| Jugend-DM 2016

Mönchengladbach am Freitag: Die Finals der männlichen Jugend

Deutschlands beste U20- und U18-Athleten kämpfen im Grenzlandstadion von Mönchengladbach um die deutschen Meistertitel. Wer sich am Freitag in den Wettbewerben der männlichen Jugend durchgesetzt hat, lesen Sie hier!
bg/sim/mbn/hk

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MÄNNLICHE JUGEND U18 

3.000 Meter

Solosieg beim Heimspiel

Ein gebürtiger Mönchengladbacher mit Eltern aus Somalia hat dem Rennen seinen Stempel aufgedrückt: Wie erwartet wurden die 3.000 Meter zu einem Solo für Mohamed Mohumed (DJK VfL Willich). Der Vierte der U18-EM in Tiflis setzte sich vom ersten Meter an die Spitze und drehte einsam seine Runden. Nach etwa 2:52 Minuten bei 1.000 Metern und 5:45 Minuten bei 2.000 Metern lief er nach 8:38,17 Minuten unangefochten ins Ziel. Zwar machte das große Verfolgerfeld auf dem letzten schnellen Kilometer noch Boden gut. Gefährden konnten sie den Deutschen U18-Meister aber nicht mehr. Im Spurt um Silber setzte sich Florian Bremm (TV Leutershausen) mit 8:48,83 Minuten knapp vor Malte Propp (TC Fiko Rostock; 8:48,98 min) durch.

„Ich bin schon häufiger von vorn gelaufen“, sagte Mohamed Mohumed, der erst vor zehn Monaten mit der Leichtathletik begonnen und davor Fußball gespielt hat. Nach einer langen Saison plant der Schützling von Udo Gerhardt „vielleicht noch einen schnellen 5.000-Meter-Lauf“. Für die kommenden Jahre hat der Läufer, der 2017 zum LAV Bayer Uerdingen/Dormagen wechseln wird, große Ziele: „Ich möchte 2020 bei den Olympischen Spielen in Tokio dabei sein.“ Sein Vorbild ist Doppel-Olympiasieger Mo Farah. Der Brite stammt wie die Eltern von Mohamed Mohumed aus Somalia. mbn

110 Meter Hürden

Raphael Thoma mit furiosem Finale

Raphael Thoma (LG Offenburg), bei der U18-EM Halbfinalist, 2015 Deutscher Vizemeister und vor zwei Jahren bei der Premiere der U16-DM mit zwei Titeln herausragender Akteur, durcheilte die hürdenreiche 110-Meter-Distanz, als stünde gar kein Hindernis im Weg. Die Zeit für sein ansehnliches Solo: 13,80 Sekunden, ein Vorsprung von 38 Hundertsteln. Das war deutlich, obwohl die Startphase ausbaufähig erschien. Auf dem letzten Drittel gab es aber kein Halten mehr.

„Die ersten drei Hürden sind meine Schwäche, ich komme hintenheraus sehr gut. Ab der fünften Hürde habe ich gemerkt, dass ich ins Rollen komme und ich mich absetze“, erklärte der Schützling von Wilhelm Seigel. „Ich laufe auch die 200 Meter gut, das ist meine Stärke“, so der 17-Jährige, der nach Sprint- und Mehrkampf akzentuiertem Grundlagentraining bei Natalie Glock nunmehr ein spezifisches Hürdentraining absolviert.

Überaus frisch präsentierte sich Tom-Lucas Greiner (LAC Erfurt), bei der U18-EM Sechster im Zehnkampf. Als „Vize“ verbesserte sich der Athlet von Alexander Fromm auf 14,18 Sekunden. Maximilian March (Team Voreifel), im Vorjahr bei der U16-DM im Hürdensprint und im Dreisprung vorn, holte in 14,21 Sekunden Bronze. hk

5.000 Meter Bahngehen

Niklas Richter mit Hausrekord vorne weg

Bei der U18-EM hatte Niklas Richter (SC Potsdam) auf der doppelten Distanz zwölf Runden vor Schluss mit argen gesundheitlichen Problemen vorzeitig abbrechen müssen. Jetzt meldete sich der 17-Jährige fit zurück. Gleich nach dem Startschuss setzte sich der Brandenburger an die Spitze und legte schon bald einige Meter zwischen sich und die hartnäckigsten Verfolger. Auf den ersten zwei Kilometern war der Vorjahres-Dritte sogar auf Kurs, um die 22-Minuten-Marke zu knacken. Am Ende wurde der Hobby-Programmierer, der mit den Olympiateilnehmern Christopher Linke, Nils Brembach und Hagen Pohle (alle SC Potsdam) mehrmals pro Woche trainiert und sich wertvolle Tipps holt, mit 22:10,50 Minuten notiert – persönliche Bestzeit.

"Ich habe mich heute gut gefühlt, leider auf dem dritten und vierten Kilometer ein paar Sekunden verschenkt. Aber ich weiß, dass ich in den nächsten Wettkämpfen unter 22 Minuten gehen kann", erklärte Niklas Richter freudestrahlend. "Bei der Straßen-DM bin ich auf dem vorletzten Kilometer disqualifiziert worden, bin aber jetzt überglücklich, dass ich ein konstantes Tempo durchgehalten und eine neue Bestzeit erreicht habe", sagte der Schützling von Nachwuchs-Bundestrainerin Manja Berger.

"In Tiflis habe ich in der Nacht vor dem Wettkampf kein Auge zugetan und mich mit einem Magen-Darm-Infekt herumgeschlagen, habe Flüssigkeit und Mineralstoffe verloren. Im Wettkampf ist mir schwindelig und nach zwölf Runden schwarz vor Augen geworden. Da ging nichts mehr, aber nach einigen Stunden Ruhe war der Kreislauf wieder stabil", blickt Niklas Richter zurück. Max Wilhelm (ASV Erfurt), 2015 in der U16 Deutscher Meister, holte in 23:20,08 Minuten DM-Silber. Sein letztjähriger "Vize" Robert Zurek (SC Potsdam; 23:53,02 min) folgte nun auf dem dritten Platz. hk

Hochsprung

Lucas Mihota holt das nächste Gold

U18-Europameister ist er schon. Seit Freitag darf sich Lucas Mihota (SB DJK Rosenheim) nun auch Deutscher Meister der U18 nennen – nachdem er im Vorjahr als Vierter noch ohne Medaille ausgegangen war: Mit 2,11 Metern sicherte er sich souveräner als selbst gedacht den Titel.

„Zwischen 2,10 Meter und 2,18 Meter ist alles möglich“, hatte er im Vorfeld über die Höhe gemutmaßt, die wohl für den Sieg her muss. Grund für diese Spekulation: Sein Konkurrent Luca Meinke (Schweriner SC), der sich in diesem Jahr um sage und schreibe 13 Zentimeter auf 2,10 Meter gesteigert hat. Wie bei der U18-EM in Tiflis war für diesen aber nach 2,07 Metern Endstation – Silber. Bronze ging für 1,98 Meter an Devon Bender (MTG Mannheim).

„Den Sieg wollte ich mir hier nicht nehmen lassen“, erklärte Lucas Mihota. Dass er diesmal nicht an seine Bestleistung (2,18 m) heranspringen konnte lag an einem Krampf in der Wade – danach ging nichts mehr. Er nahm’s mit Hinblick auf die herausragende Saison gelassen: „Zufriedener könnte ich mit 2016 gar nicht sein!“ sagte er. Auch Luca Meinke konnte ein zufriedenes Saison-Fazit ziehen: „Ich hätte am Anfang der Saison nie gedacht, dass ich überhaupt Chancen auf Tiflis habe“, sagte er. „Und dann werde ich da sogar Siebter!“ sim

Stabhochsprung

Bo Kanda Lita Baehre eine Klasse für sich

Bei 4,50 Metern waren nur noch drei Athleten im Wettbewerb: Mehrkämpfer Andreas Bechmann (LG Eintracht Frankfurt), der Potsdamer Niklas Albrecht und der große Favorit: Bo Kanda Lita Baehre. Der Leverkusener hatte allerdings noch gar nicht zum Stab gegriffen, als sich bei 4,60 Metern auch seine zwei Herausforderer verabschiedeten. Mit jeweils 4,50 Meter ging Silber nach Potsdam und Bronze nach Frankfurt.

Gold war ohnehin für den Zweiten der U18-Europameisterschaften reserviert. Mit seiner Bestleistung von 5,35 Metern ist Bo Kanda Lita Baehre der gleichaltrigen nationalen Konkurrenz weit enteilt, zumal in Mönchengladbach 4,85-Meter-Springer Jonas Langbehn (Bosauer SV) fehlte. Ein Satz über die Einstiegshöhe von 4,80 Meter und der Leverkusener hatte den Titel in der Tasche. Über 5,00 Meter steigerte er sich auf 5,20 Meter, bei der Einstellung seiner Bestleistung (5,35 m) war dann Endstation.

„Wenn keine nationale Konkurrenz da ist, dann denke ich an die internationale“, erklärte Bo Kanda Lita Baehre seinen Ansporn für die Höhenjagd am Freitag. Zunächst hatte er in Mönchengladbach den Titel im Blick, dann die Bestleistung. Dass die nicht fallen wollte, stimmte ihn dann doch etwas unzufrieden. Selbst der blitzsaubere zweite Versuch über 5,20 Meter sei nicht optimal gewesen. Was noch drin ist, kann er am kommenden Samstag beim Flutlichtspringen in Köln zeigen: Dort will der Leverkusener die Saison mit einem guten Resultat – und gerne noch einer Bestleistung – zu Ende bringen. sim

Weitsprung

Marcel Meyer wird Deutscher Meister – weitengleich mit John Schlegl

Zu einem spannenden Zentimeterkrimi entwickelte sich der Weitsprungwettbewerb der männlichen Jugend U18. Marcel Mayer (LSG Aalen) konnte sich im dritten Versuch mit einer persönlichen Bestleistung von 7,14 Metern an die Spitze des Feldes vor John Schlegl (Ahrensburger TSV; 7,09 Meter) setzen. Im fünften Durchgang flog Marcel Mayer nochmals auf 7,14 Meter – dieser Versuch brachte ihm Gold ein. Denn auch John Schlegl sprang im letzten Durchgang 7,14 Meter. Da bei gleicher Weite der bessere zweite Versuch entscheidet, ging der Titel an Marcel Mayer.

Der hatte im Vorfeld nicht mit dem Titel gerechnet: „Ich wollte unbedingt noch mal weiter als sieben Meter springen. Jetzt bin ich überglücklich und kann es noch gar nicht glauben, dass ich Deutscher Meister bin. Die ganze Saison war schon unfassbar gut für mich“, freute sich Marcel Mayer und bedankte sich auch für die Unterstützung seiner Trainerinnen. „Ich bin gut in den Wettkampf reingekommen und meine Heimtrainerin Theresa Schuster und die Kadertrainerin Jennifer Hartmann haben viel investiert und mich gut unterstützt. Dann lief es einfach rund.“

Hinter John Schlegl, der ebenfalls persönliche Bestleistung sprang, wurde der Süddeutsche Meister Henry Behrens (SSV Ulm 1846) mit 7,00 Metern Dritter. bg

Kugelstoßen

Tim Opatz holt sich den Titel mit Bestleistung

Deutscher Meistertitel und persönliche Bestleistung – Tim Opatz (SC Neubrandenburg) holte das Maximum aus seinem Wettkampf raus. Gleich im ersten Versuch gab es mit 18,34 Metern eine neue persönliche Bestleistung für den Athleten, der mit einer Weite von 18,01 Metern angereist war. Im zweiten Durchgang steigerte sich der Neubrandenburger auf 18,77 Meter. Dementsprechend glücklich war der neue Titelträger: „Ich bin super zufrieden und freue mich riesig. Ich hatte im Mai eine Knie-Operation und danach einen Durchhänger – bis heute. Ich wusste, dass in dieser Saison mehr drin ist, als ich bisher gezeigt habe.“ Bis zum Schluss war sich Tim Opatz nicht sicher, ob seine Weite reichen würde. „Es war super spannend, ein toller Wettkampf“, freute sich der neue Deutsche U18-Meister.

Den zweiten Platz belegte der Sechste der U18-Europameisterschaften, Valentin Moll. Mit einer Bestleistung von 19,42 Metern ausgestattet, kam der Athlet des LAZ SAAR 05 Saarbrücken in diesem Wettbewerb nicht über 18,29 Meter hinaus. Mit Jonas Tesch (SC DHfK Leipzig) belegte ein weiterer U18-EM-Teilnehmer den dritten Platz. Er wuchtete die Kugel auf 17,91 Meter. bg

Hammerwurf

Pascal Thalhäuser Herr im Ring

Der Vorjahres-Dritte Pascal Thalhäuser (LV 90 Erzgebirge), in Tiflis bereits in der Qualifikation ausgeschieden, hatte Hammer und Mitbewerber fest im Griff. Sein Sieg mit recht früh erzielten 68,69 Meter war deutlich, auch wenn die Differenz auf dem Papier lediglich 62 Zentimeter ausmachte. Im vierten, fünften und sechsten Versuch kratzte der Sachse an der 70-Meter-Marke, musste aber jeweils die rote Fahne des Kampfrichters zur Kenntnis nehmen.

„Ich hatte den Sieg nicht erwartet, auch aufgrund der Ergebnisse bei den U18-Europameisterschaften“, meinte der Schützling von Steve Schneider. „Aber ich war in der letzten Woche im Trainingslager und habe an der Technik gearbeitet. Das hat mir neues Selbstvertrauen gegeben“, so Pascal Thalhäuser, der vor seinem letzten Wurf von den Passanten mit einem Klatschmarsch in den Ring geschickt wurde.

Christoph Gleixner (LG Kreis Aschaffenburg), bei der U18-EM Elfter, wirkte nicht so konzentriert wie in Tiflis und erkämpfte mit 68,27 Metern DM-Silber. Die Entscheidung um Bronze nahm im fünften Durchgang noch einmal Fahrt auf, als Tim Stösser (LAG Obere Murg) den badischen Rekord auf 66,91 Meter verbesserte. hk

Speerwurf

Fabian Strehlau vergoldet sein Heimspiel

Gleich im ersten Versuch zeigte der Favorit, dass der Titel im heimischen Stadion nur über ihn gehen würde: Fabian Strehlau vom LAZ Mönchengladbach setzte sich mit 61,22 Metern an die Spitze und kratzte im zweiten Versuch bereits an der 70-Meter-Marke, bevor er im dritten Versuch seine Siegesweite von 72,15 Metern warf und die Konkurrenz damit deutlich distanzierte. „Die Saison war jetzt sehr lang und hart und ich bin froh, dass sie jetzt zu Ende ist“, erklärte der neue Deutsche Meister nach dem Wettkampf.

„Der fünfte Platz aus Tiflis war eher eine Enttäuschung. Aber der Sieg hier beim Heimspiel war von Anfang an mein Ziel und hat mich noch mal motiviert“, sagte Fabian Strehlau, der für die Saison einen versöhnlichen Abschluss fand.

Die Silbermedaille sicherte sich Jakob Nauck (SC DHfK Leipzig), der zu Beginn des Wettkampfes nach zwei ungültigen Versuchen zunächst etwas zittern musste, bevor er im dritten Anlauf mit 65,55  Metern seine Tagesbestweite warf. Dahinter gewann Tomas Schlegel (TuS Neunkirchen) mit 63,83 Metern Bronze. bg

4x100 Meter

Erfurt knapp vor München

Für den krönenden Abschluss des ersten Wettkampftages sorgte das Quartett der Startgemeinschaft LAC Erfurt, im Vorjahr Vize-Meister. Startläufer Jan Niklas Pippert schlug ein hohes Tempo an und brachte Hagen Träger gut in Position. Dieser übergab den Stab in Front liegend an Hans-Arthur Margraf. Zehnkämpfer Tom-Lucas Greiner, zuvor schon Zweiter im Hürdensprint, machte alles klar und stürmte in 41,85 Sekunden als Erster durchs Ziel.

Dabei spürte er allerdings den heißen Atem von Lorenzo Graf Barbero im Nacken, der bis auf vier Hundertstel herankam und der LG Stadtwerke München in 41,89 Sekunden Silber sicherte. Yannick Wolf, Nick Kocevar und Alexander Spencer vervollständigten das Vizemeister-Quartett. Torge Mumm, Javon Sean Williams und Joussef Mahra sicherten de SCC Berlin Bronze. Ihre Zeit: 42,01 Sekunden. hk

 

 

MÄNNLICHE JUGEND U20 

100 Meter

Zehnkämpfer Manuel Eitel stürmt in 10,45 Sekunden zu Gold

Die Nummer eins der Meldeliste war im Grenzlandstadion nicht zu schlagen. Manuel Eitel (SSV Ulm 1846) ließ sich selbst von einem schlechten Start im Finale nicht stoppen und stürmte in 10,45 Sekunden zum 100-Meter-Titel. Beeindruckend waren seine starke Beschleunigungsphase und das Finish. „Ich wäre noch gern eine 30er-Zeit gelaufen. Aber dafür war mein Start nicht gut genug. Ich habe in den drei Läufen keinen Start erwischt“, sagte der gelernte Zehnkämpfer.

Im Kampf um Silber setzte sich Thomas Barthel (SC Magdeburg; 10,58 sec) mit einer Hundertstel Vorsprung auf Noel Thorwesten durch. Der Paderborner hatte einen guten Start hingelegt, musste auf der zweiten Rennhälfte aber noch Eitel und Barthel ziehen lassen. Der Sechste der U20-WM über 200 Meter, Roger Gurski (LG Rhein-Wied; SB 10,36 sec), konnte nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Er wurde in 10,65 Sekunden Fünfter hinter Aleksandar Askovic (LG Augsburg; 10,62 sec).

„Ich habe im Finish noch mit Roger gerechnet. Aber er kam nicht“, sagte Manuel Eitel. Der Ulmer wird am Sonntag noch im Weitsprung starten. „Und 2017 sind wieder Zehnkämpfe geplant“, schaute er kurz nach dem Goldsprint schon wieder voraus. Mehrere Bänderrisse im linken Knöchel hatten in diesem Jahr Mehrkampf-Starts verhindert. Manuel Eitel trainiert in der Ulmer Mehrkampfgruppe um Ratingen-Sieger Arthur Abele bei Coach Christopher Hallmann. mbn

5.000 Meter 

Jens Mergenthaler trotzt Konkurrenz und Wespenstich

Auf ein Bummelrennen hatte Steffen Ulmrich keine Lust. Der Läufer der MTG Mannheim spannte sich vor das Feld der 22 Starter und legte eine ordentliche Pace vor. 3:04, 6:05 und 9:07 Minuten lauteten die Zwischenzeiten bis zur Drei-Kilometer-Marke. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Spitzengruppe noch aus elf Läufern. Zu viele für den Geschmack von David Valentin (LG Olympia Dortmund). Der Deutsche U20-Meister über 10.000 Meter übernahm vier Runden vor Schluss die Initiative. Doch noch immer waren neun Läufer zusammen und gingen nach 12:06 Minuten auf den letzten Kilometer. Der Spurt musste entscheiden.

Den zog Marc Tortell (TV Rendel) auf der letzten Runde an, doch wurde er von Jens Mergenthaler (SV Winnenden) ausgekontert. Der lange Läufer setzte sich in 14:48,74 Minuten vor Nils Voigt (LG Brillux Münster; 14:50,73 min) und Marc Tortell (14:52,63 min) durch. Dabei ließ sich der Deutsche U20-Meister auch nicht von einem wenige Minuten vor dem Start erlittenen Wespenstich stoppen. „Ich wusste, dass ich mich auf meinen Spurt verlassen kann“, sagte der Württemberger und kühlte dabei die angeschwollene Oberlippe. Mit einer 800-Meter-Bestzeit von 1:52,66 Minuten bringt Jens Mergenthaler eine exzellente Grundschnelligkeit für die längeren Strecken mit.

Für ihn ist die Saison noch lange nicht zu Ende. „Jetzt geht es Richtung 10 Kilometer auf die Straße. Vielleicht können wir da auch ein gutes Mannschaftsergebnis erzielen“, sagte Jens Mergenthaler, der beim SV Winnenden bei Horst Wanek trainiert. Die Konkurrenz sollte auch da mit dem starken Schlussspurt des Deutschen U20-Meisters rechnen. mbn

10.000 Meter Bahngehen

Standing Ovations für Leo Köpp

Während des Wettbewerbs hatte er es abgestreift, nach dem Zieleinlauf griff Leo Köpp (LG Nord Berlin) als erstes wieder zu seinem Halstuch: Der 18-Jährige war angeschlagen in den Wettbewerb gegangen, hatte sich schon vor dem U20-WM-Start in Bydgoszcz (Polen) eine Erkältung zugezogen. „Dr. Christine Kopp hat mich dann für den Wettbewerb wieder fit gekriegt, aber auch schon gesagt: Das wird nachher wieder kommen.“ So war es dann auch: „Ich bin total verschnupft, habe schlecht geschlafen, seit Montag nur wenig trainiert“, erklärte der Achte der U20-WM.

In Mönchengladbach ging er dennoch ungefährdet zur Goldmedaille. Mit rund zwei Runden Vorsprung auf seinen zweitplatzierten Vereinskollegen Jakob Stutzke (48:25,31 min) sowie mehr als sechs Minuten Vorsprung auf den Dritten Jan Stramka (Erfurter LAC; 50:29,01 min) überquerte Leo Köpp die Ziellinie, begleitet vom Applaus der bereits gut besetzten Haupttribüne und zeitweilig sogar von Standing Ovations.

Aufgrund der Erkältung reichte dem Schützling von Ex-Weltklasse-Geher André Höhne auch ein dosierter Auftritt zum Sieg. „Das war locker“, bestätigte er, „1:45 bis 1:50 Minuten pro Runde.“ Trotz des Alleingangs („In einem starken Feld mitzugehen, ist immer schöner“) habe er den Auftritt genossen: „Hier war ja schon viel los im Stadion, das hat Spaß gemacht!“ sim
 

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Hinweis: Auf persönlichen Wunsch hin wurde ein Name aus diesem Text entfernt. 

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