Nadine Kleinert – Stoßen mit finnischen Nägeln
Für jede Großveranstaltung lässt sich Nadine Kleinert etwas einfallen. Hatte sie in vergangenen Jahren noch mit gefärbten Haaren oder einem einarmigen Anzug für Aufmerksamkeit gesorgt, hat sie dieses Jahr für die WM in Helsinki die Fingernägel bearbeitet. Die strahlen in blau-weiß, den Farben der finnischen Nationalflagge. "Vielleicht kann ich so das Publikum auf meine Seite ziehen", schmunzelte Nadine Kleinert.
Nadine Kleinert freut sich auf den WM-Wettkampf (Foto: Kiefner)
"Mit den Haaren kann ich dieses Jahr nicht glänzen, da muss dann die Leistung überzeugen", sagte die Magdeburgerin. Sie machte einen gelassenen Eindruck auf der Presskonferenz des DLV am Tag vor ihrer Kugelstoß-Qualifikation. "Die Medaille in Athen und die 20 Meter, die ich dieses Jahr gestoßen habe, haben mir viel Selbstverstrauen gebracht."Die Magdeburgerin ist heiß auf den Wettkampf. "Ich bin froh, dass es jetzt endlich losgeht. Ich habe die anderen im Fernsehen gesehen und so langsam ging schon die Motivation flöten. Ich glaube ich habe meinen Trainer in den letzten Tagen ganz schön genervt."
Ohne Druck und mit Freude
In den Wettkampf geht sie ganz ohne Druck. "Ich will mein Bestes geben und an meine Bestleistung rankommen. Hier können die ersten Acht eine Medaille machen. Letztes Jahr bin ich als Achtbeste nach Athen gereist und habe Silber gewonnen." Dieses Jahr sei sie unter den besten Drei, aber da könne immer was passieren. "In meinem Wettkampf werde ich mich nur auf mich konzentrieren, werde nicht nach links und rechts schauen."
Die Olympia-Zweite hofft darauf, die Qualifikationsweite gleich im ersten Versuch zu erzielen. "Dann schnell ins Athletendorf und die Beine im Trockenen hochlegen." Im Gegensatz zu ihrem Disziplinkollegen Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) wünscht sie sich nämlich nicht unbedingt Regen. "Ich bin schon eher eine Schön-Wetter-Sportlerin. Zumindest trocken sollte es sein. Aber wenn es regnet, müssen damit alle zurecht kommen. Dann werde ich versuchen, alles in den ersten Stoß zu legen", erklärte sie ihren Plan.
Mit vor Ort ist auch Dr. Heike Kugler, die der Mannschaft als Psychologin zur Seite steht. Nadine Kleinert arbeitet schon seit sechs Jahren mit ihr zusammen. "Mittlerweile ist sie mir eine gute Freundin geworden. Sie hat mich am Mittwoch auch vom Flughafen abgeholt und wird am Freitag mit im Stadion sein." Vielleicht wird ihr ja diese Unterstützung und die Tatsache, dass sie nach den Olympischen Spielen wieder viel Freude am Kugelstoßen gefunden hat, in den nächsten beiden Tagen zu weiteren starken Leistungen verhelfen.
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