Mit Schwung von Paris nach Daegu
Schon bevor bei der Hallen-EM in Paris (Frankreich) die letzten Medaillen vergeben sind, hat die Leistungssport-Abteilung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) eine positive, vorläufige Bilanz gezogen. Dabei stimmten DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen nicht nur die bisher acht Medaillen zufrieden. „80 Prozent unserer Athleten sind mindestens ins Halbfinale gekommen“, erklärte er.
Als überdurchschnittlich bewertete Thomas Kuschligen diese Bilanz. Zum Beispiel waren im Kugelstoßen bei Frauen wie Männern alle drei DLV-Starter im Finale, obwohl sich dafür nur jeweils acht Teilnehmer qualifizierten.Bei den Frauen fehlten mit Petra Lammert, die ihr Karriereende verkündet hat, und der verletzten Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01) die Gold- und Silbermedaillengewinnerinnen der letzten Hallen-EM in Turin (Italien). Trotzdem gab es wieder zwei Medaillen, Silber für Christina Schwanitz (LV 90 Thum) und Bronze für Josephine Terlecki (SC Magdeburg). „Das zeigt die gute Förderarbeit im DLV“, sagte Herbert Czingon als Cheftrainer Field.
Wo werden die Medaillen im Haushalt Nytra/Bayer platziert?
Mit Blick auf die Goldmedaillen für Carolin Nytra (MTG Mannheim) über 60 Meter Hürden und Weitspringer Sebastian Bayer (Hamburger SV) rätselt Herbert Czingon, „welche der beiden Medaillen an der Küchenwand im gemeinsamen Haushalt wohl höher hängen wird?“ Beeindruckend nannte er, wie souverän sich Sebastian Bayer den Titel sicherte. „Seine Körpersprache im Wettkampf hat mich überrascht“, stellte Herbert Czingon fest.
Als Europas Beste angereist, musste Dreispringerin Katja Demut (TuS Jena) beim Ausscheiden in der Qualifikation allerdings wieder „Lehrgeld bezahlen“. Ihr deutscher Rekord (14,47 m) und das über die Saison gesehen verbesserte Leistungsniveau lassen aber auf eine positive Entwicklung hoffen.
Rückenwind für WM-Jahr
Die deutschen Läufer und Sprinter liegen in der Medaillenbilanz hinter den Werfern und Springern. Track-Cheftrainer Cheick-Idriss Gonschinska hofft, dass die Mittelstreckler Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) und Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen), sowie die 4x400 Meter Staffel der Frauen am Nachmittag in diesem „internen Match“ zumindest noch aufholen.
Die beiden Bereiche aufzuteilen, bedeutet aber keinesfalls, dass Werfer nicht mit Springern reden. „Der Teamspirit ist ein wichtiger Faktor dieser Nationalmannschaft“, sagte Cheick-Idriss Gonschinska. Neben den Disziplin-Bundestrainern sind auch einige Heimtrainer nach Paris gereist.
Bei der Weltmeistschaft im Sommer in Daegu (Südkorea) wird das nicht möglich sein. Durch die laufende Zusammenarbeit wird „die Übergabe der Athleten für die WM vorbereitet“, erklärte Thomas Kurschilgen. Er sieht die Mannschaft auf einem guten Weg, auch in Richtung Olympische Spiele 2012 in London (Großbritanien).