Nadine Kleinert - Naturwunder blieb aus
Das Wunder im Kugelstoßring blieb aus: Nach Olympia-Silber 2004 in Athen (Griechenland) ist die Magdeburgerin Nadine Kleinert bei den Sommerspielen in Peking (China) leer ausgegangen. Mit nur 19,01 Metern verfehlte die 32-Jährige am Samstag ihre fünfte internationale Freiluft-Medaille und musste sich beim Erfolg von Neuseelands Weltmeisterin Valerie Vili (20,56 m) mit Rang sieben zufrieden geben.
„Ich habe nicht in den Wettkampf gefunden, das ist meine eigene Schuld. Ich hatte sechs Versuche Zeit, um es zu ändern. Ich kann es nicht erklären. Es sollte nicht sein“, sagte die WM-Dritte ernüchtert.„Nach der Quali hätte ich mir mehr ausgerechnet. Mein Kopf ist mehr als leer. Nach dem dritten Versuch dachte ich, jetzt geht die Aufholjagd los. Wenn ich gewusst hätte, woran es liegt, hätte ich es ändern können. Wenn man mit so einer Sch…-Technik noch 19 Meter stoßen kann, dann will ich gar nicht wissen, was ich mit einer guten Technik stoßen kann“, analysierte sie ihren Auftritt.
Starkes Naturwunder nicht genug
Dabei wollte Nadine Kleinert vor dem angestrebten Wechsel ins Boxlager noch einmal zuschlagen. Als Weltranglisten-Vierte mit 19,89 Metern schien die Ausgangsposition glänzend und Nadine Kleinert selbst sagte schelmisch: „Eigentlich baut der Körper mit 30 ab. Ich werde immer stärker. Ich bin ein Naturwunder.“ Doch das allein reichte nicht.
Dabei hätten 19,86 Meter für Bronze genügt. Dies sicherte sich Vize-Weltmeisterin Nazdeya Ostapchuk, die die Weltjahresbestenliste mit 20,98 Metern anführt. Ihre Landsfrau Natallia Mikhnevich holte Silber (20,28 m). Sie ist mit dem einst wegen Dopings gesperrten ehemaligen Kugel-Weltmeister Andrej Mikhnevich verheiratet, der selbst tags zuvor Bronze geholt hatte.
Kein Gedanke ans Aufhören
Vor vier Jahren in Athen hatte Nadine Kleinert nach Rang drei noch von der Disqualifikation der ursprünglichen Siegerin Irina Korshanenko (Russland) wegen Anabolika-Dopings profitiert und war auf den Silberrang vorgerückt. Ähnlich erging es ihr bei der Hallen-WM 2004, als Siegerin Vita Pavlysh (Ukraine) wegen Dopings lebenslang gesperrt wurde und Nadine Kleinert nachträglich Bronze erhielt.
Nadine Kleinert will spätestens nach der WM 2009 in Berlin Boxerin werden, bereits jetzt hat sie Elemente des Trainings übernommen und dadurch im Vorfeld die besten Zubringerleistungen ihrer Karriere gehabt. Allein, es zahlte sich nicht aus.
Das soll es aber noch, denn schon am Samstagabend sagte sie in Peking: „Ob ich mit einem siebten Platz bei Olympia aufhören kann? Ich habe nie vom Aufhören geredet.“
mit Material von Sport-Informations-Dienst
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