Nadine Kleinert kommt um Operation herum
Vize-Weltmeisterin Nadine Kleinert (SC Magdeburg) musste zwischenzeitlich um die Hallensaison bangen. Jetzt zeichnet sich ab, dass sie um eine Operation herumkommt.
Die Kugelstoßerin begann vor vier Wochen wieder mit dem Training. Doch dann klagte sie nach dieser Belastung über Schmerzen am Ellenbogen. Um sicher zu gehen, war sie deshalb in Magdeburg beim Orthopäden Prof. Wolfram Neumann.Eine Computertomographie ergab, dass eine Operation nicht notwendig ist. „Am Montag habe ich nun eine Stoßwellentherapie begonnen.“ Das ist dieselbe Methode, mit der auch Gallensteine und Nierensteine zertrümmert werden. Noch weitere drei Sitzungen sind geplant und dann hofft die routinierte Athletin auf Besserung.
Schmerzen im Frühjahr
Schmerzen am Ellenbogen waren bei der 34-Jährigen in diesem Jahr erstmals aufgetreten. „Sie machten sich im April, Mai bemerkbar, wo wir die erste Wurfspitze hatten, auch mit der 8-Kilogramm-Kugel. Zuerst habe ich es auf die schwere Kugel geschoben, denn danach gab der Ellenbogen auch wieder ein, zwei Monate Ruhe.“
Aber so richtig akut wurden die Schmerzen dann vier Wochen vor der WM. „Doch auf einer Röntgenaufnahme war nichts zu sehen und auch bei einer Magnetresonanztomographie (MRT) konnte nichts festgestellt werden.“
WM-Absage stand im Raum
Aber die Schmerzen blieben. „Dann haben wir mit Hilfe meiner Ärztin Frau Dr. Hoffmeyer und von DLV-Arzt Dr. Knut Leonhardt alles versucht, die Schmerzen zu bekämpfen. Eine Zeit lang ließ ich alle Stöße weg.“ Erst kurz vor der WM testete sich Nadine Kleinert wieder, „Es stand sogar eine Absage der WM-Teilnahme im Raum.“ Die Öffentlichkeit erfuhr von diesen Schwierigkeiten nichts. „Mit Absicht“, sagt die Athletin.
Im Berliner Olympiastadion trat sie dann mit einem Kinesiotape an, dass die Schmerzen lindern sollte. „Aber im Finale, wo ich sicher 200 Prozent Adrenalin hatte, verdoppelten sich die Schmerzen.“ Auch die Silbermedaille konnte das nicht mildern. „Am nächsten Tag war es so, als ob mir jemand am lebendigen Körper den Arm abgehakt hätte“, beschreibt sie es drastisch.
Fahrplan für 2010
Jetzt im Dezember kamen die Schmerzen also, aber Nadine Kleinert ist erst mal froh, dass nicht operiert werden muss. Denn ihr Wettkampfplan für die nächste Zeit steht bereits fest. Fixe Hauptziele hat sie: die Hallen-WM in die Doha (Katar; 12. bis 14. März), die Serie der Diamond League, die Europameisterschaften in Barcelona (Spanien; 26. Juli bis 1. August) und die Deutschen Meisterschaften in der Halle und im Freien.
Mehr über die sportlichen und beruflichen Ziele der Magdeburgerin sind am Mittwoch im umfassenden Interview in der Fachzeitschrift „Leichtathletik“ nachzulesen.