Möllenbeck - Mit Gewichtsreduktion zur EM-Medaille?
Mit einer Gewichtsreduktion und einem guten "Schuss" Gelassenheit nach der Geburt seiner Tochter vor vier Wochen, strebt Diskuswerfer Michael Möllenbeck eine EM-Medaille an. "Ich möchte und werde in die Medaillenränge werfen", zeigt sich der 31-jährige WM-Dritte von Edmonton sehr optimistisch.
Michael Möllenbeck: Vaterfreuden als Motivation (Foto: Kiefner)
Zuletzt war Möllenbeck noch eine Woche zu einer Vitaminkur in Kempten im Allgäu. Der schwergewichtige Wattenscheider hatte eine Gewichtsreduktion von rund 20 Kilogramm geschafft und bringt somit " nur" noch 125 Kilo auf die Waage. "Man muss als Schwerathlet in der Leichtathletik eine gewisse Dynamik haben", ist Möllenbecks Philosophie. Gesunde Ernährung und ein paar Weizenbiere weniger pro Abend sind das Geheimnis von Möllenbecks neuem Körperbewusstsein.Geburt der Tochter ein Erlebnis
Die Erfolge im Ring, dazu die private Entwicklung haben den Bürokaufmann reifen lassen. Früher im Schatten von Riedel und Schult noch eher durch Taten außerhalb des Rings aufgefallen, hat der Zwei-Meter-Hüne inzwischen sportlichen Erfolg und den inneren Ausgleich gefunden. "Die Geburt meiner Tochter Pia war das größte Erlebnis in meinem Leben," ist der Deutsche Meister und Europacup-Sieger von diesem außersportlichen Ereignis beeindruckt. Allerdings sei er zur EM-Vorbereitung für zwei Wochen aus der Familie "geflüchtet", um den notwendigen Schlaf sicherzustellen.
Gestiegenes Selbstbewusstsein
Die Nichtteilnahme von Titelverteidiger Lars Riedel interessiert Möllenbeck nicht, zumal die beiden durch eine Art Stillhalteabkommen sich aus dem Weg gehen. "Dies scheint mir die beste Lösung zu sein," glaubt Möllenbeck. Er habe inzwischen ein gewachsenes Selbstbewusstsein und kein Problem damit, wenn Lars Riedel möglicherweise die Diskus-Medaillen überreichen würde. "Wenn er mir die richtige Medaille umhängt, ist es o.k." Möllenbeck genießt sichtlich die Aufmerksamkeit, die früher den anderen zugewandt war. Und er will dies durch weitere gute Leistungen bestätigen. Der Ungar Robert Faszekas sei klarer Favorit. "Ich fühle mich in der Lage, bei guten äußeren Bedingungen hier in München Bestleistung zu werfen." Sagt's und zündet sich dann noch genüsslich eine Zigarette an.