Nadine Kleinert fehlt noch die Aggressivität
Die Europameisterschaft in Barcelona (Spanien; 27. Juli bis 1. August) ist für Nadine Kleinert noch kein Gesprächsthema. Die Vize-Weltmeisterin im Kugelstoßen sagt: „Ich schaue momentan von Wettkampf zu Wettkampf.“ Das Jahr eins nach ihrem großen Auftritt im Berliner Olympiastadion, wo sie ihre Bestleistung auf 20,20 Meter steigerte, gestaltet sich in diesem Sommer bislang noch holprig.
Daraus, dass es momentan noch nicht wie gewohnt läuft, macht die Kugelstoßerin gar keinen Hehl. In den letzten zwei Wochen habe sie ein Tief gehabt und erst kürzlich wieder angefangen richtig zu trainieren.„Ich bin nicht ganz so aggressiv wie letztes Jahr. Ich weiß nicht, ob das mit der EM zusammenhängt oder damit, dass sich mein Körper noch nicht regeneriert hat von der WM. Ich gehe alles ein bisschen lockerer an. Ich habe letztes Jahr alles erreicht, was ich wollte“, erklärte die 34-Jährige.
Der letzte Wettkampf, am Samstag bei der DAK Leichtathletik-Gala in Bochum-Wattenscheid, endete für die Magdeburgerin unter diesen Vorzeichen zwar mit dem Sieg (18,90 m), drumherum überwog allerdings der Frust. Rund um die Kugelstoßanlage wollte keine rechte Stimmung aufkommen. „Wir haben versucht uns selber zu motivieren“, sagte Nadine Kleinert. Die großen Weiten blieben in der Lohrheide aber aus.
Wehwehchen werden ausgeblendet
Zurückkommen könnten diese in den kommenden Wochen. „Ich will schon in jedem Wettkampf das Beste geben, auch wenn man bei 18,90 Metern nicht davon reden kann.“ Zumindest gesundheitlich spricht bei Nadine Kleinert nichts gegen einen neuen Angriff. „Dem Alter entsprechend geht’s gut. Die Wehwehchen versuche ich auszublenden.“ Weiter angreifen will die Magdeburgerin auch in der Diamond League. „Ich habe Zusagen für alle Stationen.“
Die Deutschen Meisterschaften in Braunschweig (17./18. Juli) sind ein weiterer Fixtermin vor der Europameisterschaft in Barcelona. „Ich wünsche mir dort schönes Wetter und dass der Wettkampf besser läuft. Schlechter kann es nicht mehr werden.“