| Tokio-Marathon

Mit einem Sieg knackt Birhane Dibaba den WMM-Jackpot

Das Rennen um den Millionen-Jackpot im Marathon geht in seine entscheidende Runde. Beim Tokio-Marathon am Sonntag kann sich eine Außenseiterin die Prämie in Höhe von 500.000 US-Dollar schnappen. Dafür muss Birhane Dibaba allerdings ihren Vorjahressieg wiederholen und sich gegen starke Konkurrenz behaupten. Bei den Männern trifft Olympiasieger Stephen Kiprotich (Foto) auf 2:03-Läufer Emmanuel Mutai und Streckenrekordler Dickson Chumba.
Jörg Wenig/mbn

In Tokio wird am Sonntag das erste World Marathon Majors (WMM)-Rennen des olympischen Jahres gestartet. Es ist zugleich das Finale der WMM-Serie 2015-2016. Die beiden Sieger der Serie, deren Dauer nach einer Regeländerung nun nur noch etwas über ein Jahr statt zwei beträgt, teilen sich eine Prämie von einer Million US-Dollar. Die bei der WMM-Serie in Führung liegenden Läufer - Eliud Kipchoge (Kenia) sowie die punktgleichen Mare Dibaba (Äthiopien) und Mary Keitany (Kenia) - werden in Tokio nicht starten. Während Kipchoge bestenfalls noch eingeholt werden kann, hat Birhane Dibaba (Äthiopien) noch die Chance, vorbeizuziehen an der nicht mit ihr verwandten Mare Dibaba und Keitany. Dafür allerdings müsste sie ihren Vorjahressieg wiederholen.

Bei den Männern stehen fünf Läufer auf der Startliste, die bereits Zeiten von unter 2:06 Stunden gelaufen sind. Der schnellste im Feld ist Emmanuel Mutai. Vor eineinhalb Jahres lief der Kenianer in Berlin hinter dem Weltrekordler Dennis Kimetto (Kenia) mit 2:03:13 Stunden als Zweiter die zweitschnellste je auf einer rekordkonformen Strecke gelaufene Zeit. Doch im vergangenen Jahr lief es nicht wie erhofft für Mutai, der mit Rang elf in London (2:10:54) und Platz vier in Berlin (2:07:46) vorlieb nehmen musste. Wohl nur mit einem Sieg in einer absoluten Topzeit könnte er sich noch für das Olympia-Team Kenias ins Gespräch bringen.

Chumba könnte noch mit Kipchoge gleichziehen

Emmanuel Mutai trifft am Sonntag unter anderen auf den Streckenrekordler des Tokio-Marathons. Vor zwei Jahren gewann sein Landsmann Dickson Chumba das Rennen in 2:05:42 Stunden. Seine Bestzeit steht bei 2:04:32 Stunden. Im vergangenen Jahr war der Kenianer in Tokio Dritter und gewann dann den Chicago-Marathon. Aufgrund seines Sieges in den USA könnte er mit Platz eins in Tokio noch aufschließen zum WMM-Spitzenreiten Eliud Kipchoge.

Da die beiden während der WMM-Serie nicht gegeneinander gelaufen sind und es damit keinen direkten Vergleich gibt, müssten in diesem Fall bei Punktgleichheit die sechs Race-Direktoren der WMM-Rennen (Boston, London, Berlin, Chicago, New York und Tokio) in einer Abstimmung den Sieger ermitteln. Theoretisch könnten sie dann auch beide Athleten zu Siegern erklären. Allerdings würde wohl mehr für Eliud Kipchoge sprechen. Ebenfalls zu beachten sein wird am Sonntag der Olympiasieger: Steven Kiprotich (Uganda) hatte vor einem Jahr in Tokio den zweiten Platz belegt und dabei mit 2:06:33 Stunden eine persönliche Bestzeit aufgestellt.

Tokio liegt Dibaba

Wiederholt Birhane Dibaba ihren Vorjahressieg, dann gelingt der erst 22-Jährigen ein ganz großer Coup. Damit würde sie den Jackpot knacken und hätte als World Marathon Majors (WMM)-Siegerin eine halbe Million US-Dollar sicher. Tokio scheint ihr zu liegen: Schon vor zwei Jahren war die Äthiopierin dort Zweite und stellte dabei ihre persönliche Bestzeit von 2:22:30 Stunden auf. Ist sie am Sonntag Zweite wäre sie gleichauf in der WMM-Wertung mit Mare Dibaba und Mary Keitany. Wiederum müsste es zu einer Abstimmung über die Siegerin kommen. Mit Siegen könnten auch Aberu Kebede (Äthiopien) oder Helah Kiprop (Kenia) noch aufschließen zu den derzeit Führenden.

Die schnellste Läuferin im Elitefeld des Tokio-Marathons ist Edna Kiplagat. Die Kenianerin hat eine Bestzeit von 2:19:50 Stunden. Die 36-jährige, zweifache Marathon-Weltmeisterin kam aber zuletzt nicht mehr an ihre besten Zeiten heran. An den Start geht auch die Schweizer Marathon-Rekordlerin Maja Neuenschwander, die sich im vergangenen September in Berlin auf 2:26:49 Stunden verbessert hatte.

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