Mo Farah auch in Birmingham nicht zu bremsen
Beim hochklassig besetzten Hallen-Meeting in Birmingham (Großbritannien) gingen die herausragenden Ergebnisse auf das Konto der 3.000-Meter-Läufer Mo Farah (Großbritannien) und Vivien Cheruyot (Kenia). Vivien Cheruyot lief ganz ohne Tempomacherin in 8:30,51 Minuten zu einem neuen Landes- und Commonwealth-Rekord und belegt nun Platz sieben der ewigen Hallen-Weltbestenliste. „Solange ich gut trainiere, ist für mich alles möglich“, gab sie nach dem Rennen selbstbewusst zur Auskunft.
Vom heimischen Publikum frenetisch gefeiert wurde Mo Farah, der zum zweiten Mal innerhalb eines Monats den britischen Rekord verbesserte. In Birmingham steigerte er sich auf 7:34,47 Minuten und ist nun nur noch anderthalb Sekunden vom Europarekord des Spaniers Alberto Garcia entfernt. In dieser Form wird er bei den Hallen-Europameisterschaften in Turin (Italien; 6. bis 8. März) schwer zu bezwingen sein.Blitzschnell unterwegs war auch Carmelita Jeter (USA) über 60 Meter. Bei 7,11 Sekunden blieben die Uhren für sie stehen, was gleichbedeutend ist mit einer neuen persönlichen und Weltjahres-Bestzeit. In ihrem Sog steigerte sich Tahesia Harrigan von den Britischen Jungferninseln zu einem neuen Landesrekord von 7,18 Sekunden.
LoLo Jones mit Doppelstart
Hallen-Weltmeisterin LoLo Jones (USA) war über die 60 Meter Hürden in 7,82 Sekunden erneut nicht zu schlagen. „Ich war etwas nervös, weil ich vorher die 60 Meter flach gelaufen bin und mich mental erstmal auf die Hürden einstellen musste. Ich habe gehofft, dass ich nicht vergesse, nach der Startphase über die erste Hürde zu springen“, berichtete sie dem Publikum nach ihrem Sieg lachend und sichtlich gut gelaunt.
Sehr gute Zeiten gab es auch auf den Mittelstrecken. Über 800 Meter setzte sich Marilyn Okoro (Großbritannien) in 1:59,27 Minuten gegen ihre Landsmännin Jenny Meadows (1:59,52 min) durch und verpasste den Landesrekord von Kelly Holmes nur um sechs Hundertstelsekunden. Die Britinnen schoben sich mit dieser Leistung auf die Plätze zwei und vier der Weltjahresbestenliste. Über die 1.500 Meter feierte Weltmeisterin Maryam Jamal (Bahrain) in 4:02,74 Minuten einen Start-Ziel-Sieg.
Den nächsten Angriff auf ihren eigenen Hallen-Weltrekord startete Yelena Isinbayeva (Russland) im Stabhochsprung. 5,01 Meter waren jedoch an diesem Samstag noch zu hoch, sodass letztendlich 5,82 Meter für sie in die Ergebnislisten eingingen. Platz zwei belegte die Brasilianerin Fabiana Murer (4,60 m), Dritte wurde die Britin Kate Dennison mit neuem Landeskord von 4,46 Metern.
Tyler Christopher siegt über 400 Meter
Auf den 400 Metern war Hallen-Weltmeister Tyler Christopher (Kanada) in 46,08 Sekunden so schnell wie in diesem Jahr weltweit noch kein anderer Athlet. Erst auf den letzten Metern konnte er den Briten Richard Buck überspurten, der mit neuer Bestzeit von 46,22 Sekunden den Schweden Johan Wissman (46,39 sec) hinter sich ließ.
Auch über die 60 Meter machte ein Brite mit persönlicher Bestleistung auf sich aufmerksam. Simeon Williamson gewann in 6,53 Sekunden vor Daniel Bailey (Antigua), der den nationalen Rekord auf 6,54 Sekunden verbesserte. Den Sieg über 800 Meter rettete Olympiasieger Wilfred Bungei (Kenia) in 1:47,15 Minuten knapp vor seinem Landsmann Richard Kiplagat (1:47,15 min) ins Ziel.
Bernard Lagat beißt auf die Zähne
Eine überraschende Niederlage gegen den Kenianer Augustine Choge (3:38,52 min) musste Bernard Lagat (USA; 3:38,69 min) über 1.500 Meter hinnehmen. „Ich bin nach ungefähr 400 Metern auf die Innenbande getreten und umgeknickt. Erst wollte ich das Rennen ganz abbrechen, dann bin ich doch weitergelaufen. Aber das hat mich schon sehr behindert. Es tut jetzt höllisch weh“, erklärte der amtierende Weltmeister über 1.500 und 5.000 Meter nach dem Lauf.
Über die 60 Meter Hürden gab es ebenfalls nicht den vermuteten Favoritensieg von David Oliver (USA; 7,57 sec). Gleich drei weitere US-Amerikaner waren schneller als er, allen voran Dexter Faulk, der das Rennen in 7,54 Sekunden für sich entschied. Im Hochsprung überquerte Andra Manson (USA) 2,31 Meter und verwies den Weltjahresbesten Ivan Ukhov (Russland; 2,27 m) auf Rang zwei.
Eine gute Leistung im Dreisprung bot erneut David Giralt an. Der Kubaner, der in dieser Hallensaison schon 17,22 Meter weit sprang, landete in Birmingham bei 17,13 Metern. Zweiter wurde Jadel Gregorio (Brasilien) mit 16,91 Metern.
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