NADA fordert Top-Ten-Regel
Im Bestreben um mehr Chancengleichheit im Sport haben die nationalen Anti-Doping-Agenturen von Deutschland, Österreich und der Schweiz die Einführung einer Top-Ten-Regel vorgeschlagen und dabei offenbar auch Gehör bei der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gefunden. Ziel des gemeinsamen Vorstoßes ist es, dass in den Ländern, die im Medaillenspiegel von Olympischen Spielen die ersten zehn Plätze belegen, ein vergleichbares Testregime sichergestellt werden soll.
WADA-Generaldirektor David Howman begrüßte das gemeinsame Positionspapier der drei deutschsprachigen Anti-Doping-Agenturen und sicherte zu, die Anregungen in der künftigen Arbeit der WADA aufzugreifen.Hintergrund ist die von Land zu Land unterschiedliche Handhabung im Anti-Doping-Kampf. "Dass erstmals drei nationale Agenturen mit einer Stimme sprechen, ist ein Durchbruch", sagte Göttrik Wewer als Geschäftsführer der deutschen NADA: "Wir hoffen, dass jetzt weitere Kollegen aus Europa unsere Ideen unterstützen."
Vorgeschlagen wird außerdem eine systematische Erhebung von Profildaten bei internationalen Wettbewerben. Topathleten, die rund um den Globus um Weltrekorde und olympische Medaillen kämpfen, müssten nicht unbedingt zu Hause, sondern könnten auch regelmäßig bei den großen Sportevents getestet werden, sogenannte pre-competition-Tests eingeschlossen.
Profildaten erheben
Es sei die gemeinsame Aufgabe von WADA, IOC und internationalen Sportverbänden, für die Athleten in der Weltspitze bei jeder sich bietenden Gelegenheit Blutprofile und andere Daten zu sammeln, die Hinweise auf Manipulationen liefern könnten. "Wir dürfen nicht nur darüber reden, sondern müssen auch handeln. Das Papier zeigt, dass wir das tun", sagte Göttrik Wewer.
Ziel müsse es sein, bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen grundsätzlich Profildaten der Teilnehmer zu erheben. Künftig dürfe es keine Wettkämpfe auf diesem Niveau mehr geben, bei denen nicht mehr oder weniger flächendeckend Daten erhoben werden.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)