Mission Titelverteidigung in Annecy
Auch wenn die deutschen Männer erst verspätet in den Genuss des letztjährigen Pokal-Gewinns gekommen waren, ist die Zielsetzung für das kommende Europacup-Wochenende in Annecy (Frankreich; 21./22. Juni) aus deutscher Sicht klar. „Wenn man einen Titel zu verteidigen hat, dann will man ihn auch verteidigen. Ich bin optimistisch, dass das auch möglich sein wird“, sagt der Cheftrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), Jürgen Mallow.
Er kann dabei vor allem den Vize-Weltmeister im Diskuswerfen, Robert Harting (SCC Berlin), den WM-Dritten im Stabhochspringen, Danny Ecker (TSV Bayer 04 Leverkusen), und Kugelstoßer Peter Sack (LAZ Leipzig) als ganz heiße Eisen ins Feuer schicken. Die Mannschaften aus Frankreich, Polen und Großbritannien gelten als die stärksten Mitbewerber.Bei den Frauen geht es für das DLV-Team vor allem um Rang zwei hinter den einmal mehr haushoch favorisierten Russinnen. Zwei-Meter-Hochspringerin Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt) und Speerwurf-Europarekordhalterin Christina Obergföll (LG Offenburg) führen hier das Aufgebot an.
Wichtige Station auf dem Weg nach Peking
„Wir wollen untermauern, dass wir in Europa die Leichtathletik-Nation Nummer zwei sind und wenn es gut geht, das wird realistischerweise nur bei den Männern möglich sein, auch die Nummer eins“, gibt Jürgen Mallow vor. „Annecy ist eine ganz wichtige Station, das gibt Fingerzeige für die Olympischen Spiele, insbesondere in den Staffeln.“
Dort hat vor allem die deutsche 4x400-Meter-Staffel der Frauen eine besondere Aufgabe. Sie muss den Stab in einer ansprechenden Zeit ins Ziel bringen, um sich über die Top-16-Rangliste des Weltverbandes IAAF für die Spiele in Peking (China) aufzudrängen.
Der Europacup, der nach sechs Jahren wieder nach Annecy zurückkehrt, ist der letzte in seiner bisherigen Form. Ab dem nächsten Jahr wird dieser von einer Mannschafts-Europameisterschaft abgelöst. Dann kämpfen nicht mehr acht, sondern zwölf Nationen um einen Pokal.