Docus Inzikuru lässt alle stehen
Auf keine Spielchen oder ein taktisches Rennen ließ sich Docus Inzikuru am Montagabend im Finale über 3.000 Meter Hindernis bei den Weltmeisterschaften in Helsinki ein. Souverän sicherte sich die Läuferin aus Uganda in 9:18,24 Minuten nicht nur die erste Weltmeisterschafts-Goldmedaille einer Frau in dieser Disziplin, sondern auch die erste für ihr Land überhaupt.

Docus Inzikuru ist die erste Hindernis-Weltmeisterin der Geschichte (Foto: Kiefner)
Von Anfang an hatte sich die Jahresbeste an die Spitze des Feldes gesetzt. Die Polin Wioletta Janowska und die Russin Yelena Zadorozhnaya hefteten sich zunächst an ihre Fersen, mussten aber schon bald erkennen, dass das Tempo der 23-Jährigen für sie zu hoch war. Etwa ab der Hälfte der Strecke lief Docus Inzikuru ein einsames Rennen. Auch die Kenianerin Salome Chepchumba, die zunächst noch in der Spitze mitlaufen konnte, fiel nach einem Kilometer zurück und wurde letztlich in 9:37,39 Minuten Fünfte.Mit 9:18,24 Minuten blieb Docus Inzikuru nur gut drei Sekunden über ihrer Bestleistung, die gleichzeitig Afrika-Rekord ist. "Ich freue mich sehr, die erste Medaille für Uganda gewonnen zu haben. Ich habe zuletzt mit Knieproblemen gekämpft, aber heute war alles in Ordnung", berichtete sie nach dem Lauf.
Landesrekord für Kenia
Durch ein mutiges Rennen zur neuen persönlichen Bestleistung von 9:20,49 Minuten sicherte sich die Russin Yekaterina Volkova die silberne Medaille. Lange hatte sie im hinteren Teil des Feldes gelegen, sich ihr Rennen aber gut eingeteilt und so konnte sie zum Ende hin Läuferin um Läuferin überholen.
Nicht weniger überraschend kam der dritte Platz der Kenianerin Jeruto Kiptum. In diesem Jahr kam sie bisher nicht über 9:43,00 Minuten hinaus und gehörte als 18. der Weltjahresbestenliste wohl eher zu den Außenseiterinnen. Sie erschien topfit zu den Welttitelkämpfen und steigerte ihre Saisonbestleistung deutlich auf 9:26,99 Minuten. Dies bedeutet nicht nur eine neue Bestzeit, sondern auch einen neuen Landesrekord für die 23-Jährige.
Enttäuschend verlief das Finale für Wioletta Janowska. Nachdem sie Docus Inzikuru, die auch die Weltbestzeit über 2.000 Meter Hindernis innehat, schon früh ziehen lassen musste, wurde sie an das Ende des Feldes durchgereicht und in enttäuschenden 10:00,03 Sekunden auf Rang 14 Vorletzte. Mit der zweitbesten Meldezeit war sie in die finnische Hauptstadt gereist und gehörte spätestens nach ihrem Vorlauf in 9:35,66 Minuten zu den Titelanwärterinnen.
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