Mo Greene und Tim Montgomery greifen wieder an
Die WM-Pleite ist abgehakt. Aus und vorbei. Maurice Greene (29) und Tim Montgomery (29), die beiden US-Sprinter, schauen nach vorn und nicht zurück. Durchaus möglich, dass der alte (9,79 sec) und der neue Weltrekordler (9,78 sec) über 100 Meter schon in zehn Tagen aufeinander prallen, wenn auf der Kunststoffpiste des San Antonio College von Walnut die "Mount SAC Relays" ausgetragen werden.
Tim Montgomery lässt seinen Saisonauftakt ankündigen
Am 18. April könnte es zum großen Showdown kommen. Tim Montgomery und seine Lebensgefährtin Marion Jones haben bereits vor einigen Tagen angekündigt, dass sie in Walnut starten wollen. "Im Moment sieht's noch so aus, dass Tim laufen wird", erklärte Llewellyn Starks, die rechte Hand von Montgomerys Manager Charlie Wells, "doch kann es natürlich sein, dass er seine Meinung ändert." Maurice Greene, mit dem er sich nicht besonders gut versteht, hat nämlich kund getan, dass auch er in Walnut teilnehmen wolle. Emanuel Hudson, sein Manager, bestätigte die Gerüchte, die bereits die Runde machten: "Maurice läuft die 100 Meter!" Das sei definitiv.
Publicity-Ereignis
Ein Duell der beiden Ausnahme-Athleten zu einem so frühen Zeitpunkt in der Olympia-Saison wäre ein publicityträchtiges Ereignis. Maurice Greene und Tim Montgomery sind wieder heiß nach einem Seuchen-Jahr, das ihnen nur Pleiten, Pech & Pannen beschert hat. Maurice Greene ist bereits in Stanford und in Austin gelaufen, aber lediglich in der Staffel. Tim Montgomery hat nach seinem Halbfinal-Aus bei der WM im "Stade de France" kein einziges Rennen mehr absolviert und hofft auf ein erfolgreiches Comeback.
John Smith, Coach von Maurice Greene, ist zufrieden mit seinem Schützling, der verletzungsfrei durch den Winter gekommen ist. "Die Staffelrennen haben ihm Selbstvertrauen gegeben", berichtete der Trainer, "es ist allerdings schwierig, seine jetzige Form mit der in früheren Jahren zu vergleichen."
Gesund bleiben
Positiv sei vor allem, dass ihn keine Blessuren in seinem Tatendrang behindern. "Das Wichtigste in Walnut ist der Sieg und nicht die Zeit", betonte er, fügte aber hinzu, "dass Maurice sogar die Zehn-Sekunden-Marke knacken kann, wenn alles optimal zusammen passt".
Der Wettkampf in Walnut, so John Smith, sei ein erster Aufgalopp für Maurice Greene. "Die großen Aufgaben kommen danach", sagte er und präzisierte, "Maurice muss gesund bleiben bis zu den Trials im Juli und den Olympischen Spielen."
Das gilt auch für Tim Montgomery, seinen großen Rivalen, der nach der Trennung von Trevor Graham im Herbst 2002, kurz nach seinem Weltrekord in Paris-Charléty, nunmehr mit Dan Pfaff zusammenarbeitet.