Nadine Müller holt das nächste Silber
Nadine Müller (Hallesche Leichtathletik-Freunde) hat nach WM-Silber in Daegu (Südkorea) auch bei den Europameisterschaften in Helsinki (Finnland) die Silbermedaille gewonnen. Sie ließ den Diskus im dritten Versuch auf 65,41 Meter segeln. Weiter warf nur die Titelverteidigerin Sandra Perkovic (Kroatien), die mit 67,62 Metern Gold holte.
Bis zum dritten Durchgang musste das kroatische Lager zittern, denn Sandra Perkovic war mit zwei Fehlversuchen in den Wettbewerb gestartet. Dann setzte sie ihr Adrenalin in Weite um, denn der dritte Wurf sollte ihr bester werden: Mit 67,62 Metern blieb sie fast drei Meter über ihrer Siegesweite der EM in Barcelona (Spanien) vor zwei JahrenNadine Müller kam zwar nicht mehr an Sandra Perkovic vorbei, sicherte aber nach hinten souverän ihren zweiten Platz ab: jeder ihrer drei besten Würfe hätten für Silber gereicht.
Der Kampf um Bronze wurde noch einmal spannend, und mittendrin waren bei ihrem ersten großen internationalen Auftritt die beiden Nachwuchs-Hoffnungen Anna Rüh (SC Neubrandenburg; 62,65 m) und Julia Fischer (SCC Berlin; 62,10 m). Doch die Ukrainerin Nataliya Semenova schnappte sich mit 62,91 Metern den dritten Platz auf dem Treppchen und verwies bei beiden jungen Deutschen auf Rang vier und fünf.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF
Nadine Müller (Hallesche Leichtathletik-Freunde):
Ich bin mit dem Wettkampf heute vollauf zufrieden. Die Kroatin hat mit den 67,62 Metern ordentlich einen vorgelegt. Es war mir heute nicht möglich, noch in irgendeiner Weise zu kontern. Die Kroatin ist auch ein Nervenbündel, hat den Endkampf erst im Dritten klargemacht. Aber mit ihr muss man immer rechnen. Heute habe ich ihr den Vortritt gelassen. Es war alles in Ordnung, der Wettkampf lief einigermaßen, ich habe aus dem Training heraus geworfen und von daher Silber gewonnen und nichts verloren. Ich habe heute schwere Beine gehabt und bin deshalb im Ring nicht so klar gekommen, wie wir es uns vorgestellt haben. Es geht noch um technische Dinge, die noch einen Monat Zeit haben, sie zu verbessern.
Anna Rüh (SC Neubrandenburg):
Ich bin für die kommenden Wettkämpfe gerüstet. Es war noch mal gut, dass wir heute beide noch mal über die Olympia-Norm von 62 Metern geworfen haben. Mit dieser Weite bin ich sehr zufrieden. Zwischendurch hatte ich Würfe, die nicht gut waren. Dann habe ich mich aber doch gefangen. Deswegen gehe ich positiv in die nächsten Wettkämpfe. Es war eine Umstellung, dass ich heute nicht mit meinem gewohnten Diskus werfen konnte, aber es hat geklappt. In London wird sicherlich schwieriger. Da sind viel mehr gute Werferinnen dabei, die weiter werfen als ich. Ins Finale zu kommen, wäre eine Überraschung. Mein Ziel ist eine Bestleistung.
Julia Fischer (SCC Berlin):
Im Moment ist die Enttäuschung größer. Ich wollte heute gerne Dritte werden. Es war nichts, was unmachbar war. Es hat einfach nicht gereicht. Genauer kann ich es so kurz nach dem Wettkampf nicht sagen. Im letzten Versuch dachte ich: Ich haue noch einen raus. Das hat nicht geklappt. Ich habe aus dem Training geworfen. Die Leistung war okay, jetzt bereite ich mich auf Olympia vor. Dort will ich Bestleistung werfen und schauen, wofür es reicht.
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