Nadine Kleinert - „Darauf bin ich so stolz"
Endlich Gold! Für Nadine Kleinert ist jetzt die Medaillensammlung komplett. Bei der Europameisterschaft in Helsinki (Finnland) gewann die Magdeburgerin am Freitag mit 19,18 Metern den Kugelstoß-Titel. leichtatathletik.de hat ihre ersten Reaktionen eingefangen.
Nadine Kleinert, herzlichen Glückwunsch zum Titel. Es war Zeit für ein paar Freudentränen…Nadine Kleinert:
Sonst heule ich nur bei Europameisterschaften. Ich kann aber auch heulen, wenn ich gut war.
Wie ist die Gefühlslage?
Nadine Kleinert:
Das sieht man doch, oder? Ich strahle mittlerweile heller als die Sonne. Ich kann es einfach nicht fassen. Das hat man, glaube ich, auch nach dem letzten Versuch gesehen. Mir ist soviel durch den Kopf gegangen. Das war der fünfte Anlauf bei Europameisterschaften. Ich musste 36 Jahre alt werden, um das endlich mal zu erreichen. Ich habe jetzt alle Medaillen, die ein Athlet gewinnen kann, in meiner Vitrine. Darauf bin ich so stolz. Das schaffen nicht so viele.
Was sagen Sie zur Weite?
Nadine Kleinert:
Das ist so egal. Es hat gereicht für Gold. Da fragt in vier, fünf Jahren keiner mehr. In allen Listen steht drin: Kleinert Gold. Das ist mir wichtiger. Heute bin ich zufrieden.
Müssen Sie jetzt noch einmal nachdenken, was Ihren Rücktritt betrifft?
Nadine Kleinert:
Wir sehen uns nächstes Jahr am 1.1. wieder - oder nicht. Ganz einfach.
Gibt es schon eine Tendenz oder eine Infragestellung?
Nadine Kleinert:
Bei mir nicht.
Was bedeutet der EM-Titel für Olympia?
Nadine Kleinert:
Ich kann mit geschwellter Brust dort hingehen. Mit einer Medaille im Rücken. Das heißt aber nicht, das ich da nur hinfahre, um Spaß zu haben. Klar werde ich da wieder mein Bestes geben. Finale und beste Deutsche ist mein Ziel. Basta.
Wie viel Rückenwind gibt das für London?
Nadine Kleinert:
Sehr viel. Ich möchte dort aber ein besseres Ergebnis als heute anbieten, sonst komme ich nämlich gar nicht erst in das Finale. Ich nehme auch das Wetter von heute mit. Man weiß ja nie. Ich habe aber gehört, dass die Langzeitstudie zeigt, dass es auch bei Olympia zwei schöne Wochen werden sollen. Dort werde ich auch meinen 50. Nationalmannschaftseinsatz haben.
Wie viel Spaß war heute dabei?
Nadine Kleinert:
Heute war nicht soviel Spaß dabei. Wenn ich es gekonnt hätte und so beweglich gewesen wäre, hätte ich mir selber in den Arsch gebissen. Ich war mir zu keinem Moment sicher, dass die 19,18 Meter reichen. Chiara Rosa und die Russin sind beide immer näher gekommen. Ich habe auch bei den beiden Deutschen noch damit gerechnet, dass noch etwas kommt. Das hätte auch gewaltig nach hinten losgehen können. Ich stehe mir immer wieder selbst im Weg. Einfach mal in den Ring gehen und einen Wettkampf machen, das werde ich auch mit 36 nicht können.
Was haben Sie als Kapitänin der Mannschaft mit auf den Weg gegeben?
Nadine Kleinert:
Ich glaube, der Spruch, den ich heute der Mannschaft vorgegeben habe, der hat auf mich auch zugetroffen: Kämpft mit Leidenschaft, siegt mit Freude, verliert mit Respekt, aber gebt niemals auf.
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