Münzwurf bringt Malte Mohr den Sieg in Potsdam
In einem spannenden Zweikampf beim Stabhochsprung-Meeting im Sterncenter in Potsdam hat am Samstagabend letzten Endes eine Münze über den Sieger entschieden. Malte Mohr (LG Stadtwerke München) und Maksym Mazuryk aus der Ukraine brachen das Stechen entkräftet ab und knobelten um den Sieg. Beide hatten vorher im dritten Versuch den neuen Meetingrekord von 5,86 Metern übersprungen.
Malte Mohr steigerte damit seine persönliche Hallen-Bestleistung zum bereits dritten Mal in diesem Winter.Es war ein verrückter Wettkampf. Malte Mohr musste immer wieder nachziehen. 5,71 Meter und 5,86 Meter überwand er jeweils erst im dritten Versuch, nachdem Maksym Mazuryk beide Höhen zuvor geschafft hatte. An 5,91 Metern versuchten sich beide Springer gleich viermal. Nachdem die drei regulären Versuche missglückt waren, ging es ins Stechen. Aber auch im vierten Anlauf blieb die Latte nicht liegen.
Beide Kontrahenten wollten danach nicht mehr weiter springen. „Wir waren platt“, sagte Malte Mohr. „Ich wollte mir ein paar Körner für die Deutschen Hallen-Meisterschaften aufheben.“ Ist ein Stechen aber erst einmal angefangen, muss auch ein alleiniger Sieger her. Die beiden entschlossen sich, eine Münze zu werfen. Malte Mohr entschied sich für Zahl und damit für den Sieg, Maksym Mazuryk gab sich geschlagen. Wenn die beiden bei der Hallen-EM in Paris (Frankreich; 4. bis 6. März) in eine ähnliche Situation kommen, werden sie bestimmt bis zum Schluss sportlich den Sieger suchen.
Björn Otto und Karsten Dilla scheitern an EM-Norm
Die anderen deutschen Springer können nach Potsdam noch nicht für die Hallen-EM planen. Es fehlt noch die Norm (5,70 m). An 5,71 Metern versuchten sich Karsten Dilla und Björn Otto (beide LAV Bayer Uerdingen/Dormagen). Björn Otto brach den dritten Versuch schon vor dem Einstechen ab. Enttäuscht feuerte er den Stab auf die Anlaufbahn. „Das war eine verlorene Chance“, erklärte der 33-Jährige. Schon bei 5,61 Metern wackelte die Latte erheblich, blieb dann aber doch oben. So sicherte sich Björn Otto Platz drei.
Auch Karsten Dilla scheiterte an 5,71 Metern, zeigte aber drei vielversprechende Versuche. Schon in Düsseldorf hatte er sich an der Norm versucht. „Da konnte ich aber noch nicht richtig durchziehen“, analysierte er. Der Stab war zu hart. Diesmal kam er damit schon viel besser zurecht. Seine übersprungenen 5,51 Meter brachten Karsten Dilla Platz vier. Bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig (26./27. Februar) gibt es dann die letzte Chance, mit der Norm auf den EM-Zug aufzuspringen.
Darauf hofft auch Tim Lobinger. Er musste sich mit 5,41 Metern und Platz fünf zufrieden geben. Im Hinblick auf die Hallen-EM bleibt er aber gelassen. „Ich habe mehr für den Sommer geplant“, erklärte der Münchener. Wenn er gewusst hätte, dass sich die deutschen Springer in diesem Winter so schwer tun, die Norm zu schaffen, hätte der 38-Jährige vielleicht anders geplant.
Vielversprechende Generalprobe
Nur einen Tag vor seinem Wettkampf bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Leverkusen sprang Carlo Paech (SV electronic Hohen Neuendorf) im dritten Versuch über 5,21 Meter. Eine Höhe, die durchaus zum Jugendtitel reichen könnte. Dennoch war er unzufrieden. „Das war nicht annähernd, was ich springen kann“, meinte er. „Bei meinem Lieblingsspringen habe ich eine Bestleistung erwartet.“ Die liegt bei 5,40 Metern.
Bei der Jugend-Hallen-DM am Sonntag sieht sich der 18-Jährige als Favorit. „Ich will gewinnen“, gab er die Richtung vor. In Potsdam war Carlo Paech der Jüngste im Feld. Passend dazu hatte er sich eine Technoversion von „Pippi Langstrumpf“ als Begleitmusik ausgesucht.
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