Nadine Müller verpasst Sprung aufs Treppchen
Vize-Weltmeisterin Nadine Müller (Hallesche Leichtathletik-Freunde) ist im Diskuswurf-Finale der Olympischen Spiele in London (Großbritannien) leer ausgegangen. In einem hochklassigen Wettbewerb belegte die 26-Jährige mit im letzten Durchgang erzielten 65,94 Metern Rang fünf. Olympia-Gold holte sich Europameisterin Sandra Perkovic (Kroatien) mit neuem Landesrekord von 69,11 Metern.
Es hatte sich bereits im Verlaufe der Saison angekündigt, dass die Olympia-Medaillen im Diskuswurf der Frauen nur mit einer Topweite zu haben sein würden. Und dieser Eindruck bestätigte sich in London.Die letzte Athletin, die in einem Olympia-Finale über 69 Meter erzielte, war 1996 die Deutsche Ilke Wyludda (69,66 m). Am Samstagabend zog die Kroatin Sandra Perkovic mit dem ersten 69-Meter-Wurf ihrer Karriere nach. Sie jubelte über die erste olympische Diskusmedaille für Kroatien.
Nadine Müller startete mit einem Wurf auf 65,71 Meter gut in den Wettbewerb und setzte sich zunächst an die Spitze. Nur 26 Zentimeter mehr hatten ihr im Vorjahr WM-Silber beschert. Doch Weltmeisterin Li Yanfeng (China; 67,22 m) und die Olympia-Zweite von 2008 Yarelys Barrios (Kuba; 66,38 m) konnten gleich im zweiten Durchgang kontern.
Jahresbeste holt Silber
In Durchgang fünf schob sich dann auch noch die Jahresbeste Darya Pishchalnikova (Russland) mit einem Wurf auf 67,56 Meter an der Deutschen vorbei und auf den Silber-Rang nach vorne. Sie war mit einer Bestweite von 70,69 Metern als Favoritin nach London gereist und vergoss nach dem letzten Versuch einige Tränen, bevor sie sich über Silber freuen konnte.
Die zweite deutsche Werferin im Olympia-Finale hatte nur drei Versuche: U20-Weltmeisterin Anna Rüh (SC Neubrandenburg) schleuderte den Diskus im zweiten Durchgang auf 61,36 Meter. Damit belegte sie in der Endabrechnung Rang zehn und verpasste den Sprung in den Endkampf. Der wäre ohnehin nur das Sahnehäubchen gewesen auf einer überragenden der 19-Jährigen, die im DLV-Team die jüngste Starterin ist.
STIMMEN ZUM WETTBEWERB:
Nadine Müller (Hallesche LAF):
Ich habe mein erstes Olympisches Finale hinter mir. Mein kleines Ziel habe ich erreicht, unter die Top Sechs zu kommen. 65,94 im Letzten noch einmal. Ich habe von ersten bis zum letzten Wurf versucht alles zu geben und um die Medaillen mitzukämpfen. Es waren alles konstante Würfe um die 65 Meter. Es war aber keiner dabei, der weiter war und mit dem man in den Medaillenrängen mitmischen hätte können. Das ist ein bisschen schade, jedoch bin ich mit dem Ganzen hier zufrieden. Für die ersten Olympischen Spiele kann man sagen, dass alles im Limit war.
Anna Rüh (SC Neubrandenburg):
Heute war die Zugabe. Ich bin sehr zufrieden, leider nicht so mit der Weite. Da hätte ein bisschen mehr kommen können. Ich habe in diesem Jahr alles erreicht, was ich mir vorgenommen habe. Ich bin sehr zufrieden. Ich kann in Ruhe meine Saison beenden und mich gut auf das nächste Jahr vorbereiten, dann kann ich hoffentlich noch ein paar Meter draufpacken. Wenn ich wollte, könnte ich an heute rummäkeln, weil ich denke, dass ich heute unter die ersten Acht hätte kommen können. Ein bisschen ärgert es mich auch. Ich freue mich aber trotzdem über den 10. Platz.
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