Münchener Publikum begeisterte Pintusevich-Block
Die amtierende 100-Meter-Weltmeisterin und 200-Meter-Siegerin von Athen 1997, Zhanna Pintusevich-Block, lief in diesem Jahr mit 10,83 Sekunden die schnellste 100-Meter-Zeit. Von zehn Rennen hat sie acht für sich entschieden, sechs davon in unter 11,00 und zwei in unter 10,90 Sekunden. Für die Ukrainerin war es ein äußerst erfolgreiches Jahr, auch auf der doppelten Distanz: In ihrem ersten 200-Meter-Rennen seit mehr als 365 Tagen und ihrem schnellsten seit 1997, markierte sie mit 22.24 Sekunden die drittschnellste Zeit dieses Jahres. Leichtathletik.de gab sie vor kurzem folgendes Interview.

Zhanna Pintusevich-Block bei ihrem WM-Sieg in Edmonton. (Foto: Kiefner)
Leichtathletik.de: Frau Pintusevich-Block, Ihre Saison verlief sehr erfolgreich. Was war für Sie das wichtigste Ereignis, der schönste Sieg?Zhanna Pintusevich-Block: Meine zwei besten Rennen. Ganz klar. Das eine in Heusden, wo ich 10.83 Sekunden lief, und das andere in Brüssel, wo ich mit den 200 Metern sehr zufrieden war.
Leichtathletik.de: Sie sprechen die 200 Meter an. Mit 22.24 Sekunden liefen Sie in Brüssel die drittschnellste Zeit des Jahres. War es eine kleine Überraschung, dass Sie in Ihrem ersten 200-Meter-Rennen der Saison so schnell waren und werden Sie sich in Zukunft mehr auf die 200-Meter-Distanz konzentrieren?
Zhanna Pintusevich-Block: Ich bin mit den 200 Metern sehr zufrieden gewesen, weil es meine zweitschnellste jemals gelaufene Zeit ist. Überrascht hat mich das aber nicht, da ich viel für die 200 Meter trainiert habe. Leider gab es nicht viele Gelegenheiten, sie zu rennen.
Leichtathletik.de: Sie unterstützen einige kleinere Meetings wie Rethymno in Griechenland oder Poznan in Polen, aber bestritten die Europameisterschaft in München nicht. Warum?
Zhanna Pintusevich-Block: Ich wollte ein Jahr Pause von den Titelkämpfen. Seit zehn Jahren nehme ich an jeder Meisterschaft teil. Das macht müde. Aber ich habe die Europameisterschaft in München verfolgt und ich muss sagen, ich wünschte, ich wäre bei diesem großartigem Publikum dabei gewesen.
Leichtathletik.de: Nur zweimal wurden Sie in diesem Jahr über die 100 Meter geschlagen und beide Male von Marion Jones. Was gibt es über die Rivalität zu ihr zu sagen?
Zhanna Pintusevich-Block: Marion und ich führen keinen Konkurrenzkampf. Wir wollen beide nur die Beste sein. Ich bin die vergangenen beiden Jahre schneller gelaufen, aber sie wurde immer besser. Es ist schade, dass wir in dieser Saison nicht öfter gegeneinander antreten konnten, aber ich denke, vor allem Brüssel hat gezeigt, dass wir fast gleichstark sind.
Leichtathletik.de: Welche Pläne haben Sie und mit welchen Erwartungen gehen Sie in die kommende Saison?
Zhanna Pintusevich-Block: Ich werde versuchen, mich als Sprinterin zu verbessern und meinen 100-Meter-Titel zu verteidigen. Ich hoffe, dass ich gesund bleibe und mein Bestes in Paris zeigen kann.