Mo Farah sichert sich 10.000 Meter-Gold
Das war ein spannender 10.000 Meter-Lauf am Dienstagabend bei den Europameisterschaften in Barcelona (Spanien). Es ging darum in die Fußstapfen von Titelverteidiger Jan Fitschen (TV Wattenscheid 01) zu treten. Mit der schnellsten Zeit angereist, kam der Brite Mo Farah mit 28:24,99 Minuten souverän als Erster ins Ziel. Den Doppelsieg für Großbritannien sicherte sich Chris Thompson (28:27,32 min) vor dem Italiener Daniele Meucci, der zeitgleich auf den dritten Rang kam.
Ordentlich präsentierten sich die deutschen 10.000 Meter-Läufer. Christian Glatting (TV Wattenscheid 01) kam mit 29:09,84 Minuten durch einen hervorragenden Schlussspurt auf den neunten Platz. Europameister Jan Fitschen konnte bereits über die Teilnahme glücklich sein, hatte er doch verschiedene Rückschläge zu erleiden. Er kämpfte sich in seinem zweiten Rennen in der Saison auf den zwölften Platz mit 29:16,59 Minuten.Der Hindernisspezialist Filmon Ghirmai (LAV asics Tübingen) rannte lange in der Spitzengruppe mit und sorgte für einige Akzente im Renngeschehen. Leider reichten die Kräfte am Ende doch nicht ganz und er musste einige Läufer an sich vorbeiziehen lassen. Seine 29:28,31 Minuten bedeuteten Platz 15.
Mo Farah mit kontrolliertem Rennen zum Sieg
Entspannt ließ es Mo Farah in den ersten Runden angehen, als er sich erst mal an die letzte Position setzte und von dort das Geschehen beobachtete. Hier war er vor dem Gerangel sicher und konnte dann nach elf Minuten mit einem breiten Lächeln im Gesicht bis an die Spitze rennen. Doch das Tempo angeben wollte er nicht und ließ die beiden Spanier Ayad Lamdassem und Carles Castillejo an sich vorbeiziehen. Zwischenzeitlich sorgten auch Jan Fitschen und Filmon Ghirmai für das Tempo.
Drei Runden vor dem Ziel konnten sich Mo Farah und Ayad Lamdassem von der Gruppe absetzen, doch wollte auch hier Mo Farah nicht alleine das Tempo machen und diskutierte noch mit dem Spanier, dass er jetzt doch mal die Führungsarbeit leisten solle. Am Ende konnte er nach einem beherzten Schlussspurt den Titel sicher nach auf die britische Insel bringen. Ayad Lamdassem ließ sich auf den letzten Metern noch überspurten und kam am Ende nur auf einen undankbaren vierten Platz (28:34,89 min). Das hatten sich die Spanier ganz anders vorgestellt, denn den Italiener Daniele Meucci hatte keiner auf der Rechnung.
Stimmen zum Wettkampf:
Christian Glatting (TV Wattenscheid 01):
"Die Taktik war, Anschlüsse zu halten. Der Bundestrainer und Jan Fitschen haben mir empfohlen, nicht ganz hinten zu laufen, sondern im Mittelfeld. Das war aber schwer, weil alle immer wieder vorne reingedrängelt sind. Ich wollte die Innenbahn nicht verlassen, um den kürzesten Weg zu rennen. So hat es sich ergeben, dass die anderen weg waren und ich hinten alleine unterwegs. Es war ein schweres Rennen. Aber ich wusste, auf den letzten Kilometern kann ich noch einmal zulegen und noch den ein oder anderen einholen. Das war eine riesen Motivation. Ich bin wahnsinnig zufrieden, dass es für die Top Ten gereicht hat. Von meiner Meldezeit wäre schon Top Zwanzig okay gewesen."
Jan Fitschen (TV Wattenscheid 01):
"Die Vorbereitung war so wechselhaft. Erst dachte ich: nur dabei sein. Dann habe ich die Quali gleich geschafft und gedacht, ich kann einen rausknallen. Zum Schluss lief das Training wieder nicht und es ging wieder nur darum, dabei zu sein. Während des Rennens heute dachte ich, ich werde 51ster. Ich habe mich so schlecht gefühlt. Zehn Mann sind so leicht davon gelaufen und ich stand allein im Wind. Einer nach dem anderen ist an mir vorbeigelaufen. Irgendwann kamen mir aber wieder Läufer entgegen. Das war cool."
Filmon Ghirmai (LAV Asics Tübingen):
“Ich bin hinten raus gestorben. Am Anfang war es noch gemütlich, deshalb war ich auch relativ weit vorn. Das war ungewohnt für mich. Ich bin dann mitgelaufen, am Ende musste ich es büßen. Aber mittendrin habe ich es genossen. Es ist egal, ob ich jetzt Neunter oder 15. geworden bin. Ich wollte mitlaufen und gucken, was raus kommt.“
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