Monika Merl - Vom Schimmel ausgebremst
Man hat schon länger nichts gehört von Monika Merl (TV Wattenscheid 01), der erfolgreichsten deutschen 800 Meter-Läuferin der letzten Jahre. Das hat mit einer Geschichte zu tun, die klingt wie die Horror-Story in einem reißerischen Verbrauchermagazin.
Im letzten Jahr hat die Wattenscheiderin, die unter dem Namen Monika Gradzki zahlreiche Deutsche Meistertitel gesammelt hat, den ehemaligen Wattenscheider Hindernisläufer Holger Merl geheiratet. Mit Mann, neuem Namen und neuem Schwung ging es in eine neue Wohnung. Dann wurde Monika Merl krank: „Ich habe die Hallensaison gestrichen, alles vernünftig auskuriert. Unser Vereinsarzt Dr. Andreas Falarzik hat mich in der ganzen Zeit super beraten, immer wieder aufgebaut.“Doch Monika Merls gesundheitliche Situation blieb angespannt, Dauerkopfschmerz inklusive. Dann der Verdacht: Es könnte an der neuen Wohnung liegen – genauer gesagt: an Schimmel im Merl-Domizil. Man kennt solche Geschichten ja aus dem Fernsehen. Erkundigungen wurden eingeholt, Informationen gesammelt.
Schimmelbefall der höchsten Stufe
Schließlich schickten die Merls eine Probe ein, um Gewissheit zu bekommen: „Als das Gutachten des Hygieneinstituts im Briefkasten war, ist mir doch die Kinnlade heruntergeklappt. Wir hatten in unserer Wohnung die höchste Stufe in Sachen Schimmelbefall, die es überhaupt gibt! Das steckte so richtig tief drin. Ich habe dann den Vormieter ausfindig gemacht, und der hatte die gleichen Probleme.“
Nachdem das Problem erkannt war, haben die Merls nicht lange gezögert: Natürlich sind sie längst ausgezogen aus ihrer Seuchen-Bude. Seit Ostern ist Monika Merl wieder richtig im Training, letzte Woche war sie im Trainingslager in Zinnowitz auf Usedom: „Ich fühle mich fit. Es ist mysteriös, aber auch die Kopfschmerzen sind weg. Ich bin jetzt wieder richtig motiviert.“
Späterer Saisoneinstieg
Natürlich hat Monika Merl noch einen ordentlichen Trainingsrückstand: „Ich kriege jetzt innerhalb von zwei Wochen keinen Saisoneinstieg hin. Alles hat sich nach hinten verschoben. Wie weit, weiß ich nicht.“ Bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm (4./5. Juli) möchte die Wattenscheiderin aber schon an der Startlinie stehen.
Und nicht nur da. Auch die Weltmeisterschaft in Berlin (15. bis 23. August) steht auf ihrem Wunschzettel: „Ich möchte noch auf den Zug aufspringen. Mir würde es ja reichen, wenn mich der letzte mitnehmen könnte.“