Inspiration und Veränderung Selbstbewusstsein entwickeln kann und letztlich seine Ziele und Visionen umsetzt.
Selbstkritisch hinterfragen
"In meinem Leben gab es immer wieder Misserfolg und gerade das ist das Geheimnis des Erfolges", sagte einst Basketball-Legende Michael Jordan. Dabei sei es vor allem von Bedeutung, sich in allem was man tut, selbstkritisch zu hinterfragen.
"Man hat eine Vision und ein Ziel. Um ans Ziel zu kommen, ist die Bereitschaft zur Veränderung enorm wichtig", sagte Edgar Itt. Vertraute Gewohnheiten müssen oft auf den Prüfstand gestellt werden, denn nur so sind letztlich Spitzenleistungen möglich. Vor allem Authentizität, Selbstkritik, Inspiration, Erkenntnis und ein starker Charakter seien auf dem Weg zu einer Persönlichkeit die Wegbegleiter Nummer eins.
Athleten als Moderatoren
In verschiedenen Workshops zu den Themen Konsequenz, Inspiration, Emotion, Call-Room und Team wurden Sprinterin Verena Sailer (MTG Mannheim), Kugelstoßerin Nadine Kleinert (SC Magdeburg), Siebenkämpferin Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen), Weitspringerin Bianca Kappler (LC Rehlingen), 400-Meter-Läufer Kamghe Gaba (LG Eintracht Frankfurt), Speerwerferin Christina Obergföll (LG Offenburg), Hochspringer Raul Spank (Dresdner SC) und Hürdensprinterin Carolin Nytra (Bremer LT) als Moderatoren eingebunden.
Wichtigste Zielsetzungen dabei waren Kommunizieren, Reflektieren und Sensibilisieren. "Ich war begeistert über das Engagement der Athletinnen und Athleten. Es hat riesigen Spaß gemacht", sagte Edgar Itt zum Abschluss des Mentaltrainings.