Nadine Müller siegt in Monaco
Beim Diamond League-Meeting in Monaco hat Nadine Müller (Hallesche Leichtathletik-Freunde) am Freitag das Diskuswerfen mit 65,90 Metern gewonnen. Speerwerferin Christina Obergföll (LG Offenburg; 64,86 m) und Stabhochspringer Malte Mohr (LG Stadtwerke München; 5,75 m) belegten jeweils Platz zwei. Olympiasieger Brimin Kiprop Kipruto (Kenia; 7:53,64 sec) lief bis auf eine Hundertstel an den Weltrekord über 3.000 Meter Hindernis heran.

Damit übernimmt Nadine Müller auch die Führung in der Diamond League-Wertung, mit einem Punkt vor der Kubanerin. Schon zum fünften Mal hat die Hallenserin in dieser Saison einen Wettkampf mit einer Weite von mehr als 65 Metern beendet und damit ihre Medaillenansprüche für die WM in Daegu (Südkorea; 27. August bis 4. September) untermauert. Dort kann sie beweisen, dass der achte Platz bei der EM in Barcelona (Spanien) nur ein Ausrutscher war. Nadine Müller war dort als Favoritin angereist.
Weltrekord nur knapp verpasst
Der Glanzpunkt des Meetings kam zum Schluss. Über 3.000 Meter Hindernis stürmte Brimin Kiprop Kipruto in 7:53,64 Sekunden durchs Ziel und blieb damit nur eine Hundertstel über dem sieben Jahre alten Weltrekord von Saif Saaeed Shaheen (Bahrain). Der WM-Siebte unterbot damit zum ersten Mal die Acht-Minuten-Marke und verbesserte sich um mehr als sieben Sekunden.
Für Christina Obergföll begann der Wettkampf schleppend, im vierten Versuch verbesserte sie sich dann auf 64,86 Meter und übernahm kurz die Führung. Das hielt aber nicht lange, denn Barbora Spotakova (Tschechische Republik) konterte sofort mit 66,40 Metern und steigerte sich im letzten Durchgang sogar auf 69,45 Meter, das bedeutete Meetingrekord. In der Diamond League führt Christina Obergföll aber immer noch klar vor Barbora Spotakova. Damit hat sich auch für sie die Reise nach Monaco gelohnt, so kurz vor den Deutschen Meisterschaften am Wochenende (23./24. Juli) in Kassel.
Malte Mohr pokert vergeblich um den Sieg
Der Stabhochsprung lief auf den schon oft gesehenen Zweikampf zwischen Malte Mohr und Renaud Lavillenie (Frankreich) hinaus. Der Franzose ließ dem Deutschen einmal mehr keine Chance und flog auf Anhieb über 5,85 Meter und dann auch noch im dritten Versuch über 5,90 Meter. Malte Mohr hatte schon für 5,75 Meter drei Versuche gebraucht und konnte nicht mehr kontern.
Über 100 Meter feierte Usain Bolt (Jamaika; 9,88 sec) einen Sieg, dafür musste sich der Weltmeister aber richtig strecken. Nur zwei Hundertstel langsamer war Landsmann Nesta Carter. Auch Michael Rogers (USA) blieb als Dritter unter zehn Sekunden (9,96 sec). Europameister Christophe Lemaitre musste sich mit Platz fünf begnügen (10,03 sec).
Siege für Blanka Vlasic und David Rudisha
Über 800 Meter lief Weltrekordhalter David Rudisha (Kenia) in 1:42,61 Minuten bis auf 1,6 Sekunden an seine Bestmarke heran und setzte sich gegen Asbel Kiprop (ebenfalls Kenia) durch, der in 1:43,15 Minuten so schnell war wie noch nie. Blanka Vlasic (Kroatien; 1,97 m) konnte sich nach ihren Niederlagen von Eberstadt und Birmingham mal wieder über einen Sieg freuen. Die Konkurrenz machte ihr es aber auch nicht besonders schwer. Doreen Amata (Nigeria; 1,92 m) hielt noch am längsten mit.
Europameister Mo Farah (Großbritannien) setzte sich über 5.000 Meter in 12:53,11 Minuten gegen Bernard Lagat (USA; 12,53,60 min) durch. Über 200 Meter schlug Carmelita Jeter (USA) in 22,20 Sekunden ihre Landsfrau Allyson Felix (22,32 sec).
Faustkampf auf der Bahn
Der Sieg von Silas Kiplagat (Kenia) über 1.500 Meter in starken 3:30,47 Minuten wurde von einem Eklat begleitet, der sicherlich noch ein Nachspiel haben wird. Frankreichs Star Mehdi Baala, Neunter in 3:33,69 Minuten, hatte sich im Rennen laut Augenzeugen offenbar von seinem knapp vor ihm in 3:31,60 als Achter ins Ziel gekommenen Landsmann Florian Carvalho behindert gefühlt.
Mehdi Baala verpasste seinem Konkurrenten direkt nach dem Lauf im Fokus einer TV-Kamera und vor den Augen von Fürst Albert und Fürstin Charlene eine Kopfnuss. Als Reaktion erhielt er prompt etliche Fausthiebe.
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…
mit Material des Sport-Informations-Dienstes (sid)