Nadine Müller sicher ins Finale
Die Diskuswerferinnen haben mit ihrer Qualifikation am Samstag bei der WM in Moskau (Russland) den Auftakt gemacht. Nadine Müller (Hallesche Leichtathletik-Freunde) hakte die Qualifikationsweite (63,00 m) gleich im ersten Durchgang der Gruppe B ab (63,16 m). Pech hatte Julia Fischer (SCC Berlin; 60,09 m), die das Finale als 13. nur um Zentimeter verpasste.

Julia Fischer war die Anspannung ins Gesicht geschrieben. Die Berlinerin wollte zeigen, dass sie inzwischen zu den weltbesten Diskuswerferinnen gehört. Die 23-Jährige kam nicht ganz an ihre bisher besten Leistungen des Jahres ran. Im zweiten Durchgang landete die Scheibe bei 60,09 Metern. Der etwas weitere, dritte Versuch war ungültig. In der Endabrechnung war das Platz 13. Nur fünf Zentimeter mehr reichten fürs Finale.
Die WM mit dem ersten Wurf überhaupt eröffnet, hatte die Olympia-Dritte Yarelys Barrios (Kuba), die den Diskus gleich über die Qualifikationsweite (63,63 m) schickte. Die Vorgabe schafften auch noch Zinaida Sendriute (Litauen; 64,16 Meter) mit der zweitbesten Weite ihres Lebens, Jian Tan (China; 63,21 m) und die Französin Melina Robert-Michon (63,16 m).
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Nadine Müller (Hallesche Leichtathletik-Freunde):
Das war ein Armwurf. Der Arm ist eine Waffe. Es war noch nicht das, wo ich hin will. Es waren keine Hundertprozent, die Nadine Müller heute gezeigt hat, die sie auch nicht zeigen wollte. Natürlich war das auch dem Wetter geschuldet, es war sehr warm und ich wollte mir die Kraft für morgen aufheben. Ich bin wieder auf einem guten Weg, zwar noch nicht da, wo man bei einem Höhepunkt eigentlich stehen sollte oder müsste. Die letzten Trainingswürfe waren 59, 60 Meter. Dann weiß ich, dass ich im Wettkampf drei bis vier Meter draufpacken kann, durch Adrenalin. Deshalb bin ich sehr zuversichtlich. Morgen versuche ich im Vergleich zu heute, zwei bis zweieinhalb Meter draufzupacken. Ich denke, das muss man für eine Medaille bringen. Ich traue es mir zu.
Julia Fischer (SCC Berlin):
Ich ärgere mich, dass der letzte Wurf nicht gültig war, den hätte ich nicht so zittern müssen. Es war nicht wie sonst bei meinen ungültigen Würfen, dass ich übergetreten bin, sondern ich stand links ein kleines bisschen auf der Kante. Das habe ich gar nicht gemerkt. Nach den Deutschen musste ich mich ein bisschen umorientieren, da war ich zu verkrampft. Ich musste hier versuchen, locker zu bleiben. Das kann man sich nicht aufzwingen. Es ist mir ganz gut gelungen, der erste und zweite Wurf waren vielleicht etwas zu locker. Aber es ist besser, als zu verkrampft zu sein. Ich habe dieses Jahr mehr drauf als letztes Jahr. Ich habe in letzter Zeit gemerkt, dass der meiste Druck von mir selbst kommt, ich aber auch Selbstzweifel habe. Es ist nicht einfach, das in wenigen Wochen abzulegen. Ich habe versucht, positiv zu denken und es auch zuzulassen, wenn ich mal schlecht drauf bin und nicht zu sagen: Du musst, du musst, du musst. Ich habe den Spaß etwas wiedergefunden. Das ist ziemlich wichtig im Sport, weil ich deshalb damit angefangen habe.
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