Mutmacher für Jan Fitschen
Europameister Jan Fitschen wusste von Anfang an, dass es verdammt schwer wird, sich über 10.000 Meter für die Olympischen Spiele in Peking (China) zu qualifizieren. Die Norm liegt bei 27:50,00 Minuten. Eine Hürde, die auch für den Wattenscheider nicht so einfach zu nehmen ist.
Der erste Normangriff des Wattenscheiders an der Stanford-Universität in Palo Alto (USA) war Anfang Mai nur bedingt erfolgreich: Neue Bestzeit ja, Norm nein. Jan Fitschen war nach dem Rennen richtig sauer.Doch in dessen Internet-Gästebuch finden sich jede Menge Einträge, die dem Schützling von Tono Kirschbaum Mut zusprechen. Mut für den zweiten Versuch. Und der steht Samstag (31. Mai) im belgischen Neerpelt an.
Jan Fitschen spricht im Vorfeld des Rennens von einem "saublöden Gefühl". Schließlich weiß er: "Das ist jetzt meine letzte Chance über 10.000 Meter. Es wird richtig brutal, aber Jammern hilft nicht. Ich weiß, dass ich es drauf habe. Wenn es klappt, könnte ich eine super Vorbereitung auf Olympia hinlegen." Dann würde er direkt ins Trainingslager nach St. Moritz (Schweiz) fahren.
Plan C
Wenn nicht, müsste ein Notfallplan greifen, der längst nicht detailliert ausgearbeitet ist. Jan Fitschen nennt ihn den "Plan C". Der Europameister würde dann versuchen, sich über 5.000 Meter für Peking zu qualifizieren. Ideal wäre das natürlich nicht, seine gesamte Planung ist auf die längere Strecke ausgerichtet. Und deswegen ist Neerpelt so wichtig.
Der Wettkampf in Stanford sei eigentlich ein ideales Rennen gewesen, meinte Jan Fitschen seinerzeit. Nun hofft er auf eine Wiederholung auf belgischem Boden: "In Neerpelt sind sehr schnelle Leute dabei. Kenianer und Äthiopier sind auch wieder vertreten. Die Frage ist, ob es ein schön gleichmäßiges Rennen wird, so wie ich das gern hätte."