Musa Roba-Kinkal in Paderborn unter 29 Minuten
Der 64. Paderborner Osterlauf hatte am Samstag einiges zu bieten. Zuerst stürmten mit dem Äthiopier Berhanu Delale an der Spitze gleich fünf Läufer im 10-Kilometer-Rennen unter 28 Minuten über die Ziellinie, dann blieben die Kenianer Charles Maina, Gilbert Masai und Pius Kirop unter dem bestehenden Halbmarathon-Streckenrekord von 1:01:24 Stunden. Mit Hausrekorden von 28:50 und 29:15 wussten auch Musa Roba-Kinkal (TV Wattenscheid 01) und Wolfram Müller (Erfurter LAC) zu überzeugen.
Musa Roba-Kinkal gelang in Paderborn eine deutliche Steigerung (Foto: Rüter)
Im beeindruckenden 10-Kilometer-Finale mit gleich fünf Läufern unter 28 Minuten waren letztlich alle Protagonisten mehr als zufrieden. "Das gab es noch nie", gestand der für die Eliteläufer zuständige Christoph Kopp. Mit dem bei Manager Jos Hermens in Holland stationierten Äthiopier Berhanu Delale landete Christoph Kopp einmal mehr einen Glücksgriff, der mit der Startnummer sieben im dritten 10-Kilometer-Rennen im Wochentakt zur Bestzeit stürmte und mit seinen erst 19 Jahren schon auf dem Sprung zu einem international begehrten Läufer ist.Der Cross-Spezialist verpasste mit 27:49 Minuten den seit 1993 von Carsten Eich mit 27:47 Minuten gehaltenen Kursrekord nur um zwei Sekunden. Im Fotofinish wusste sich der junge Äthiopier gegen den zeitgleichen Daniel Chebii, Stephen Tum (27:52 min), Ezekiel Chebii (27:53 min) und Peter Kurui (alle Kenia; 27:53 min) durchzusetzten, die innerhalb von nur vier Sekunden einliefen.
Musa Roba-Kinkal pulverisiert Bestzeit
Auf Rang neun dann mit Musa Roba-Kinkal der beste deutsche Läufer. Im Dress des TV Wattenscheid 01 gelang dem Schützling von Alexander Mikitenko ein Quantensprung auf nunmehr 28:50 Minuten. "Ich habe eher mit einer 29:30 gerechnet", gestand der 20-Jährige im Ziel freudestrahlend. "Das macht mich richtig glücklich. Da sieht man einmal, was herauskommt, wenn man vernünftig und verletzungsfrei den Winter durchtrainieren kann. Jetzt bin ich auf die Deutschen 10.000 Meter Meisterschaften am 1. Mai gespannt."
Musa Roba-Kinkal hatte im Ziel am Sportzentrum noch einen weiteren Glücksmoment, denn seine Freundin Fate Tola gewann in 32:01 Minuten die 10-Kilometer-Frauenwertung mit fast einer halben Minute Vorsprung auf die Kenianerin Helah Kiprop.
Wolfram Müller lief Hausrekord (Foto: Rüter) Auch Wolfram Müller mit Hausrekord
Wenige Sekunden später jubelte mit Wolfram Müller ein weiterer deutscher Läufer. "Mit dieser neuen Bestzeit bin ich als 1.500-Meter-Läufer wirklich sehr zufrieden. Wir sind vor fünf Tagen erst aus dem Trainingslager aus Marokko zurückgekommen, was natürlich mit gewissen Risiken behaftet war." Das neue Umfeld beim Erfurter LAC stimmt den Mittelstreckler für die EM-Saison zuversichtlich. "Wir gestalten einige Trainingsinhalte anders, das bekommt mir sehr gut. Die heute erzielten 29:17 Minuten sind natürlich als Grundlage für eine gute Saison sehr wichtig."
Trotz aufkommendem Wind stimmten aber auch die Zeiten über die Halbmarathon-Distanz, denn mit den Kenianern Charles Maina (1:01:12 h), Gilbert Masai (1:01:14 h) und Pius Kirop (1:01:15 h) blieben gleich drei Läufer unter dem von Charles Ngolepus (Kenia) 2008 aufgestellten Kursrekord von 1:01:24 Stunden, den der viertplatzierte Simon Kasimili (Kenia) um zwei Sekunden verpasste.
Zielgerade entscheidet Frauen-Rennen
Ein spannendes Finale gab es bei den Frauen, bei dem die Norwegerin Kerstin Otterbu kurzzeitig nach 20 Kilometern sogar in Führung gegangen war, aber dem Schlussspurt von Hellen Kimutai-Jepkosge in 1:14:04 Stunden knapp unterlag. Für die Kenianerin wurden 1:13:57 gestoppt.
Insgesamt meldeten sich beim ältesten deutschen Straßenlauf 8.108 Läuferinnen und Läufer an, darunter auf den beiden Hauptstrecken 10 Kilometer 2.952 und Halbmarathon 1.827.
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