In Bad Liebenzell bei Pforzheim werden am kommenden Sonntag (6. September) die Deutschen Meister im 10 Kilometer Straßenlauf gesucht. Gleich mehrere deutsche Topathleten haben ein Auge auf die Titel geworfen. Darunter Sabrina Mockenhaupt, die dreieinhalb Monate nach ihrer Sprunggelenks-OP immer besser in Schwung kommt. Und Arne Gabius, der für den Frankfurt Marathon testet.
Bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg musste Seriensiegerin Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg), noch gehandicapt von ihrer Fuß-Operation, über 5.000 Meter Youngster Alina Reh (TSV Erbach) den Vortritt lassen. Seitdem hat die 34-Jährige gut trainiert und Ende August in 15:39,11 Minuten eine 5.000-Meter-Zeit abgespult, die ihr einen Monat zuvor DM-Gold beschert hätte. Beste Voraussetzungen für die Titelverteidigung über 10 Kilometer. „Sabrina ist eine Meisterschaftsläuferin und wird ein sehr gutes Rennen machen“, ist sich Marathon-Bundestrainerin Katrin Dörre-Heinig sicher.
In Bad Liebenzell wird es zum nächsten Aufeinandertreffen mit der zweifachen U20-Europameisterin (3.000 m und 5.000 m) Alina Reh kommen, die sich Hoffnungen auf den Titel in der U23-Altersklasse machen kann. „Das könnte wieder auf ein Duell hinauslaufen“, vermutet Katrin Dörre-Heinig. „Alina Reh ist eine Ausnahmeathletin, die für ihr Alter schon sehr weit ist. Sie ist unsere Hoffnungsträgerin für die kommenden Jahre.“
Fate Tola Geleto in Lauerstellung
Auf der Rechnung hat die Bundestrainerin zudem Fate Tola Geleto. Die gebürtige Äthiopierin, die bei der Deutschen Marathonrekordlerin Irina Mikitenko trainiert, ist im Frühjahr im Trikot der LG Braunschweig bereits Deutsche Meisterin über 10.000 Meter geworden. Hinter Mockenhaupt (32:39 min) hat sie über 10 Kilometer auf der Straße die zweitbeste Zeit des Jahres (32:57 min) stehen.
Auch Simret Restle-Apel (PSV Grün-Weiß Kassel) ist immer gut für eine Medaille. Im Vorjahr in Düsseldorf wurde es DM-Silber. Ihre Vereinskollegin Laura Hottenrott, DM-Dritte über 5.000 Meter, reist für das Rennen in Bad Liebenzell eigens aus den USA an, wo sie derzeit studiert. Sie liebäugelt mit einem Platz in den Top Fünf. Dieser ist auch für die Vorjahres-Dritte Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg) in Reichweite.
Arne Gabius auf dem Weg nach Frankfurt
Der prominenteste Läufer in der Meldeliste des Männer-Wettbewerbs ist Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg). Er wird die Meisterschaften wohl vor allem als Formtest auf dem Weg zum Frankfurt Marathon (25. Oktober) angehen. „Die 10 Kilometer eignen sich gut als Standort-Bestimmung“, erklärt Katrin Dörre-Heinig, auch, weil anschließend keine lange Erholungsphase notwendig sei.
Geht Gabius an den Start, ist er der klare Titelfavorit, zumal Titelverteidiger André Pollmächer (Rhein-Marathon Düsseldorf) nicht gemeldet ist. Die entscheidende Frage stellt die Bundestrainerin: „Inwieweit nimmt Arne Gabius in seiner Marathon-Vorbereitung einen Gang raus?“ Stecken ihm noch harte Trainingskilometer in den Knochen, dürfte die Konkurrenz zur Stelle sein.
Philipp Pflieger auf dem Weg nach Berlin
Auch der Blick des Regensburgers Philipp Pflieger ist schon voraus gerichtet – auf den Marathon in Berlin (29. September), wo er sein Debüt auf den 42,195 Kilometern geben wird. Der Lauf in Bad Liebenzell soll als „flotte Trainingseinheit“ dienen. Aber wie schreibt er selbst auf seiner <link http: www.philipp-pflieger.de cms iwebs default.aspx _blank zur homepage von philipp>Homepage: „Wer mich kennt weiß natürlich, dass ich, wenn ich an einer Startlinie stehe, immer auch das Maximum heraus holen will.“
Neben einer Einzelmedaille liebäugeln die Läufer der LG Telis Finanz mit dem Mannschaftsgold. Starke Konkurrenz kommt hier von der TSG 08 Roth, die mit Julian Flügel, Timo Göhler oder Sebastian Reinwand gute 10.000-Meter-Läufer in ihren Reihen hat.
Vorne mitmischen kann wie schon im Vorjahr der Deutsche U23-Meister Amanal Petros (TSVE 1890 Bielefeld), der seit kurzem im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft ist. Der Deutsche 10.000 Meter-Meister Mitku Seboka (LAC Quelle Fürth) und der Deutsche U23-Meister im Halbmarathon Ejob Solomun (SG Wenden) – international noch für Äthiopien und Eritrea startberechtigt – können ebenfalls Richtung Podium laufen.
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