| Jump & Fly München

Mohr und Holzdeppe mit heimischem Schwung in die Höhe

Sie können mehr, als sie bisher gezeigt haben: Malte Mohr und Raphael Holzdeppe starten am Mittwoch (25. Juni) beim Stabhoch- und Weitsprung-Meeting Jump & Fly in München – ihrer Trainingsheimat. Der Wattenscheider hat die EM-Norm (5,70 m) schon einmal überquert, der Weltmeister ist seit Saisonbeginn noch auf Formsuche. Mit Hallenweltmeister Konstadinos Filippidis wartet ein starker Konkurrent auf dem Laufsteg hinterm Rathaus.
Pamela Ruprecht

Bei seinem letzten Wettkampf hat Hallen-Vizeweltmeister Malte Mohr dreimal die Einstiegshöhe (5,60 m) gerissen. Nicht besser ging es Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken), der sich beim MTV Meet-In in Ingolstadt bereits bei 5,35 Metern verabschiedete. Die böigen Bedingungen waren allerdings schwierig. „So hoch habe ich wohl noch nie angefangen! Aber ich hatte gehofft, dass der Wind nachlässt“, sagte Malte Mohr. „Ich bin gut drauf und freue mich auf den ersten Wettkampf mit wirklich guten Bedingungen.“

Neues Event, neue Chance. Besonders Raphael Holzdeppe will die Atmosphäre seiner Wahlheimat München nutzen, um die EM-Norm für Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August) endlich zu überwinden. Seine Saisonbestleistung steht derzeit gerade mal bei 5,53 Metern, gesprungen beim Diamond League in Ostrava (Tschechien).

Der 24–Jährige zeigte sich aber optimistisch. Die Formkurve steige nach oben. „Das Jump & Fly wird sicher ein wichtiger Wettkampf für mich, da ich dort eine weitere Chance habe, die Norm zu schaffen. Das Publikum ist dabei ein hervorragender Helfer“, sagte der Olympia-Dritte.

Mit Heimvorteil auf Höhenjagd

Aufgrund der Kirchentage mussten sie zwischenzeitlich ihre gewohnte Trainingsstätte am Olympia-Gelände räumen und auf Ausweichmöglichkeiten im Umland zurückgreifen. Der Olympia-Fünfte Malte Mohr, der vor zwei Wochen über 5,70 Meter beim Diamond League Meeting in Oslo (Norwegen) flog, ist Routinier und Fan des Stegspringens mit lauter Musik.

„In München zu starten ist für mich eine große Ehre, da ich seit einigen Jahren hier zu Hause bin. Zumal liegen mir die Wettbewerbe, die auf Laufstegen ausgetragen werden. Hier habe ich schon öfter sehr gute Leistungen erzielt“, sagte er auf der Pressekonferenz. Seine Bestleistung steht wie bei Raphael Holzdeppe bei 5,91 Meter - Bundestrainer Jörn Elberding will mit den beiden auf die sechs Meter hinarbeiten.

Die mobile Sprunganlage wird dieses Jahr im Marienhof aufgebaut, die ersten beiden Auflagen des Meetings fanden am Odeonsplatz statt. Insgesamt acht Stabhochspringer versprechen ein hochkarätiges Feld. Mit Raphael Holzdeppe, Malte Mohr und dem Griechen Konstadinos Filippidis sind drei der ersten vier der aktuellen Weltrangliste im Stabhochsprung im Wettbewerb.

Sprünge in zwei Richtungen

Stab-Artist Tobias Scherbarth unterstreicht die Klasse der Veranstaltung. Er hat sich nach langer Verletzungspause dieses Jahr auf 5,73 Meter gesteigert und damit die EM-Norm geknackt. Der Leverkusener will seine Form präsentieren und sich im direkten Vergleich weiter für Zürich empfehlen. Bei der Team-EM am Wochenende in Braunschweig musste er mit 5,52 aussteigen.

In entgegengesetzter Richtung nehmen die Weitspringer Anlauf. Unter den Springerinnen startet die Regensburger Vorjahressiegerin Michelle Weitzel. Sie  tritt gegen die Olympiasiegerin von 2008 Maurren Higa Maggi aus Brasilien an, um ihren Titel zu verteidigen.

Die Männer-Konkurrenz bietet Vize-Weltmeister Ignisious Gaisah (Niederlande) und den Spanier Luis Felipe Meliz, EM-Zweiter von 2012 auf. Erstmals tritt Paralympics-Sieger Markus Rehm (TSV Bayer 04 Leverkusen) an. Der Athlet mit der Unterschenkelprothese möchte seinen Weitsprung-Weltrekord von 7,95 Metern auf über acht Meter steigern. Muss nur noch das Wetter mitspielen.

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