Mit 65 bis 70 Athleten nach Osaka
Mit einem Team von 65 bis 70 Athletinnen und Athleten will Jürgen Mallow, Cheftrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), zur Weltmeisterschaft in Osaka (Japan; 25. August bis 2. September) aufbrechen. Die Nominierungssitzung steht am Montag an, die Bekanntgabe des Teams folgt am Dienstag.

Jürgen Mallow will mit einer gut vorbereiten Mannschaft zur WM reisen (Foto: Chai)
Zum Ende der Deutschen Meisterschaften in Erfurt fand am Sonntagabend Jürgen Mallow, der einige erfreuliche Ergebnisse notieren konnte, auch kritische Worte: "Ich bin mit der ein oder anderen Disziplin, in der wir stagnieren, nicht zufrieden." Dazu zählten etwa die Mittelstrecken: "Dort müssen wir selbstverständlich über unser Training nachdenken."Ein Lichtblick waren im Steigerwaldstadion die 400 Meter Hürden der Frauen, wo die Erfurterin Ulrike Urbansky und in deren Schlepptau auch die Saarbrückerin Tina Kron mit Blick auf die WM auf sich aufmerksam machten. "Das zeigt, dass wir auf dem Weg der konsequenten Förderung Fortschritte machen, wenn auch nicht überall. Wir können aber nicht alle Baustellen gleichzeitig bearbeiten", sagte Jürgen Mallow.
Starker Nachwuchs
Er schlug direkt die Brücke von den Deutschen Meisterschaften in Erfurt zur parallel stattfindenden U20-Europameisterschaft in Hengelo (Niederlande), wo er das glänzende Abschneiden des DLV-Teams als zweitstärkste Nation hinter Russland heraushob: "Das gibt mir im Gesamtzusammenhang mit der U18-WM und der U23-EM die Gewissheit, dass wir mit dem Nachwuchs auf einem guten Weg sind. Es zeigt, dass wir in den nachfolgenden Jahrgängen ein hervorragendes Entwicklungspotenzial haben."
Während die Nachwuchs-Nationalmannschaften ihren Saisonhöhepunkt schon hinter sich haben, beginnt für die Männer und Frauen mit der Nominierung Anfang der Woche die heiße Phase bis zur Weltmeisterschaft in Osaka. Jürgen Mallow verband damit die Hoffnung, dass die derzeit angeschlagenen Athleten bis dahin wieder auf die Beine kommen.
Schwerpunkt Kienbaum
Zwei Drittel des Teams bereiten sich in Kienbaum auf die großen Titelkämpfe vor: "Die Athleten kommen dorthin, weil sie dort gute Bedingungen vorfinden. Wir werden mit einer gut vorbereiteten Mannschaft nach Osaka fahren können."
Zum Team könnte dann auch eine 4x400-Meter-Frauenstaffel, die die geforderte Norm nicht erfüllt hat, gehören. "Ich plädiere dafür, dieser Staffel einer Chance zu geben."
Fragezeichen hinter Tobias Unger
Die weitere Entwicklung muss man bei Sprint-Ass Tobias Unger (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) abwarten, nachdem er in Erfurt keine Akzente setzen konnte: "Einen gesunden Tobias Unger werden wir mitnehmen. Wenn er aber nicht gesund sein sollte, dann hilft er uns nicht."
Grundsätzlich stellte Jürgen Mallow, auch bezogen auf Athleten, die nur die B-Norm erfüllt haben, und die Möglichkeit, mehr als einen Athleten zu melden, fest: "Wir haben nun fünf Wochen Zeit zu entscheiden, wer mitreist und dann in Osaka, wer antritt."