| Jugend-DM 2016

Mönchengladbach am Sonntag: Die Finals der männlichen Jugend

Deutschlands beste U20- und U18-Athleten kämpfen im Grenzlandstadion von Mönchengladbach um die deutschen Meistertitel. Wer sich am Sonntag in den Wettbewerben der männlichen Jugend durchgesetzt hat, lesen Sie hier!
bg/sim/mbn/hk

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MÄNNLICHE JUGEND U18 

200 Meter

Frieder Scheuschner sprintet locker-leicht zur Goldmedaille

Im Vorjahr holte er sich U18-Gold über 400 Meter Hürden, als M15-Athlet war er zuvor Deutscher Meister über 300 Meter Hürden geworden. In diesem Jahr ist Frieder Scheuschner auf den Flachstrecken zuhause – und wurde bei der U18-EM Sechster über 200 Meter. Der vielseitig talentierte Athlet, mittlerweile im Trikot des Dresdner SC 1898 unterwegs, war in Mönchengladbach der große Favorit. Im Vorlauf (21,74 sec) rannte er in locker-leichtem Schritt mit der einzigen 21er-Zeit ins Ziel. Im Finale machte der 17-Jährige Druck: 21,53 Sekunden, riesen Vorsprung und das nächste DM-Gold vor Joshua Braun (SR Yburg Steinbach; 22,22 sec) und Lorenzo Graf Barbero (LG Stadtwerke München; 22,32 sec).

„Naja, so locker war das nicht“, lachte Frieder Scheuschner nach dem Rennen, denn als Gegner hatte er sich die eigene Bestzeit (21,29 sec) genommen. Diese war zwar nicht mehr drin, aber: „Ich bin trotzdem zufrieden.“ Die Flachstrecken standen in diesem Jahr im Fokus, weil er sich am Ende der Hallensaison verletzt hatte und der Arzt ihm geraten hatte, ein Jahr Hürdenpause einzulegen. „Aber die Disziplin macht mir viel mehr Spaß“, erklärte der Dresdner, sodass er sie im kommenden Jahr wieder in Angriff nehmen wird. Schließlich war er dafür extra im vergangenen Jahr aus Greifswald ins Sportinternat in Dresden gezogen – wo er nun mit der ehemaligen Top-Athletin und Nachwuchs-Bundestrainerin Claudia Marx arbeitet. sim

 

MÄNNLICHE JUGEND U20 

400 Meter

Marvin Schlegel wie entfesselt

Schon im Vorlauf gab es ein erstes Fernduell zwischen den beiden Favoriten, die es dort keineswegs langsam angehen ließen: Manuel Sanders (TSG Dülmen) rannte in 47,27 Sekunden sogar zu einer neuen persönlichen und deutschen Jahresbestzeit, Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz; 47,50 sec) blieb nur drei Hundertstel über Hausrekord. Während sie bei der U20-WM noch als Team in der 4x400 Meter Staffel gemeinsam Platz fünf erkämpft hatten, zeichnete sich für Sonntag in Mönchengladbach ein Kampf Mann gegen Mann um Gold ab. Doch es wurde ein Solo von Marvin Schlegel.

Im strömenden Regen machten sich die Langsprinter auf die Stadionrunde, und Marvin Schlegel hatte auf Bahn sechs schon in der Mitte der Gegengeraden die vor ihm gestarteten Athleten eingeholt. Manuel Sanders (TSG Dülmen) gehört in der Regel die zweite Rennhälfte – aber den wie entfesselt laufenden Chemnitzer konnte er auf der Zielgeraden nicht mehr einholen: Gold ging in Bestzeit von 46,87 Sekunden an Marvin Schlegel, in 47,38 Sekunden erzielte Manuel Sanders auf dem Silberrang die nächste schnelle Zeit. Auch Bronze blieb bei einem Mitglied der Nationalstaffel: Fabian Dammermann (LG Osnabrück; 47,87 sec) wurde Dritter.

"Ich war jetzt eine Woche mit Manuel zusammen unterwegs, ich wusste, ich brauche schnelle erste 200 Meter", lachte Marvin Schlegel. "Ich habe auf der Zielgeraden immer geschaut, ob er im Augenwinkel auftaucht – aber er kam nicht." Dass der Sieg mit einer Zeit unter 47 Sekunden weggehen würde, hatte er erwartet. Und sich gewünscht, dass ihm dieser Coup gelingen würde. Antrieb gab zum Saison-Ende das Ziel dritter Titel in Serie, denn zuvor hatte der Chemnitzer zweimal in der U18 gewonnen. Im letzten U20-Jahr steht 2017 die U20-EM im Fokus. Da sollen dann eine Einzel-Startplatz und mit der Staffel eine Medaille her. sim

800 Meter

Christian von Eitzen entführt Gold nach London

Bevor ein ganz heftiger Regenschauer über dem Grenzlandstadion niederging, wurden die 800-Meter-Läufer ins Rennen geschickt. Die erste Runde (etwa 57 sec) ließen es die Mittelstreckler gemütlich angehen. Dann wurde es ernst und die finalen 300 Meter zum Steigerungslauf. Bis 50 Meter vor dem Ziel sah es so aus, als würde Dennis Biederbick (LG Ahlen; 1:51,06 min) zum Titel spurten. Der U20-WM-Starter wurde jedoch von Christian von Eitzen (LC Rehlingen; 1:50,88 min) noch abgefangen. Über Bronze jubelte Niklas Harsy (LAZ Gießen; 1:52,73 min).

Für den Rehlinger war es der zweite DM-Titel binnen einer Woche. Vergangenen Sonntag in Wattenscheid hatte er mit der U23-Staffel des LC Rehlingen über 3x1000 Meter triumphiert. Zwischen den Goldmedaillen lagen allerdings einige Flugkilometer. Denn der Deutsche U20-Meister lebt seit 2007 in England und studiert in London an der St. Mary‘s Universität Kriminologie und Soziologie. „Ich habe auch erst in Großbritannien mit der Leichtathletik begonnen“, sagte Christian von Eitzen. Am Freitag klingelte um 4:30 Uhr der Wecker, der Flieger hob zweieinhalb Stunden später Richtung Düsseldorf ab.

Adi Zaar, deutscher Teilzeit-Trainer des Mittelstrecklers, war sehr zufrieden mit der Vorstellung: „250 Meter vor Schluss war der Abstand vielleicht etwas groß. Aber als Christian dann wieder dran war, hat er es toll gemacht.“ Mit dem typisch britischen „Fighting Spirit“ rang der 19-Jährige den 1:47,70-Minuten-Läufer Dennis Biederbick noch nieder. Trainiert wird Christian von Eitzen in London von Craig Winrow. Der 44-Jährige versteht sein Geschäft. Vor 20 Jahren stand der Brite im Olympia-Halbfinale von Atlanta. Auf einen Start in Mönchengladbach verzichten musste Robert Farken. Der Leipziger hatte sich Anfang des Monats auf 1:46,65 Minuten verbessert und führt mit dieser Zeit die deutsche U20-Bestenliste an. mbn

1.500 Meter

Lukas Abele knapp vor Thilo Brill

200 Meter vor Schluss sah es so aus, als hätte der Top-Favorit keine Chance mehr auf Gold. Lukas Abele (SSC Hanau-Rodenbach) lag in der Zielkurve in einer schlechten Position. Doch der U20-WM-Starter mobilisierte alle Kräfte und spurtete noch an der Konkurrenz vorbei. Auch den Angriff von Thilo Brill (LG Nord Berlin: 3:57,02 min) konnte er abwehren und sich in 3:56,97 Minuten seinen ersten Deutschen Meistertitel sichern.

Gerechnet hatte der lang aufgeschossene Mittelstreckler damit nicht. „Ich war schon oft die Nummer eins der Meldeliste, ganz vorn war ich aber noch nie. Auch am Morgen vor dem Rennen habe ich mich nicht gut gefühlt“, sagte der Hesse. Mut machte ihm sein Trainer Sascha Arndt beim gemeinsamen Lauf vor dem Rennen. Der Coach feierte mit seiner Gruppe in Mönchengladbach drei Meistertitel. Am Freitag hatte Lisa Oed die 3.000 Meter der U18 gewonnen. Am Samstag jubelte Julius Hild ausgelassen über den U18-Titel über 2.000 Meter Hindernis. „Das ist für uns eine tolle Bilanz“, sagte Sascha Arndt.

Eine starke Zielgerade legte Thilo Brill hin. Doch der Endspurt des Berliners kam ein wenig zu spät. Wäre das Rennen ein paar Schritte länger gewesen, hätte er wohl die Nase vorn gehabt. Doch so rettete Lukas Abele fünf Hundertstel Vorsprung ins Ziel. Bronze ging an Jamie Williamson. Der Fürther hatte nach 800 Metern für eine Tempoverschärfung gesorgt. Die finalen 500 Meter lief die Spitze in rund 70 Sekunden. mbn

400 Meter Hürden

Lucas Mischke landet Außenseiter-Sieg

Er konnte es selbst kaum fassen: Lucas Mischke (Team Niederrhein) sorgte für einen Außenseiter-Sieg. Und zwar relativ deutlich. In 53,99 Sekunden hatte der 19-Jährge aus dem nahen Kamp-Lintfort drei Zehntel Vorsprung. „Ich hatte ein paar Wehwehchen und konnte in den letzten Wochen fast gar nicht trainieren. Ich bin als Siebter ins Finale eingezogen. Aber jetzt hat alles gepasst, ich bin rhythmisch super hingekommen“, analysierte der Schützling von Hannes Hücklekemkes.

„Ich hatte an der zweiten Hürde immer etwas Probleme, musste davor immer kurztreten. Da habe ich Meter und Zeit verloren. Aber das war heute anders. Außerdem komme ich aus der Gegend. Meine Familie und Vereinskameraden haben ich von der Tribüne aus unterstützt", sagte Lucas Mischke. Nicht unbedingt erwartet worden war auch der zweite Platz von Tim Holzapfel (LG Steinlach; 54,29 sec). Der nationale Jahresbeste Christopher Löffelmann (1. FC Schweinfurt; 54,94 sec) wurde Dritter. hk

Hochsprung

Remo Cagliesi springt im Regen zum Sieg

„Das war ein schöner Abschluss einer schrecklichen Saison“, sagte Remo Cagliesi kurz nachdem er sich im strömenden Regen mit übersprungenen 2,06 Meter den Titel gesichert hatte. Im dritten Versuch hatte er die Siegeshöhe geschafft. Zuvor hatte er nach einer Regenpause 2,03 Meter im ersten Versuch übersprungen.

Der Hochspringer der TLV Germania Überruhr hatte in diesem Jahr immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, nachdem er sich im Winter in der Halle auf 2,14 Meter gesteigert hatte. „Da habe ich noch gedacht, dass ich die U20-WM-Qualifikation locker schaffe, aber ich musste immer wieder pausieren und habe nie in die Saison reingefunden.“ Nun hofft Remo Cagliesi auf ein verletzungsfreies Jahr 2017, indem er weiterhin in der U20 startberechtigt ist, um auch international wieder mitspringen zu können.

Silber sicherte sich Alexander Heidu (MTG Mannheim). Er übersprang im dritten Versuch 2,03 Meter. Bronze ging an Joshua Engelke (SV Winnenden), der ebenfalls 2,03 Meter in dritten Anlauf meisterte, jedoch für 1,99 Meter einen Versuch mehr gebraucht hatte. bg

Weitsprung

Manuel Eitel verteidigt den Titel souverän

Nach seinem furiosen 100-Meter-Sieg drückte Manuel Eitel (SSV Ulm 1846) auch dem Weitsprung seinen Stempel auf. Kein Wunder, denn der 19-Jährige trat als Titelverteidiger an. Obwohl es wie aus Kübeln goss, traf der „gelernte“ Zehnkämpfer gleich zu Beginn das Brett optimal. Im vierten und sechsten Durchgang erhöhte der Athlet von Christopher Hallmann jeweils auf 7,42 Meter. "Der Wettkampf war durch den Regen schwierig, aber das war ja für alle Athleten gleich. Da ich ziemlich wenig für den Weitsprung gemacht hatte, bin ich ohne Erwartungen angetreten, auch weil ich in dieser Saison auf den Sprint gesetzt habe“, erklärte der Württemberger.

„Deswegen bin ich umso überraschter, dass diese Weiten herausgekommen sind. Umso glücklicher bin ich, dass ich meinen Titel verteidigen konnte“, sagte Manuel Eitel. Ituah Enahoro (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) steigerte sich im letzten Sprung auf 7,30 Meter, was ihm die Vize-Meisterschaft brachte. Fynn Krüger (SV Brackwede) landete gleich zu Beginn bei 7,10 Metern und am Ende auf dem dritten Pltz. hk

Kugelstoßen

Tobias Köhler nimmt den Titel mit

Auf den Punkt explodieren, geballte Schnellkraft kanalisiert in eine Sechs-Kilo-Kugel – das fiel am Sonntagmorgen schwer. Die Favoriten starteten mit ungültigen Versuchen in den Wettbewerb, bevor die ersten 18-Meter-Stöße folgten. In die Nähe der Bestleistung kam keiner. Egal, es ging am Ende einer langen Saison vor allem um die Medaillen, und Gold wurde immerhin doch mit einer 19-Meter-Weite vergeben: Tobias Köhler (SC DHfK Leipzig), Siebter der U20-Weltmeisterschaften von Bydgoszcz (Polen) mit Bestweite von 19,76 Metern, holte sich mit 19,10 Metern den Titel.

„Das war beschissen“, fand er klare Worte („Das kann man ja nicht schön reden“) und musste sogar feststellen, dass am Samstag seine Zweit-Disziplin, das Diskuswerfen (54,48 m; Platz 4) besser gelaufen war. Dass er die Saison mit einem Titel abschließen konnte, stimmte ihn dann aber doch versöhnlich. „Das hatte ich mir vorgenommen. Ich wollte gucken, was Merten und Clemens machen, und dann gegebenenfalls kontern.“

Merten Howe (SC Neubrandenburg), Sieger im Diskuswurf und mit einer Hallen-Bestleistung von 20,17 Metern einziger 20-Meter-Stoßer im Feld, beendete den Wettbewerb mit schmerzverzerrtem Gesicht und Rückenbeschwerden auf dem Silberrang (18,42 m). Bronze schnappte Pascal Eichler (LAC Erdgas Chemnitz; 18,16 m) im sechsten Versuch noch Clemens Prüfer (SC Potsdam; 18,00 m) vor der Nase weg. Nicht am Start: 19,88-Meter-Stoßer Cedric Trinemeier (MTG Mannheim), der sich schon bei der U20-WM mit Rückenschmerzen gequält hatte. sim

Hammerwurf

Konstantin Steinfurth mit Bestleistung im Regen

Regen und Hammerwurf – eigentlich keine gute Kombination. Die Athleten der U20 zeigten sich von den ungünstigen Wetterbedingungen aber unbeeindruckt und konnten den regennassen Ring vielfach zu neuen Bestleistungen nutzen. Am weitesten flog das Sechs-Kilo-Wurfgerät des Favoriten Konstantin Steinfurth (LG Eppstein-Kelkheim). Mit einer Bestleistung von 67,58 Metern war er nach Mönchengladbach gereist. In Runde drei ließ er den Hammer bei eben dieser Marke einschlagen. Und im sechsten Versuch war ein neuer Hausrekord fällig: 69,04 Meter – der Gold-Wurf für den dominierenden Athleten des Wettbewerbs.

Dass sich 66-Meter-Werfer Marc Okun (Leichlinger TV; 60,45 m) schwer tat und in seinen drei gültigen Würfen nur knapp die 60-Meter-Marke überbieten konnte, nutzten zwei Überraschungskandidaten zum Sprung aufs Treppchen. Mirco Braun (ASV Erfurt) steigerte seine Bestleistung um viereinhalb Meter auf 62,34 Meter. Das war Silber wert. Bronze sicherte sich Julian Brinkmann (SuS Olfen; 60,51 m), der die ersten 60-Meter-Würfe seiner Karriere verbuchte. sim

Speerwurf

Neun Zentimeter entscheiden über Gold

Mönchengladbach ist ein gutes Pflaster für Nils Fischer. Vor drei Wochen hatte der Düsseldorfer an selber Stelle 71,88 Meter weit geworfen und sich damit an die Spitze der deutschen U20-Bestenliste gesetzt. Der Favoritenrolle wurde er auch am Sonntag (knapp) gerecht. Nach einer Regenpause warf Nils Fischer den 800-Gramm-Speer auf 70,12 Meter und fing den Titelverteidiger noch ab: Tom Meier (LC Jena) hatte 70,03 Meter vorgelegt. Steigern konnte er sich aber nicht mehr. Bronze ging mit Respektsabstand an Malte Eilers (SC Magdeburg; 64,12 m). Niklas Kaul (USC Mainz), U20-Weltmeister im Zehnkampf und 71-Meter-Speerwerfer, beendete nach einem verunglückten Wurf auf 55,64 Meter den Wettkampf. „Ich habe meinen Ellenbogen wieder ein wenig gespürt. Darum wollte ich kein Risiko eingehen. Die Luft war nach der U20-WM natürlich auch raus“, sagte Niklas Kaul.

Top motiviert war Nils Fischer. „Auch nach der Regenpause wusste ich, dass die 70 Meter möglich sind“, sagte der Düsseldorfer. Der Schützling von Ingrid Thyssen haderte lediglich mit seiner Technik. Ich habe einfach zu viel aus dem Arm gerissen. Daran muss ich arbeiten“, sagte der Rheinländer. Lobende Worte fand er für Tom Meier, der sich bei der Jugend-DM 2015 in Jena das Kreuzband im rechten Knie gerissen hatte und die Goldmedaille in der Klinik erhielt. „Nach einer so schweren Verletzung so stark zurückzukommen, ist natürlich eine Klasse-Leistung“, sagte Nils Fischer.

Auch Tom Meier war mit Platz zwei zufrieden: „Klar ist das Knie noch nicht wieder so weit wie vor der Verletzung. Da fehlt noch einiges.“ Angst vor den Würfen auf dem regennassen Anlauf hatte er nicht. „Wir haben so oft im Regen trainiert, das macht mir nichts aus“, sagte der Jenaer. Im kommenden Jahr will der 1,96-Meter-Hüne, der bei seiner Mutter Petra Felke, der Speerwurf-Olympiasiegerin von 1988, trainiert, deutlich weiter werfen und seine Bestleistung von 73,15 Metern übertreffen. mbn

4x100 Meter

Leverkusen überraschend klar vorn

Jean-Paul Lawson Hellu, Bo Kanda Lita Baehre, Arya Mesgary und Stefan Tigler landeten einen so nicht erwarteten Start-Ziel-Sieg. Mit 41,90 Sekunden hatte das Quartett des TSV Bayer 04 Leverkusen im Ziel 51 Hundertstel Vorsprung. Das war deutlich. Und umso überraschender, da nicht nur „gelernte“ Sprinter am souveränen Sieg beteiligt waren, sondern ein „Stabi“ und ein Hochspringer.

Paul Hensel, Bruno Sprung, Marvin Wenzel und Justus Ringel, immer noch Jahresschnellste, legten sich mächtig ins Zeug und sicherten dem SC Potsdam in 42,41 Silber. Riesenjubel gab es für das Team der Startgemeinschaft Rhede-Sonsbeck-Wesel. Magnus Wilms, Henry Vißer, Michel Boeck und Simon Heweling rannten in 42,59 Sekunden zu DM-Bronze. hk

MÄNNER 

3x1.000 Meter

Telis-Trio behält im packenden Finish die Oberhand

Die Mittelstreckler lieferten den Zuschauern bei der letzten Lauf-Entscheidung im Grenzlandstadion ein packendes Finale. Zwischenzeitlich war Benedikt Huber, der Schlussläufer der LG Telis Finanz Regensburg, seinen Konkurrenten schon knapp 20 Meter enteilt. Doch seine Verfolger drehten auf der letzten Runde noch einmal auf. In 7:08,14 Minuten rettete der Deutsche 800-Meter-Meister einen knappen Vorsprung ins Ziel. Gold waren Gabriel Genck, Florian Orth und Benedikt Huber nicht mehr zu nehmen.

Um die verbliebenen zwei Medaillen spurteten Sören Ludolph (LG Braunschweig), Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) und Sebastian Keiner (Stg Erfurt-Jena; später nach einem Wechselfehler disqualifiziert). Das beste Ende hatte Sören Ludolph auf seiner Abschiedstour. Er hielt in 7:08,57 Minuten den Deutschen U23-Meister Christoph Kessler um acht Hundertstel auf Distanz. Zu gern hätte er aber bei seinen letzten Deutschen Meisterschaften den Titel geholt. So blieben ihm sowie Viktor Kuk und Andreas Lange Silber. Bronze ging an Holger Körner, Felix Wammetsberger und Christoph Kessler.

Gold holten die „Blauen“ aus Regensburg. Den Grundstein dafür hatte Florian Orth mit einem engagierten zweiten Teilstück gelegt. Auf der zweiten Streckenhälfte verschärfte der 1.500- und 5.000-Meter-Spezialist das Tempo und gab seinem Schlussläufer rund zehn Meter Vorsprung mit auf die letzten zweieinhalb Runden. „Für mich war es quasi der Abschluss meines Trainingslagers“, sagte Florian Orth. Der Zahnarzt war am Donnerstag aus der Höhe von St. Moritz zurückgekehrt und fühlte sich „noch ein bisschen schlapp“. Frisch will er in zwei Wochen in Rio sein. Dann startet Florian Orth bei seiner Olympia-Premiere über 5.000 Meter. mbn

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