Vier Jackpotgewinner stehen fest
Nach dem Meeting "Memorial Van Damme", das am Freitagabend in Brüssel (Belgien) stattfand, stehen bereits vier Jackpotgewinner der Golden-League-Serie fest. Sprinter Asafa Powell (Jamaika), die 400-Meter-Läufer Jeremy Wariner und Sanya Richards (beide USA) sowie 5.000-Meter-Läuferin Tirunesh Dibaba (Äthiopien) fuhren bei der fünften Veranstaltung ihren fünften Sieg ein.
Asafa Powell genügten 9,99 Sekunden zum Sieg (Foto: Chai)
Damit könnten sie sich am 3. September bei der abschließenden Station, dem DKB-ISTAF in Berlin, sogar eine Niederlage leisten und sie würden immer noch am in diesem Jahr neu geregelten Doppel-Jackpot teilhaben.Asafa Powell gewann im "Koning Boudewijnstadion" die 100 Meter mit 9,99 Sekunden. Die schwächste Zeit seit April genügte dem Ausnahmesprinter immer noch, um sich klar vor Marcus Bronson (USA; 10,06 sec) durchzusetzen. Jeremy Wariner (44,29 sec) und Sanya Richards (50,02 sec) legten die Stadionrunde in gewohnter Souveränität zurück und kamen zu ungefährdeten Siegen. Tirunesh Dibaba wurde von ihrer äthiopischen Landsfrau Meseret Defar am meisten gefordert. In 14:30,63 Minuten lief die 20-Jährige nur um etwas mehr als zwei Zehntel an ihrer persönlichen Bestzeit vorbei und kam rund drei Sekunden vor ihrer Widersacherin ins Ziel.
Irving Saladino und Kenenisa Bekele noch dabei
Auf dem Weg zu einem Jackpotanteil sind auch Weitspringer Irving Saladino (Panama) und 5.000-Meter-Läufer Kenenisa Bekele (Äthiopien), die jeweils ihren vierten Golden-League-Erfolg des Jahres feierten und damit in Berlin mit einem weiteren ersten Platz ihren Gewinn auf der Habenseite verbuchen können.
Irving Saladino sprang mit 8,31 Metern aus dem zweiten Versuch zum Sieg und machte es damit weniger spannend als noch vor einer Woche in Zürich (Schweiz). Kenenisa Bekele konnte über 5.000 Meter mit einer Zeit von 12:48,09 Minuten ein sehr gutes Rennen zeigen und seine Saisonbestzeit um einen Tick unterbieten, an den eigenen Weltrekord von 12:37,35 Minuten, den er angreifen wollte, kam er aber nicht heran.
Sherone Simpson und Tyson Gay glänzen
Zum vierten Mal in diesem Sommer lief die jamaikanische Sprinterin Sherone Simpson die 100 Meter unter elf Sekunden (10,95 sec). Über 200 Meter bestach bei kühler Witterung der US-Amerikaner Tyson Gay, der in 19,79 Sekunden wie schon Ende Juli in London (Großbritannien) seinen aufstrebenden Landsmann Xavier Carter (19,97 sec) hinter sich ließ. Bei den Frauen durfte auf dieser Strecke die Europameisterin Kim Gevaert (22,68 sec) in einem auf sie zugeschnittenen Feld vor dem heimischen Publikum glänzen.
Auf den 10.000 Meter machte der 20-jährige Kenianer Micah Kogo auf sich aufmerksam. In der neuen Weltjahresbestzeit von 26:35,63 Minuten verbesserte er seine persönliche Bestleistung gleich um rund vierzig Sekunden und schaffte den Sprung in die absolute Weltspitze. "Ich dachte nicht, dass ich dieses Rennen gewinnen kann", staunte er nachher selbst. Er kündigte an, in diesem Jahr noch die 5.000 Meter unter 13 Sekunden laufen zu wollen.
Yelena Isinbayeva versucht sich an 5,03 Metern
Hinter den Erwartungen zurück blieb der Katari Saif Saeed Shaheen. In 8:04,32 Minuten hatte er zwar die Konkurrenz über 3.000 Meter Hindernis im Griff, vermochte aber die Acht-Minuten-Barriere nicht zu durchbrechen. Ihren sechsten Sieg in Folge feierte die Weltmeisterin über 100 Meter Hürden, Michelle Perry (USA; 12,55 sec).
Ihre erst fünf Tage alte neue persönliche Bestleistung bestätigte im Stabhochsprung die Deutsche Meisterin Silke Spiegelburg. Diese 4,56 Meter brachten der Leverkusenerin Platz vier ein. Die Ludwigshafenerin Nastja Ryshich (4,36 m) wurde nur Zehnte. Der Wettkampf stand ganz im Zeichen der russischen Überfliegerin Yelena Isinbayeva. Nachdem sie sich mit 4,81 Metern den Sieg geholt hatte, ließ die Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin 5,03 Meter auflegen, was gleich zwei Zentimeter über ihren bisherigen Weltrekord (5,01 m) lag. Sie scheiterte aber an dieser Höhe.
Heimsieg für Tia Hellebaut
Einen weiteren heimischen Sieg feiern durften die Fans im ausverkauften Rund durch die Hochsprung-Europameisterin Tia Hellebaut, die sich mit 1,98 Metern höhengleich gegen die Bulgarin Venelina Veneva und die Schwedin Kajsa Bergqvist durchsetzte, was dem EM-Ergebnis von Göteborg (Schweden) gleichkam.
Nichts Neues auch im Speerwurf. Wie beim Saisonhöhepunkt im Ullevi-Stadion siegte der Norweger Andreas Thorkildsen (86,97 m) vor dem Finnen Tero Pitkämäki (85,91 m). Peter Esenwein (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg; 77,62 m) und Stefan Wenk (VfL Sindelfingen; 76,60 m) landeten dabei als deutsche Vertreter auf den Rängen sieben und acht.
Weltbestzeit über 4x800 Meter
Dafür, dass es doch eine Weltbestzeit gab, sorgten die Kenianer Joseph Mutua, William Yiampoy, Ismael Kombich und Wilfred Bungei, die eine 4x800-Merter-Staffel in 7:02,43 Minuten schneller liefen als das auf dieser selten gelaufenen Strecke jemals zuvor der Fall war.
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