US-Team schafft über 200 Meter weiteren Sweep
Die USA haben ihren zweiten "Medaillen-Sweep" bei den Leichtathletik-Wettbewerben im Rahmen der Olympischen Spiele in Athen eingefahren. Nachdem sie über 400 Meter den kompletten Medaillensatz mit nach Hause nahmen, brachten sie nun auch über 200 Meter drei Athleten auf das Podest. Shawn Crawford, über 100 Meter nur Vierter, siegte vor Bernard Williams und 100-Meter-Olympiasieger Justin Gatlin. Tobias Unger, erster deutscher 200-Meter-Olympiafinalist seit Ralf Lübke 1984, wurde Siebter.
Shawn Crawford hat sich über 200 Meter geholt, was er über 100 Meter verpasste: Gold. (Foto: Chai)
In 19,79 Sekunden zauberte Olympiasieger Crawford die achtschnellste jemals gelaufene Zeit auf die schnelle Mondo-Bahn des Athener Olympiastadions und lief ungefährdet zur Goldmedaille. Dahinter machten Williams (20,01 sec) und Gatlin (20,03 sec) Silber unter sich aus. Frank Fredericks (Namibia; 20,14 sec) kam bei seinen vermutlich letzten Olympischen Spielen auf Rang vier, der 100-Meter-Zweite Francis Obikwelu (Portugal; 20,14 sec; Fünfter) hatte überraschend nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun. Er verlor schon früh den Anschluss. Tobias Unger, Hallen-WM-Dritter dieses Jahres, zeigte in 20,64 Sekunden auf der Innenbahn laufend ein gutes Rennen."Es geht um die Show nachher"
"Ich mache ziemlich große Schritte, deshalb liegt mir die erste Bahn nicht so. Von daher bin ich auch mit der Zeit sehr zufrieden", bilanzierte er. "Ich freue mich auf nächstes Jahr und die Duelle mit Sebastian Ernst. Dann wird auch der Deutsche Rekord angegriffen." Den hatte der 25-Jährige im Zwischenlauf noch um sieben Hundertstel verpasst.
Das Finale ging mit einem Pfeifkonzert des griechischen Publikums los. Immer wieder musste deshalb der Start abgebrochen werden. "Sie haben alle Kenteris, Kenteris gerufen", berichtete Tobias Unger. "Das hat uns nicht gestört. Es geht nicht um die Show vorher, sondern die Show nachher", sagte Bernard Williams im Ziel. "Wir haben kein Konzentrationsproblem. Sonst stünden wir ja nicht hier."
Staffelmedaille versprochen
Olympiasieger Shawn Crawford versicherte, schon nach seinem vierten Platz über 100 Meter fest mit dem Sieg über 200 Meter gerechnet zu haben. "Druck hatte ich aber keinen." Justin Gatlin, der nun bereits Gold und Bronze in der Tasche hat, versprach: "Jetzt holen wir auch noch eine Medaille mit der Staffel, verlasst euch drauf." Machen wir.
Nicht am Start des Finales stand Asafa Powell. Der jamaikanische Aufsteiger dieser Saison musste verletzungsbedingt verzichten.
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