Moritz Riekert's doppelter Streich
20 Entscheidungen sind am Freitag bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften in Rhede gefallen. leichtathletik.de fasst für Sie nochmals in Kürze Disziplin für Disziplin zusammen.
MÄNNLICHE A-JUGEND100 Meter
Felix Göltl nutzt seine Siegeschance
Top-Favorit Robert Hering (TuS Jena) war nicht am Start und bereitet sich lieber auf seinen Auftritt über 200 Meter bei der Weltmeisterschaft in Berlin (15. bis 23. August) vor. Felix Göltl (TuS Kriftel) wusste diese Chance zu nutzen und sicherte sich in 10,52 Sekunden den Sieg. Sein Staffelpartner Florian Föstl (LG Sempt), mit dem sich Felix Göltl in Novi Sad (Serbien) den U20-Europameistertitel sicherte, holte die Silbermedaille in 10,64 Sekunden. Auf dem dritten Platz musste sich Robin Erewa (TV Wattenscheid 01) knapp mit 10,67 Sekunden geschlagen geben.
5.000 MeterSascha Großheim mit langem Spurt zum Titel Drei Kilometer brachten die Läufer zusammen hinter sich, dann erhöhten Sascha Großheim (Erfurter LAC) und Timo Göhler (LAV Asics Tübingen) das Tempo. Der Erfurter setzte sich schließlich in einem lang gezogenen Endspurt in 14:47,32 Minuten durch, Timo Göhler lief in 14:49,64 Minuten auf Rang zwei. Dritter wurde der Rostocker Tom Gröschel (14:53,18 min).
MÄNNLICHE B-JUGEND
3.000 Meter
Klarer Sieg für Marcel Fehr
Bei der U18-WM in Brixen (Italien) sicherte sich Marcel Fehr (LG Limes-Rems) mit einer fulminanten Schlussrunde den siebten Platz. Der Deutsche Meistertitel war für ihn ein Pflichtprogramm. Mit einem Start-Ziel-Sieg lief er den Titel in 8:26,75 Minuten sicher ins Ziel. Nach 8:33,00 Minuten folgte ihm Robel Mesgena (PSV Grün-Weiß Kassel) und lief somit auf Rang zwei. Die Bronzemedaille ging mit 8:45,89 Minuten an Till Wöllenweber (Hallesche Leichtathletik Freunde).
110 Meter Hürden
Moritz Riekert zum Ersten
Moritz Riekert konnte es kaum fassen. Mit 13,65 Sekunden im Vorlauf rannte er bereits eine neue persönliche Bestzeit. Im Finale konnte er sich dann mit 13,67 Sekunden gegen den Favoriten Gregor Traber (VfB LC Friedrichshafen) durchsetzen und das, obwohl er zwischen der Weitsprunggrube und dem Hürdensprints hin und her wechselte. Der Fünfte der U18-WM musste sich mit 13,86 Sekunden geschlagen geben. Für Moritz Riekert war hingegen in Brixen bereits nach dem Vorlauf Schluss gewesen. Dritter wurde Paul Sehm (TuS Jena) in 13,99 Sekunden.
Hochsprung
Mateusz Przybylko siegt mit 2,07 Meter
Im Hochsprung der männlichen Jugend B konnte sich, wie zu erwarten, der Bielefelder Mateusz Przybylko mit 2,07 Meter durchsetzen. Dabei schaffte der U18-WM-Finalist die 2,04 Meter erst im dritten Versuch, was ihm einige Kräfte kostete. Der größte Konkurrent war Christian Badke (TSV Gomaringen) mit 2,04 Metern. Angereist war dieser mit einer Saisonbestleistung von 1,99 Metern. Auf Rang drei sprang mit 2,01 Metern Jonas Hilpert (TV Villingen).
Stabhochsprung
Daniel Clemens mit deutscher B-Jugend-Bestleistung
Jubeln durfte im Stabhochsprung der männlichen Jugend B vor allem Daniel Clemens (LAZ Zweibrücken). Er steigerte die deutsche B-Jugend-Bestleistung auf 5,43 Meter und schrie nach dem Wettkampf seine Freude laut heraus: "Das war das absolute I-Tüpfelchen. Wichtiger war mir heute aber der Titel." Bislang hatte sein Teamkollege Raphael Holzdeppe den Rekord inne: 5,42 Meter war er 2006 gesprungen. Bei den U18-Weltmeisterschaften in Brixen (Italien) hatte Daniel Clemens sich noch mit Bronze hinter Carlo Paech (SV electronic Hohen Neuendorf) zufrieden geben müssen. Nun gab es die Revanche: Carlo Paech übersprang in Rhede 5,10 Meter und wurde damit Zweiter. Der dritte Platz ging an Jonas Efferoth: Der Leverkusener übersprang 4,90 Meter.
Weitsprung
Moritz Riekert springt zu seinem zweiten Titel
Eine halbe Stunde nach seinem Erfolg über die 110 Meter Hürden, konnte sich Moritz Riekert (TuS Metzingen) erneut freuen. Mit 7,42 Metern sicherte er sich auch den Deutschen Meistertitel im Weitsprung. Glücklicher Zweiter wurde Lou Buadu (VfV Spandau), der sich von 6,98 auf 7,38 Meter steigern konnte. Für den Bronzemedaillen-Gewinner der U18-WM in Brixen (Italien), Yannick Roggatz (TV Heppenheim), reichte es am Ende mit 7,32 Metern nur zu Bronze. Damit blieb er knapp 20 Zentimeter unter seiner Bestleistung, die bei 7,53 Metern liegt.
Kugelstoßen
Dennis Lewke gewinnt vereinsinternen Duell
Im Neubrandenburger Kugelstoß-Duell hat Dennis Lewke mit 19,15 Metern gegenüber seinem Trainingskollegen Christian Jangusch (18,70 m) die Oberhand behalten. Dennis Lewke betrieb nach seinem zwölften Platz bei der U18-WM Wiedergutmachung in eigener Sache. "Bei der WM hat im Finale nichts geklappt, hier wollte ich wenigstens Deutscher Meister werden", erklärte Dennis Lewke, der in Brixen im Finale auf 17,41 Meter gekommen war. Zunächst hatte jedoch sein Vereinskamerad Christian Jangusch im ersten Durchgang mit 18,70 Metern vorgelegt, Dennis Lewke konterte im zweiten Stoß mit 18,78 Metern und erzielte im finalen Durchgang die beste Leistung des Tages. Dritter wurde Markus Reichle von der LG Sigmaringen mit 18,20 Metern.
Hammerwurf
Tristan Schwandke schlägt Favorit Johannes Limmer
Der Papierform nach ging der Kulmbacher Johannes Limmer als Favorit in den Ring, der U18-WM-Achte erwischte allerdings einen schwachen Tag und blieb mit 64,32 Metern fast zehn Meter hinter seiner Vorleistung zurück: Platz drei für den leicht favorisierten Hammerwerfer. Die Gunst der Stunde nutzte Tristan Schwandke (TV Hindelang), der bei U18-WM in der Qualifikation gescheitert war, und siegte mit 70,52 Metern. Auf Platz zwei landete der Frankfurter Maximilian Becker mit 69,51 Metern.
Speerwurf
Niclas Becker Überraschungssieger im Speerwurf
Niclas Becker (ART Düsseldorf) hatte im Speerwurf niemand auf der Rechnung. Als Sechster mit einer Saisonbestweite von 63,76 Metern reiste er nach Rhede. Dort gelang ihm ein Überraschungscoup gegen den Fünften der U18-WM, Florian Janischek (VfB LC Friedrichshafen). Im dritten Versuch ging der Düsseldorfer mit 64,88 Metern in Führung. Diese gab er nicht mehr ab und steigerte sich im letzten Versuch sogar noch auf 67,69 Meter. Florian Janischek musste sich mit 64,61 Metern und Silber zufrieden geben. Dritter wurde Tim Engelmann (Schweriner SC) mit einer Weite von 63,29 Metern.
4 x 100 Meter
Mannheim kratzt an der deutschen Bestleistung
In einer beeindruckenden Art und Weise hat sich die 4x100-Meter-Staffel der MTG Mannheim Gold gesichert. In 41,45 Sekunden verpassten Jochen Hock, Patrick Domogala, Dennis Herdt und Fabian Manke-Reimers die deutsche B-Jugend-Bestleistung nur um zwei Zehntelsekunden. Die Badener waren sich so siegessicher, dass sie bereits im Vorfeld ein "Dankeschön"-Banner gemalt hatten. Die weiterhin gültige Bestmarke (41,25 sec) hatte der LC Cottbus vor 19 Jahren aufgestellt. Auf den Plätzen zwei und drei landeten in Rhede das LT DSHS/ASV Köln (42,81 sec) und LAC Quelle Fürth/München (43,22 sec).
WEIBLICHE A-JUGEND
100 Meter
Knapper Sieg von Yasmin Kwadwo
Sie war die klare Favoritin und doch saß Leena Günther (LT ASV DSHS Köln) Yasmin Kwadwo (TV Wattenscheid 01) im Nacken. Die U20-Europameisterin musste ganz schön kämpfen und setzte sich am Ende mit einer Winzigkeit von einer Hundertstel Sekunde in 11,54 Sekunden durch. Bitter für Leena Günther, die in 11,55 Sekunden wieder einmal das Nachsehen hatte. Glückliche Dritte wurde Jessica Wenzel (SV Schlau.com Saar 05) in 11,87 Sekunden. Im Kampf um den Sieg konnte sie jedoch nicht mitreden.
WEIBLICHE B-JUGEND
3.000 Meter
Nina Stöcker: Sololauf zum Titel
Einen Sololauf zum Titel über 3.000 Meter legte Nina Stöcker von der LG Ratio Münster hin. Knapp nach der Hälfte des Rennens setzte sich die Jahresschnellste vom Feld ab und riss eine Lücke von 50 Metern. Am Ende wurden die Beine zwar sehr schwer, sie rettete sich aber in 9:53,46 Minuten ins Ziel. Dahinter konnte Natalie Bublitz (LG Süd Berlin; 9:55,38 min) ihre Konkurrentin Theresa Berles (Erfurter LAC; 9:55,40 min) in Schach halten und gewann Silber.
100 Meter Hürden
Elke Boxhammer verteidigt Titel souverän
Einfach sah der Sieg von Elke Boxhammer (LAZ Inn) über 100 Meter Hürden aus. Nach 13,84 Sekunden sprintete die Titelverteidigerin jubelnd über die Ziellinie. 14,01 Sekunden war die Zeit der Zweitplatzierten Ricarda Lobe (TV Nussdorf). Glückliche Dritte und mit einer Hundertstel Vorsprung zur Viertplatzierten wurde Tilia Udelhoven (LAV Bad Godesberg).
Stabhochsprung
Michaela Donie scheitert erst an den 4,00 Metern
Im Stabhochsprung der weiblichen B-Jugend setzte sich in Michaela Donie (LAZ Zweibrücken) die Favoritin durch. Die Achte der U18-WM siegte nach mehr als drei Stunden mit 3,85 Metern, anschließend versuchte sie sich vergebens an 4,00 Metern - dies hätte eine persönliche Bestleistung bedeutet. Lena Hector vom TV Dillingen wurde mit 3,80 Metern Zweite, Helmspringerin Lilli Schnitzerling von der LG Lippe-Süd landete mit 3,75 Metern auf Rang drei. Mit der gleichen Höhe war sie bei der U18-WM in der Qualifikation ausgeschieden.
Dreisprung
Julia Dieckmann gelingt Überraschung
Einige Überraschungen lieferte der Dreisprung-Wettbewerb der weiblichen Jugend B. Julia Dieckmann vom TV Gladbeck sprang bereits in ihrem ersten Versuch mit 12,85 Metern eine neue persönliche Bestweite, mit der sie sich schließlich auch den Sieg sicherte. Die Favoritin und U18-WM-Finalistin Neele Eckhardt (TSV Asendorf) musste sich nicht nur Julia Dieckmann geschlagen geben, sondern auch noch hart um den zweiten Platz kämpfen. Fenja Hublitz (TV Langen) hatte sich im letzten Versuch mit 12,61 Metern noch an ihr vorbeigeschoben. Ihren Kampfgeist bewies Neele Eckhardt in ihrem letzten Sprung und konterte mit 12,69 Metern - ein Trost wird die Silbermedaille für die 13-Meter-Springerin jedoch nicht sein.
Kugelstoßen
Lena Urbaniak krönt Saison mit nationalem Titel
Für Lena Urbaniak (LG Filstal) hätte die Saison nicht besser laufen können. Erst wurde sie U18-Weltmeisterin und am Freitag holte sie sich abschließend mit einem halben Meter Abstand noch den Deutschen Meistertitel mit einer Weite von 15,08 Metern. Laurine Normann (Schweriner SC), Vierte der U18-WM, bewies erneut ihr Potential und kam mit 14,57 Metern auf den zweiten Platz. Die Bronzemedaille ging an Kristin Zaumsegel (TuS Jena) mit 13,76 Metern.
Hammerwurf
Svenja Kern: Platzierung super, Weite ausbaufähig
Mit Gold um den Hals haderte Svenja Kern nach ihrem Hammerwurf-Sieg (50,28 m) mit ihrer Leistung. "Verglichen mit meiner Saisonbestleistung von 50,84 Metern ist die Leistung in Ordnung, aber im Training werfe ich weiter, kann es im Wettkampf aber noch nicht zeigen", sagte die Frankfurterin, die im fünften Versuch ihre beste Leistung erzielte. Zweite wurde Lisa Katzer (ASV Erfurt; 49,46 m), die sich im dritten Versuch zwischenzeitlich an die Spitze geschoben hatte. Auf Platz drei landete Julia Tieken (Dresdener SC; 47,39 m).
Speerwurf
Laura Henkel fällt Stein vom Herzen
Gleich im ersten Versuch macht
e die Potsdamerin Laura Henkel alles klar. Mit 51,10 Metern gab sie der Konkurrenz eine Weite vor, die niemand mehr übertreffen sollte. "Als mein erster Wurf gleich 51,10 Meter weit war, ist mir ein riesiger Stein vom Herzen gefallen, denn ich wusste, dass es für die anderen schwer werden würde, über 50 Meter zu werfen", erzählte sie nach dem Wettkampf. Besonders auf der Rechnung hatte sie Christin Hussong: "Wenn sie mal einen trifft, kann der auch richtig weit fliegen." Letztlich flog der Speer der Thaleischweilerin im letzten Durchgang auf 46,57 Meter, was ihr Bronze einbrachte. Silber gewann Julia Eichler (LG Taucha/Leipzig) mit 47,47 Metern.
4 x 100 Meter
LAZ Salamander schiebt sich auf den letzten Metern nach vorn
Dank der famos aufkommenden Schlussläuferin Judith Werner hat sich das LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg den Sieg mit der 4x100-Meter-Staffel gesichert. Zuvor hatte das Team, in dem außerdem Nicole Sandrieser, Sara Kuhnle und Laura Wolf liefen, auf dem zweiten Rang gelegen. Auf der Zielgerade fiel der TV Wattenscheid 01 noch zurück, die Staffel kam schließlich zeitgleich mit der StG Chemnitz/Thum (beide 48,08 sec) ins Ziel. Die im Vorfeld schnellste Staffel aus Leverkusen war im Vorlauf disqualifiziert worden.
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