Mocki trifft den Mann mit dem Hammer
Eine Bestzeit und endlich den Familienrekord hatte sich Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) beim Marathon in Frankfurt am Sonntag vorgenommen. Akribisch hatte sie sich vorbereitet und bis Kilometer 34 lief auch alles nach Plan. Doch dann kam der Mann mit dem Hammer. Die 30-Jährige bewies einmal mehr ihr Kämpferherz, um in 2:28:08 Stunden noch die Olympianorm nach Hause zu laufen.

„Bei Kilometer 35 kam der Mann mit dem Hammer so heftig. Bis dahin hatte alles gepasst, bei Kilometer 33 habe ich noch gedacht, ich sprenge die Gruppe“, erklärte die Deutsche Meisterin über 5.000 Meter, als sie sich wieder etwas erholt hatte. Auf den letzten sieben Kilometern gingen dann aber drei Minuten verloren. Damit waren die 22 Sekunden, die sie beim Halbmarathon schneller als der Fahrplan war, schnell Makulatur.
Nach den Deutschen Meisterschaften in Kassel hatte sich die 30-Jährige noch auf dem richtigen Weg gesehen und auch im Training lief es rund. Aber offensichtlich war dieser Sonntag einfach nicht ihr Tag. „Ich war offensichtlich nicht in der Lage heute eine Zeit unter 2:26 zu laufen“, schrieb Sabrina Mockenhaupt auf ihrer Homepage.
Zwillings-Zweikampf um Familienrekord
Woran es lag, wird noch analysiert. Ein wenig über die Enttäuschung hinweghelfen konnte die Steigerung von Zwillingsbruder Markus, der sich in seinem zweiten Marathon um elf Minuten auf 2:34:41 Stunden steigern konnte.
Damit wächst er langsam zu einem ernsthaften Konkurrenten um den Familienrekord der Mockenhaupts heran. Den hält immer noch Vater Alfred mit 2:24:59 Stunden. Sabrina hat diese Zeit schon seit Jahren im Visier. Die aufkommende Konkurrenz könnte die ohnehin schon laufverrückte Siegländerin noch weiter motivieren.
Mehr als drei Deutsche unter 2:30 Stunden?
Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, gibt es ohnehin nicht. Mit ihren 30 Jahren kann Sabrina Mockenhaupt noch viele Marathon-Rennen bestreiten und ganz nebenbei hat sie in Frankfurt die Olympianorm geknackt.
Wichtig in Sachen Olympia-Ticket könnte noch werden, dass sie mit ihren 2:28:08 Stunden als Neunte beste Deutsche wurde. In 2:28:49 Stunden war ihr Susanne Hahn (SV Schlau.com Saar 05) dicht auf den Fersen und erfüllte ebenfalls die Olympianorm.
Irina Miktenko (SC Gelnhausen) führt mit ihren 2:22:18 Stunden von Berlin die Olympia-Kandidatinnen des DLV an. Nach ihrer Babypause hat sich auch noch Ulrike Maisch (1. LAV Rostock) die Olympia-Norm (2:30:00 h) vorgenommen. Wenn sie dieses Ziel erreicht, könnte eine der deutschen Läuferinnen trotz Norm in London (Großbritannien) zuschauen müssen.
Zwei Deutsche laufen in Frankfurt Olympianorm