Mit 150 Stundenkilometern durch die Wüste
Vor dem Rückflug der deutschen Leichtathletik-Nationalmannschaft von der Hallen-WM in Doha stand am Montag noch ein Ausflug in die Wüste von Katar auf dem Programm. Dabei mussten alle starken Nerven zeigen, denn bei einer Geschwindigkeit von teilweise 150 Stundenkilometern gab es eine rasante "Achterbahnfahrt" durch die Dünen, die die Athleten und Trainer begeisterte.
Auf fünf Jeeps wurden die 30 Teammitglieder verteilt und bis auf Kugelstoßer Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) waren alle an Bord. Bevor es los ging, wurde noch die Luft in den Reifen abgesenkt und dann hieß es: Anschnallen und in kritischen Situationen Ruhe bewahren.Ziel war ein Beach Resort etwa eine Stunde von Doha entfernt, wo es die Möglichkeit zum Baden im Meer, Kamelreiten mit Mannschaftsfoto oder Volleyballspielen gab. Viele nutzten den Trip auch, um nach den anstrengenden Tagen von Doha ein paar Stunden zu relaxen.
"Das Team hat mich überzeugt"
Erstmals in der Geschichte des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) fand die traditionelle "Stille Stunde" in der Wüste statt. "Ich habe in Doha eine Nationalmannschaft kennen gelernt, die mich in vielen Punkten überzeugt hat. Unser Team ist engagiert und mit Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit in die Wettkämpfe gegangen, hat Mut und Risiko gezeigt und alle Athletinnen und Athleten haben sich bei Sieg und Niederlage vorbildlich verhalten. Ich habe diese Nationalmannschaft als ein gut funktionierendes Team erlebt", sagte Sportdirektor Thomas Kurschilgen.
Ein besonderes Lob ging auch an alle Trainer und Betreuer, die durch Kollegialität und ihr kooperatives Miteinander für ein sehr positives Arbeitsklima gesorgt hatten. "Die Richtung auf dem Weg zur EM nach Barcelona stimmt."
Teamgeist gezeigt
Beeindruckt zeigte sich auch Cheftrainer Rüdiger Harksen: "Ich habe schon viele Wettkämpfe mit der Nationalmannschaft erlebt und ich muss sagen, diese Mannschaft hat sich klasse verkauft und wie bei der WM in Berlin einen außerordentlichen Teamgeist an den Tag gelegt."
Die Bilanz von drei Medaillen (Malte Mohr/Silber, Alexander Straub/Bronze und Ralf Bartels/Bronze) sowie acht Endkampf-Platzierungen sei bei einer Mannschaft von 17 Athleten/innen, bei der sogar noch einige Leistungsträger gefehlt haben, sehr gut.
Ehrung für Nadine Kleinert
Kugelstoßerin Nadine Kleinert, die diesmal die Kapitänsrolle inne hatte und auf Platz fünf landete, erhielt schließlich noch eine besondere Ehrung. Nachträglich wurde sie für ihren 40. Einsatz in der Nationalmannschaft, den sie im letzten Jahr beim Länderkampf "Decanation" in Frankreich hatte, mit einer Plakette ausgezeichnet.
Dies kommt nur sehr selten vor, da es nicht viele Athleten/innen gibt, die so viele Berufungen in der Nationalmannschaft erfahren. Doha war insgesamt ihr 41. Einsatz und die Magdeburgerin hat bereits angekündigt: "Die 50 mache ich auf jeden Fall noch voll." Für den Abend (22 Uhr MEZ) war der Rückflug von Doha über Riad (Saudi-Arabien) nach Frankfurt geplant.
Mannschaftssitzung in der Wüste (Foto: privat)