Mittelstreckler planen Attacke Richtung Olympia
Für einen Teil der deutschen Mittelstreckler ist die Hallensaison bereits wieder beendet, ehe sie so richtig in Fahrt gekommen ist. Die Leistungen im Januar hatten aber durchaus einiges an Fahrt zu bieten, so dass es am Freitag mit Rückenwind ins Trainingslager nach Dullstrom (Südafrika) ging.

Über diese spürbare Motivation seiner Asse freut sich auch DLV-Disziplintrainer Henning von Papen. „Ich kann eine positive Zwischenbilanz ziehen. Wir hatten durchwegs gute Ergebnisse“, sagte er nach dem letzten Wochenende, das für ihn mit dem Hallen-Länderkampf in Glasgow (Schottland) bereits ein „Cut“ in Richtung Sommer brachte.
Auf 2.000 Metern Höhe
In den Mpumalanga Highlands gilt es nun neben anderen für die Sujew-Twins, die Dortmunderinnen Jana Hartmann und Monika Merl, die Wattenscheiderin Denise Krebs sowie die 800 Meter-Asse Sebastian Keiner (Erfurter LAC) und Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) auf etwa 2.000 Metern Höhe die Voraussetzungen für eine Sommersaison zu schaffen, die den positiven Trend verfestigen soll.
Während diese Gruppe den Weg nach Südafrika geht, halten andere wie der Deutsche 800-Meter-Meister Sören Ludolph (LG Braunschweig), der Vize-Europameister über 1.500 Meter, Carsten Schlangen (LG Nord Berlin), die Leverkusenerin Annett Horna oder die Regensburgerin Corinna Harrer der heimischen Wintersaison weiter die Treue.
Fahrplan steht
Umso mehr stehen auch diese Athletinnen und Athleten für einen Aufwärtstrend, der in den Augen von Henning von Papen klare Gründe hat. Er macht dafür vor allem die konsequent durchgezogenen Höhenketten und einen „spaßigen, internen Konkurrenzkampf“ verantwortlich.
Entsprechend ist auch der überwiegend gemeinsame Fahrplan abgesteckt. Nach dem Februar-Aufenthalt in Dullstrom plant Henning von Papen auch im März und April weitere Trainingslager in Monte Gordo (Portugal) und Kienbaum, ehe es mit möglichst viel Tempo in die ersten Wettkämpfe bei den deutschen Meetings in Rehlingen, Dessau und Regensburg gehen soll.
Attacke Richtung Olympia
Der DLV-Coach ist sehr optimistisch gestimmt. Bei der EM in Helsinki (Finnland; 27. Juni bis 1. Juli) rechnet er mit einem nahezu vollen Mittelstrecken-Aufgebot. Geht seine Rechnung auf, dann würden bestenfalls bei den 800 Metern der Frauen noch Startplätze offen bleiben.
Nicht zuletzt bei den 1.500 Metern der Frauen sieht er mit vier Hoffnungsträgerinnen auch die Olympiatickets für die Spiele Anfang August in London (Großbritannien) zum Greifen nahe. Die einmal zu erbringenden 4:05,50 Minuten sind nicht mehr allzu weit entfernt.
„Wir wollen die EM-Norm möglichst zügig abhaken und dann auch Richtung Olympia attackieren“, gibt Henning von Papen die Marschroute aus, mit der die deutschen Mittelstreckler in diesem Jahr für weitere Akzente sorgen wollen.