| Kurpfalz-Gala

7,16! Sosthene Moguenara sorgt für die Flugshow

Die Kurpfalz-Gala in Weinheim ist und bleibt ein perfektes Pflaster für die Sprints und den Weitsprung. Die Saarländerin Sosthene Moguenara und die Dortmunderin Gina Lückenkemper setzten am Samstag Glanzlichter.
Christian Fuchs

Die Leistungen in der Weitsprung-Grube waren einmal mehr phänomenal. Ihre bisherige Bestleistung von 7,04 Metern hatte die Hallen-Vize-Europameisterin Sosthene Moguenara (LAZ Saar 05) vor drei Jahren an gleicher Stelle erzielt. Jetzt packte sie noch 13 Zentimeter drauf und landete erst bei 7,16 Metern.

Seit der zweimaligen Olympiasiegerin Heike Drechsler ist keine deutsche Weitspringerin so weit gesprungen. Überhaupt gab es mit Helga Radtke nur eine weitere deutsche Athletin, die mit 7,21 Metern noch weiter hinaus kam.

Die 26-Jährige krönte damit eine wahre Flugshow, bei der sie ihren besten Sprung mit regulären 1,6 Metern pro Sekunde Rückenwind abliefern konnte. Ein weiterer gültiger Versuch wurde mit 7,01 Metern vermessen. Die fulminantesten Sätze der Kölnerin Alexandra Wester (7,00 m) und der Berlinerin Melanie Bauschke (6,90 m) unterstützte irregulärer Rückenwind. Regulär konnten für die Beiden 6,78 beziehungsweise 6,68 Meter notiert werden.

Gina Lückenkemper wird immer schneller

Mit ihren 19 Jahren sorgt Gina Lückenkemper weiter für Furore. Am Samstag setzte sie in Weinheim mit 11,13 Sekunden über 100 Meter ein weiteres Highlight.

Angereist war die Dortmunderin mit der Olympia-Norm bereits in der Tasche und einer Bestleistung von 11,25 Sekunden. Die Heimreise trat sie mit einer Verbesserung auf 11,18 Sekunden aus dem Vorlauf und einer weiteren Steigerung auf 11,13 Sekunden im Endlauf an. "Was für ein geiler Tag. Ich bin einfach nur unfassbar glücklich", meinte Gina Lückenkemper nach diesem Husarenstück.

Angesichts dessen konnte auch die Konkurrenz nur noch staunen. Die britische EM-Dritte Ashleigh Nelson wurde in dem gut besetzten Rennen bei 1,8 Metern pro Sekunde Rückenwind in 11,18 Sekunden Zweite, vor der Schweizerin Mujinga Kambundji (11,24 sec), die in den Vorläufen noch mit 11,14 Sekunden die Schnellste war. Vierte wurde die Deutsche Hallenmeisterin Tatjana Pinto (LC Paderborn; 11,25 sec). Dahinter kam Lisa Mayer (LG Langgöns/Oberkleen) in 11,29 Sekunden an.

Für eine glänzende Nachwuchsleistung sorgte auf den 100 Metern die erst 16-jährige Keshia Kwadwo. Die junge Wattenscheiderin unterbot in 11,66 Sekunden sogar die U20-WM-Norm.

Nadine Hildebrand dreht auf

Hürdensprinterin Nadine Hildebrand hatte bereits vorher für Staunen gesorgt. In 12,94 Sekunden blieb die Sindelfingerin bereits im Vorlauf unter der Olympia-Norm von 13,00 Sekunden. Sie war damit die vierte deutsche Hürdensprinterin, die sich in diesem Sommer für Rio empfehlen konnte.

Im Finale konnte die 28-Jährige dann noch etwas draufpacken. Das Rennen dominierte sie in 12,79 Sekunden und lief damit die viertschnellste Zeit ihrer Karriere. Im letzten Jahr hatte sie verletzungsbedingt noch pausieren müssen. "Das nenne ich mal ein Comeback", lautete ihr passender Kommentar dazu. Kierre Beckles (Barbados; 13,01 sec) wurde vor der Chemnitzerin Franziska Hofmann (13,02 sec) Zweite.

Als Vorlauf-Siegerin erfüllte die Wattenscheiderin Pamela Dutkiewicz in 13,02 Sekunden die EM-Norm.

Gregor Traber in 13,39 Sekunden knapp vor Alexander John

Im Hürdensprint der Männer dominierte der Stuttgarter Gregor Traber (13,46 sec) die Vorläufe. Der Deutsche Meister bestätigte damit seine Zeit von Hengelo, mit der er ebenfalls bereits die Olympia-Norm unterboten hatte.

Im Finale war dann auch Alexander John, der die deutsche Saisonbestzeit (13,38 sec) hält, zur Stelle. In dem knappen Duell biss sich Gegor Traber in 13,39 Sekunden um zwei Hundertstel gegen den Leipziger durch. Hinter dem Niederländer Gegory Sedoc (13,48 sec) wurde der Deutsche Hallenmeister Erik Balnuweit (SC DHfK Leipzig; 13,56 sec) Vierter und blieb unter der EM-Norm.

Die Resultate finden Sie in der <link>Ergebnisrubrik...

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