Mutaz Essa Barshim siegt in Eberstadt
Das 34. Eberstädter Hochsprung-Meeting stand am Samstag ganz im Zeichen der Medaillengewinner von London (Großbritannien). Am Ende gab es eine faustdicke Überraschung. Olympiasieger Ivan Ukhov (Russland, 2,24 m) musste sich als Fünfter nicht nur den beiden Bronzemedaillengewinnern Mutaz Essa Barshim (Katar; 2,35 m) und Robert Grabarz (Großbritannien; 2,33 m) geschlagen geben.
„Eigentlich bin ich nur hierher gekommen, um die Atmosphäre mitzubekommen, nachdem ich unter der Woche Rückenprobleme hatte“, meinte der Katari Mutaz Essa Barshim, der mit der Sonne überm Eberfürst um die Wette strahlte.Mutaz Essa Barshim ist mit seinen 21 Jahren der jüngste Eberstadt-Sieger aller Zeiten. Zuletzt war der schwedische Olympiasieger Stefan Holm 2004 mit 2,36 Metern noch höher gesprungen als jetzt Mutaz Essa Barshim.
Feiern in Katar nach Olympia-Bronze
„Ich bin einfach nur glücklich“, sagte der junge Mann, der sich wie eine Gazelle bewegt hatte und mit den 2,35 Metern seinen Landesrekord einstellte. „Unter der Woche haben wir eigentlich nur gefeiert“, meinte Mutaz Essa Barshim ganz verschmitzt. Seine Bronzemedaille war die erste Medaille bei Olympischen Spielen für sein Land.
Aber auch Europameister Robert Grabarz, den vor dieser Saison nur die Insider kannten, tauchte nach dem Wettkampf total happy beim Buffet auf. Er hatte bis 2,33 Meter eigentlich schon wie der Sieger ausgesehen, doch Mutaz Essa Barshim zog im dritten Versuch bei 2,35 Metern an ihm vorbei.
Ivan Ukhovs Gewichstverlust
Und was war mit dem Olympiasieger? „Ich habe in London zwei bis drei Kilo abgenommen, dadurch haben sich ein paar kleine technische Fehler eingeschlichen“, meinte der 26-Jährige und entschuldigte sich für sein schlechtes Abschneiden.
Der Weltjahresbeste (2,39 m) war mit seinem neuen Kurzhaarschnitt für viele auf den ersten Blick nicht zu erkennen gewesen. Ivan Ukhov will jetzt bei den Meetings in Lausanne (Schweiz), Birmingham (Großbritannien) und Zürich (Schweiz) die Sache wieder korrigieren.
Falk Wendrich scheitert nur knapp an 2,27 Metern
Für eine positive Überraschung sorgte Falk Wendrich (LAZ Soest). Der erst 17 Jahre alte U20-Vize-Weltmeister belegte höhengleich mit Ivan Ukhov Platz sieben und stellte damit seine rund vier Wochen alte deutsche U18-Jugendbestleistung ein.
„Besser konnte es in dieser Saison kaum laufen“, meinte Falk Wendrich, nachdem er die 2,27 Meter nur hauchdünn gerissen hatte. „Falk hat heute sein Potenzial angedeutet“, meinte U20-Bundestrainer Jan-Gerrit Keil (Berlin).
„Wir haben heute junge Springer gesehen, die nach vorne wollen“, zog Meetingmacher Peter Schramm ein positives Fazit vom zweiten der drei Eberstädter Hochsprung-Flugtage.
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